Fahradhelm?

8 Antworten

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Ja. Habe 3 kids und kann denen nicht erzählen, daß sie einen tragen sollen, ich aber nicht.

Hasse es auch, keine Frage 🤷‍♀️ aber ist eben wie es ist

Je nach Umgebung.

In der City mit Straßenverkehr ziehe ich es vor, mich abzusichern. Kopfverletzungen bei Radfahrern ist die häufigste Todesursache.

Bei Ralleyfahrten kommen weitere Schutzmaßnahmen hinzu, wie Vollhelm, ähnlich wie bei Motorradfahrern und Protektoren.

Bei Fahrten außerhalb der Stadt mit wenig Verkehr, zB in der Wüste, ziehe ich eine Mütze mit Sonnenblende vor. Außer ich fahre auf den Seitenstreifen von Schnellstraßen. Da dann doch lieber mit Schutz.

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Zum Helm in meinem Profilbild. Ich bin Brillenträger. Um eine Sonnenbrille nutzen zu können, muß ich Kontaktlinsen einsetzen. Blöde nur, wenn mir in der (Negev)Wüste der Sand ins Gesicht kommt, nützen mir meine Kontaktlinsen gar nichts. Hab sehr lange nach so einem Helm gesucht, in dem eine schöne große Sonnenbrille integriert und leicht wechselbar ist. Und hinten hab ich ein zusätzliches Rücklicht. Dieser Helm hat also einen dreifachen Nutzen für mich und schaut zudem cool aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja. Weil das Fahrrad für mich in erster Linie ein Sportgerät ist und der Helm für mich zur Ausrüstung gehört und zweitens weil ich Vorbild für meinen Sohn bin! 💁🏻‍♂️

Woher ich das weiß:Hobby – Erfahrung aus 25 Jahren Fitnesstraining und Kraftsport

Ja, ich trage immer einen Helm. Sogar dann, wenn ich nur auf dem Parkplatz dreimal im Kreis fahre, um Einstellungen zu überprüfen.

Ich bin schon zweimal in einer Weise vom Fahrrad geflogen, dass mich der jeweilige Helm vor Kopfverletzungen geschützt hat (Helm war beide Male zerstört). Außerdem habe ich bei der Arbeit im Rettungsdienst mehrfach gesehen, wie es aussehen kann wenn ein Radfahrer von einem Auto angefahren wird und der Schädel auf der Windschutzscheibe oder A-Säule aufschlägt. In so einem Fall möchte ich dann doch lieber zu jenen gehören, die eine Gehirnerschütterung haben, statt zu denen mit deutlich sichtbarer Impressionsfraktur, Atemstillstand und der Frage ob sie nen Organspendeausweis besitzen.

Wobei, den größten Horror hat mir ein 40jähriger in einem Pflegeheim bereitet. Der sah abgesehen von einer riesengroßen Narbe am Schädel absolut gesund aus, aber starrte halt vor sich hin, sabberte ein Wenig und alle paar Stunden musste jemand die Windel wechseln. Genau so wird sein Leben die nächsten 20-30 Jahre aussehen. Auch der hatte einen Fahrradunfall, an dem er selbst nicht schuld war. Also ich will definitiv nicht, dass mir sowas passiert! Wenn ich mit so kleinen Maßnahmen wie einem Helm oder dem Vermeiden von Autostraßen die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios drastisch reduzieren kann, ist das für mich ein fairer Deal.

Aber gut, manchen Menschen ist halt die Frisur oder die Bequemlichkeit so wichtig, dass sie dafür eine höhere Wahrscheinlichkeit akzeptieren, nach einem Unfall im Pflegeheim vor sich hin zu sabbern und Windeln zu füllen. Ist ja jedes Menschen eigene Entscheidung.

Ja, immer! Meinen Helm trage ich gerne.

Ohne würde ich heute nicht mehr hier schreiben können.

1996 Ende Mai, hatte mich ein Auto von hinten auf die Hörner genommen. Ich prallte gegen die Windschutzscheibe, wurde viele Meter durch die Luft geschleudert.

Sprunggelenk gebrochen, zwei Wirbel angebrochen und einiges mehr.

Der Helm war gebrochen - mein Kopf nicht. Nur eine Gehirnerschütterung.

Im Juli saß ich wieder für 17 km auf dem Rennrad, im August eine Runde von 108 km.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Radsport - Rennrad Marathon - MTB für Schmuddelwetter
RedPanther  12.04.2024, 13:16

Genau so einen Unfallhergang hatte ich als Rettungsdienstler vor einigen Jahren zweimal innerhalb weniger Wochen. Im einen Fall hat der Autofahrer den Radfahrer nicht gesehen, im anderen Fall hat die Autofahrerin Gas und Bremse verwechselt. Beide Male schlugen die Radfahrer mit dem Kopf auf der Windschutzscheibe ein und rutschten dann übers Dach, um hinten hinterm Auto runter zu fallen.

Der eine Radfahrer verließ mit seinem gebrochenen Handgelenk am selben Abend das Krankenhaus und ging nach Hause, der andere flog intubiert, beatmet und mit deutlicher Pupillendifferenz (deutliches Zeichen für schwere Kopfverletzungen) mit dem Hubschrauber davon und wir haben nicht erfahren, ob er die Sache überlebt hat.

Rate, welcher von beiden einen Helm trug.

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Hayns  12.04.2024, 14:02
@RedPanther

Das ist dann für euch sicher mitunter hammerhart. 🙏

An den Aufprall habe ich keinerlei Erinnerung - Null.

Meine Erinnerung / Wahrnehmung setzte ein, als ich, nach dem durch-die Luft-Segeln, über die Straße rutschte (gefühlt unendlich lange). Dann war ich wohl für eine Zeitlang noch/wieder bewusstlos.

Wann der Sanka da war, weiß ich nicht. Mein Bewusstsein setzte ein, als mich ein Sanitäter ansprach. In dem Moment sah ich den Unfallwagen etwa 25 m von mir entfernt und ich sah die völlig zerborstene eingedrückte Windschutzscheibe.

Da war ich so wach, dass mir klar war, was passiert war.

Der Sanitäter fragte mich nach einer Telefonnummer, um meine Frau anzurufen (Handy hatte ich 1996 noch nicht).

Ich konnte ihm die sagen. Nun passierte aber etwas für mich auch im Nachhinein sehr ungewöhnliches. Nachdem der Sanitäter mit seinem Telefon die Nummer gewählt, bat ich ihn, dass ich selber mit meiner Frau sprechen kann.

Er gab mir erstaunt sein Handy. Meiner Frau sagte ich dann, es geht mir gut, ich hatte einen kleinen Sturz und sie solle ins Krankenhaus fahren (was ich während des Telefonats vom Sani erfragte. Ich sagte noch sie solle sich nicht beeilen, alles wär gut.

Wie ich das geschafft habe, ist mir heute noch schleierhaft. Die Angst, meiner Frau wäre angesichts der Schwere des Unfalls unterwegs zu mir etwas passieren, war wohl zu groß.

Ja, manchmal habe ich Angst, wenn mir die Autos von hinten zu nahe kommen. Der Spaß am Rennradsport ist mir geblieben. 🚴‍♀️

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RedPanther  12.04.2024, 14:17
@Hayns

Nun, Adrenalin schärft das Bewusstsein. Deshalb ist es gar nicht so ungewöhnlich, in Ausnahmesituationen Dinge zu schaffen, die man sich hinterher nicht erklären kann.

Dass man nach Möglichkeit den Verletzten selbst mit dem Angehörigen telefonieren lässt, ist auch heute noch üblich, um die psychische Belastung des Angehörigen zu reduzieren und kopflose Aktionen wie z.B. ein Rasen zum Krankenhaus zu vermeiden.

Was die Verletzungen angeht, gehört das als Rettungsdienstler zu dem was man als normalen Teil des Berufes empfindet. Es ist eben so, wie es ist. In etwa so, wie der Landwirt ne Handvoll Kuhmist nimmt und prüft, ohne darüber nachzudenken dass er gerade Exkremente in der Hand hält.

Mir hat aber gerade der Fall, wo die Omi Gas und Bremse vertauscht hat, einige Gedanken zum Thema Verkehrssicherheit bereitet und mein Schluss ist, dass ich das Fahren auf Landstraßen nach Möglichkeit vermeide. Deshalb werde ich auch nie Rennrad fahren, ist mir zu sehr auf den Asphaltboden festgelegt. Auch wenn mir das Herz blutet, wenn ich wieder zum Kilometerfressen starte und darüber nachdenke, dass ich auf Landstraßen wahrscheinlich ad hoc 30-40 km mehr Tagesstrecke schaffen könnte.

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Hayns  12.04.2024, 20:15
@RedPanther
Zitat RedPanther: Adrenalin schärft das Bewusstsein

Wie wahr! Das hat dazu geführt, dass ich jemandes Leben retten konnte. Nach getaner Aktion wäre ich fast zusammengeklappt - konnte noch gerade das Schwarzwerden vor Augen abwehren.

Vor drei Stunden habe ich die oben genannte Unfallstelle passiert. Sie ist oft am Ende einer Tour auf dem Heimweg - alles gut gegangen 😉😁

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