Fohlen, noch keinen Tag alt, zittert. Friert es; was soll man machen?

3 Antworten

Gut so - hört sich komisch an, aber alle Fohlen stehen in den ersten Stunden meist zitternd herum. Das regt den Kreislauf so richtig doll an.

Das beste was man jetzt machen kann ist Fohlen und Stute auf die Koppel und laufen lassen.

Die Addaption an das Leben ausserhalb des Uterus dauert meist so 24 Stunden.

Alle Fohlen die zur Winterzeit geboren werden kommen vorsorglich mit Winterfell auf die Welt - da ist also keine Sorge gegeben.

Das schlimmste was man jetzt machen kann ist das Fohlen im Stall einzusperren. Ich hoffe das das nicht der Fall ist.

Sollte ein unnormales Verhalten auffallen (ablecken der Wände oder nicht finden des Euters) dann braucht es umgehend einen Tierarzt. Die Fehladaptionen bei diesen Sachen führen aber leider meistens zum Tod.

Wenn es trinkt und gehen kann ist alles gut, geht eventuell mit der Stute 10m spazieren zu einem windgeschützten Ort, legt das fohlen auf stroh/heu oder gummiplatten, damit es nicht im matsch liegt, das reicht

Ggf sorgt dafür daß die stute bei regen im unterstand gut zu fressen und Ruhe hat.

Du kannst ggf dem liegenden fohlen sanft die fesseln streichen/bürsten, falls es das akzeptiert, das regt den Kreislauf an, so wie das lecken durch die Stute.

Aber nur wenige Mütter gestatten das, so ca. 1 von 10...

Hauptsache es bekommt die biestmilch!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Urlewas 
Fragesteller
 17.12.2017, 13:15

Wie lang ist die „vorrätig“? Ging nämlich bereits 1- Tage vor der Geburt immer wieder was verloren...

Und welche Auswirkungen hätte es nun wirklich, wenn es keine mehr gab?

Den Tip mit dem streicheln wird die Besitzerin sicher gern aufgreifen, die Stute läßt schon jemand hin, solange sie die Dinge nur im Auge hat, was aber das Trinken erwschwert, weil sie das Fohlen immer vor sich sehen will und sich im Kreis dreht, wenn es sich zum Trinken nach hinten bewegt.

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friesennarr  17.12.2017, 13:34
@Urlewas

Die Stuten produzieren 3 Tage lang Biestmilch, erst dann ist der eigendliche Milcheinschuss.

Auch wenn Stuten schon vor der Geburt Milch verlieren ist immer noch mehr als genügend für das Fohlen da.

Lt. Züchterjournal braucht das Fohlen 3 bis 6 mal ca. 20 bis 50 ml Biestmilch in den ersten 24 Lebensstunden, danach ist der Darm nicht mehr fähig so große Moleküle durchzulassen und Biestmilchfütterung ist nur mehr reine Fütterung ohne weiteren Nutzen.

Es gibt so gut wie keinen Fall bei einer lebenden Stute, das ein Fohlen zu wenig oder keine Biestmilch aufgenommen hat.

Nur bei verstorbenen Stuten kann es vorkommen, das nicht genug Biestmilch ins Fohlen gewandert ist - deshalb werden hier die Stuten noch abgemolken und die Biestmilch verfüttert.

Wenn die Stute noch unerfahren ist, dann dreht sie sich weg - oder aber auch in Position. Hier hilft manchmal ein festhalten der Stute um dem Fohlen bessere euterfinde zu ermöglichen.

Ich hatte mal ein Fohlen das von vorne bis hinten die Mama abgesucht hat und kurzt vor dem Euter dran vorbeigelaufen ist - die Stute hat sich dann mit dem Hintern in die Ecke gestellt - somit konnte das Fohlen nicht mehr vorbei laufen.

In 99 % der Fälle geht aber alles ganz von alleine und es findet sich ein Weg.

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friesennarr  17.12.2017, 13:37

Man geht mit keiner Stute spazieren, die gerade ein Fohlen bekommen hat - den einzigsten Weg den man geht ist der auf die Koppel, alles andere ist Blödsinn.

Auch wenn ein Fohlen im Matsch liegt passiert im genau gar nichts.

Das Fohlen zu massieren ist auch mehr als unnötig - Gymnastik hat es genug durch die Aufstehversuche und ersten Bocksprünge und die Stute sollte durch belecken ja nicht nur Geruchprägung sondern auch Massage machen.

Solange eine Mutterstute nicht verstirbt bekommt jedes Fohlen genügend Biestmilch ab.

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Neugeborenes Fohlen um die Jahreszeit ist natürlich nicht sooo günstig... steht es, trinkt es? Kann sein, dass es friert, kann aber auch was anderes sein... auf jeden Fall mal beim TA nachfragen u. Mama u. Kind zugfrei u. warm unterbringen, ggf. Eindecken des Kleinen würde ich erst nach Rücksprache mit dem TA.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

friesennarr  16.12.2017, 17:40

Fohlen kommen auch zu dieser Jahreszeit richtig ausgerüstet auf die Welt - ich habe schon Fohlen im Schnee geboren worden gesehen, die waren genauso gesund und munter wie Maifohlen.

Die Mama und das Kind sollten niemals warm untergebracht werden, das sind Pferde und keine Menschen.

Sowie das Fohlen trocken ist hat sein Fell die gleichen Fähigkeiten wie das der erwachsenen Pferde.

Auch Wintergeborene gehören sofort der Geburt auf die Koppel um Lunge und Herz zu stärken und um die Gelenke und Muskeln einzulaufen.

Kein Fohlen sollte jemals in einem stickigen Stall eingesperrt werden, leider haben ganz viele Fohlen das Los, das sie ihre ersten Lebensstunden im Amoniakgeschwängerten Stall zubringen müssen (Gift für die zarten Fohlenlungen).

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Hjalti  16.12.2017, 17:54
@friesennarr

Äh - nö! Mag jetzt auch gar nicht lange rum erklären, ist einfach sehr pauschal, was du da schreibst.

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friesennarr  16.12.2017, 19:57
@Hjalti

Was ich schreibe ist Pauschal`?

Nein leider ist es mehr als üblich Fohlen in Boxen einzusperren und erst mal ein paar Tage allein mit Mama in der Box zu haben. Dann dürfen sie mal 30 Minuten raus. Absoluter Horror für die Gesundheit eines Fohlens.

Äh nö - mir mußt du gar nichts erklären ich habe Pferde gezüchtet seit ich Pferde habe, also mehr als 20 Jahre - ich glaube ich kenne mich schon ganz gut aus.

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Urlewas 
Fragesteller
 16.12.2017, 22:28
@friesennarr

Das ist in dem Fall auch so. Wenigstens wird der Stall 2x täglich ordentlich gemistet, alle Boxen haben Paddocks oder Fesnter. Den Amoniak habe ich dort zumindest ( im Gegensatz zu so manhcem andern Stall) noch nie wahrgenommen.

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Hjalti  17.12.2017, 10:07
@friesennarr

Genau wie Leute, die seit 20 J. Auto fahren - da hat der, der es von der Pike auf gelernt hat, nix zu melden...

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friesennarr  17.12.2017, 13:25
@Urlewas

Fohlen in Boxenhaltung bekommen immer enorm viel Amoniak mit. Kann das erwachsene Pferd oftmals noch über dem Boxenrand nach draußen atmen, so ist der kleine Wicht mit seiner Nase doch recht viel in der Einstreu. Die liegen noch enorm viel und die Boxenwände sind zu hoch um Amoniakbelastung zu dezimieren.

Leg dich mal in die Einstreu wenn ein Pferd auch nur ein mal hineingepieselt hat - dann bemerkst du den Amoniak sehr schnell.

Das einzige was da entgegenwirkt, ist urindurchlässiger Boden - gibt es in alten Kuhställen oder den ganz neumodischen Gummimattenboden mit Ablaufsystem unter den Gummimatten.

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friesennarr  17.12.2017, 13:27
@Hjalti

Du wirst doch wohl jemandem, der seit vielen Jahren genau das macht was hier das Thema ist keine Kenntniss absprechen?

Hat etwa jemand mehr Erfahrung, der das gerade zum ersten mal macht, oder jemand der in seienm Leben schon über 20 Fohlen betreut hat?

Hast du es denn von der Pike auf gelernt? Wie alt bist du um mir das zu sagen?

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Hjalti  17.12.2017, 14:33
@friesennarr

Nö. Aber du. Egal, darum geht es mir nicht, interessiert mich auch nicht.

Ich möchte hier nur niemand, der sich Sorgen macht, dazu ohne das Tier gesehen zu haben, einfach pauschal sagen: alles bestens. Lieber schaut einmal zuviel der TA drauf. In 2 J. Island-Aufenthalt habe ich genug Fohlen in der freien Natur auch sterben sehen... von daher finde ich unsre Art des Abfohlens in der Box zumindest um diese Jahreszeit gar nicht schlecht. Und nicht jeder Stall ist dreckig u. Ammoniak-geschwängert.

Ach so, bin übrigens 42 J. und habe das von der Pike auf gelernt als Pferdewirtschaftsmeister ZH. Eigener (Offenstall) u. Berittstall (Boxen) seit knapp 20J.

Dazu das ein oder andere Fohlen...

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friesennarr  19.12.2017, 17:26
@Hjalti

Schön und ich nicht. Ums dir nach zu machen: ich bin über 50 Jahre alt und habe das auch gelernt (Gynäkologie/ Geburtshilfe/ Nahrungsphysiologie). Dazu noch die ganze Medizin dazu.

Ein Stall muß überhaupt nicht dreckig sein um Amoniak zu produzieren, das macht der Urin beim Zerfall von ganz alleine - schon gar eine Stute die gerade gefohlt hat, deren Nieren doppelte arbeit tun. Fohlen haben nunmal zu 90 % ihre Nase direkt in der Einstreu.

Nirgends habe ich irgendwas davon gesagt, das man keinen TA hinzuziehen darf, wo liest du das.

Wenn du schon eigenen Fohlen gezogen hast, dann solltest du aber auch wissen, das die durchaus lange zittern, bei diesem Wetter dauert das trocken werden eben bisschen länger - daher mein Tipp raus in den Auslauf, da werden die viel schneller Trocken.

Und jetzt ist gut, du hast natürlich recht mit all der Erfahrung die du hast - andere haben nämlich keine (so zumindest kommt dieser Kommentar rüber).

Lt. deinen Fragen bist du aber noch nicht so alt und hast gerade erst Pferdewirtschaft gelernt - oder hab ich da was falsch gelesen?

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Hjalti  19.12.2017, 19:33
@friesennarr

Da hast du was falsch gelesen. Ich habe blöderweise hier einige bereits gestellte Fragen neu gestellt - auf den falschen Button gedrückt. Aber das sieht man doch, oder nicht? Ein paar Jährchen jünger wären manchmal gar nicht so schlecht...

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Urlewas 
Fragesteller
 19.12.2017, 20:54
@Hjalti

Aber Ihr seid Euch darüber einig, dass es völlig normal ist, dass ein Fohlen zittert, und muß deshalb nicht mit einer Decke ausgestattet werden, richtig? Da kann ich die Besitzerin also beruhigen. Alles gut.

(Die untere Boxenhalfte ist übrigens nicht dicht, sondern grade die großen Luftschlitze zwischen den Brettern beunruhigen die Besitzerin, weil sie fürchtet, da zieht es rein)

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friesennarr  21.12.2017, 15:43
@Urlewas

Zugluft ist immer schlecht nicht nur für Fohlen.

War das kleine jetzt endlich mal auf der Koppel - bzw. geht es ihm jetzt besser?

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