Evolution in der Bibel?

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Stimmt, Schlangen hatten mal Beine, weil sie sich ebenfalls aus frühen Amphibien bzw. Eidechsen entwickelt haben. Allerdings sieht man das bei bestimmten Schlangenarten im Ei noch, deshalb da keine göttliche Weisheit im Spiel gewesen ist bei den Bibelautoren, sondern nur ein Naturliebhaber der mal ganz genau in ein halb entwickeltes Schlangenei geguckt hat, nachdem er es vorsorglich kaputtgemacht hatte. Evolution: Warum Schlangen ihre Beine verloren haben - WELT

Das nennt man einen Atavismus, so wie menschliche Embryonen während der Entwicklung auch eine Zeitlang rudimentäre Kiemen und später ein Fell entwickeln, die beide vor der Geburt wieder verloren gehen.

Die ET an sich ist zwar nicht mit der Bibel vereinbar, aber dieses Detail widerspricht tatsächlich nicht der Bibel.

Bedeutet dass das den Schlangen da die Beine weggenommen wurden?

Das ist naheliegend ja. Ob Gott die Beine aber sofort weg nahm oder eine Degeneration der Beine in Gang gesetzt hat (die dann etwas dauerte) sagt die Bibel nicht. Wobei ich letzteres für wahrscheinlicher halte.

Wenn die Schöpfungstage wirklich längere Zeitabschnitte meinten als 24 Stunden Tage dann waren ja Schlangen schon lange vor dem Menschen da, hatten also schon Zeit Fossilien mit Beinen zu hinterlassen

Die Schöpfungstage können aber nur normale Tage bezeichnen:

Das Wort für "Tag" in 1.Mose 1 lautet "jom". Je nach Zusammenhang kann es unterschiedliche Bedeutungen haben: Die Zeit bei Tageslicht, eine 24-Stunden-Periode, Zeit allgemein, ein bestimmter Zeitpunkt oder ein Jahr.

Im Zusammenhang wird "jom" im 1.Mose 1 als gewöhnliche Tage definiert:

  • Zum einen durch die Abgrenzung von Tag und Nacht("Und es wurde Abend, und es wurde Morgen") Dann hätte sich die Erde damals langsamer drehen müssen, was nicht zu belegen ist.
  • Und durch die Nummerierung der Tage von 1-6. An anderen Bibelstellen wird "jom" 410-mal in Verbindung mit einer Zahl verwendet und immer bedeutet es einen gewöhnlichen Tag.(z.B 1.Mose 8,14) Warum sollte es im ersten Kapitel anders sein?
  • An anderen Bibelstellen wird "jom" 23-mal in Verbindung mit "Abend" oder "Morgen" gebraucht. "Abend" und "Morgen" kommen ohne "jom" 38-mal vor. Alle 61 mal bezieht sich der Text auf normale Tage. Warum sollte es im 1.Mose anders sein?

Zur Beschreibung einer längeren Zeitperiode kann der Plural von "jom" verwendet werden. Der wird im 1.Mose aber nicht verwendet. Im biblischen Hebräischen gibt es Wörter(z.B "olam" oder "qedem") die sehr gut zum Beschreiben von langen Zeitperioden geeignet sind - die kommen im Schöpfungsbericht aber nicht vor.

Die Schöpfungstage lassen sich nicht auf lange Zeitperioden umdeuten, es sind eindeutig 24-Stunden-Tage gemeint.

waren ja Schlangen schon lange vor dem Menschen da, hatten also schon Zeit Fossilien mit Beinen zu hinterlassen

Nein, Mensch und Schlange wurden beide am 6. Schöpfungstag geschaffen. Dass der Mensch fossil nach der Schlange auftaucht, könnte mit der Sintflut erklärt werden: Schlangen sind langsamer und konnten nicht so schnell fliehen, dementsprechend wurden sie früher begraben.

Außerdem enstehen Fossilien nicht einfach so. Im Normalfall verwest ein Organismus rückstandslos. Fossilien können nur entstehen, wenn der Verwesungsprozess rasch durch katastrophische Ereignisse verhindert oder unterbrochen wird und das Tier somit verschüttet wird. Fossilien sind also eigentlich die Ausnahme und nicht die Regel.

Wenn wir bei der Bibel bleiben, war die erste große Katastrophe die Sintflut, da sind dann auch die meisten Fossilien entstanden. (vorherige kleinere Katastrophen können zwar nicht sich ausgeschlossen werden, sind aber nicht sehr wahrscheinlich, da es keine Anhaltspunkte dafür gibt)

Dass fossile Schlangen mit Beinen gefunden wurden ist zwar im Rahmen der ET interpretierbar, aber kein unabhängiger Beleg für Evolution. Fakt ist, dass es Schlangen mit Beinen gab. Unter der vorausgesetzten Annahme, dass Schlangen von Echsen abstammen lässt sich das als Bestätigung für die ET interpretieren. Aber das ist eben nur eine Interpretationsmöglichkeit. Ebenso gut könnte die Schlange von nichts anderem Abstammen und am Anfang halt einfach Beine gehabt haben, wie es die Bibel nahelegt.

Ich hab das mal tabellarisch dargestellt:

Bild zum Beitrag

Der Fossilfund von Schlangen mit Beinen ist an sich(ohne Interpretation) also kein Beleg für Evolution von der Urzelle bis zum Menschen, da es von Rückentwicklung(die im Schöpfungsmodell erwartete Entwicklungsrichtung) zeugt und nicht von Weiterentwicklung.

Ich hoffe ich konnte helfen.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ
 - (Christentum, Glaube, Evolution)

Die Genesis ist das genaue Gegenteil von Evolution. Es gibt zwar Christen, die Evolution und Bibel vereinbaren können, aber die erklären die Genesis zur Mythologie.

Bedeutet dass das den Schlangen da die Beine weggenommen wurden?

Lässt sich nicht eindeutig sagen, denn explizit kommen Beine im Text nicht vor.

Beine sind somit nur eine Annahme:

Dass die Schlange erst kriecht, nachdem Gott sie verflucht hat, hat zu der Vorstellung geführt, sie habe zuvor Beine gehabt und sei aufrecht gegangen.

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/schlange-2

Das Ding könnte auch Flügel gehabt haben.

Bedeutet dass das den Schlangen da die Beine weggenommen wurden?

In seinem Werk "Antiquitates" deutet Flavius Josephus das genau so.

Wenn die Schöpfungstage wirklich längere Zeitabschnitte meinten als 24 Stunden Tage dann waren ja Schlangen schon lange vor dem Menschen da, hatten also schon Zeit Fossilien mit Beinen zu hinterlassen

Die Schöpfungstexte der Genesis lassen sich nicht wirklich mit heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen unter einen Hut bringen. Und ich finde, man nimmt den Texten ihre Qualität wenn man das versucht.

oder liege ich falsch,

In etwa. Du kannst Aussagen, Erzählungen oder Mythen der Schriften des AT nicht "wissenschaftlich" verifizieren wollen, das ist einfach Unsinn, daneben.

Die Verfasser der Schriften haben weder solche Aussagen im Sinne gehabt, oder schon garnicht im Entferntesten das Wissen über unser Sein, wie wir es heute haben. Nicht nur, daß solche Aussagen nicht Glaubensinhalt des Christentums sind - auch das ganze AT gehört nicht dazu.

Es ist so sinnlos, immer wieder die Aussagen des AT mit unseren wissenschaftlichen Erkenntnissen abzuklopfen. Dies interessiert nur Dummköpfe oder Gegner des Christentums, welche Christen einen Glauben an Schrifttexte aufdrücken wollen, welche diese garnicht haben bzw. berührt.

PS : natürlich gab es Zeiten, wo an Schöpfungserzählungen o.a. in der ganzen Welt in allen Religionen geglaubt wurde - auch in der christl. Religion - man wußte es nicht besser, nirgends.