Schöpfungsmythos: Warum war eine Schlange im Garten?

11 Antworten

Die Geschichte vom Sündefall aus Gen 3 ist ca 1000 v. Chr. entstanden. Sie ist keine Vorgangsbeschreibung eines historischen Ereignisses, sondern eine Glaubensaussage, von Christen als inspiriert gesehen.

Sinn der Geschichte ist es, eine Erklärung zu finden, weshalb Menschen eigentlich gut sein wollen, es aber oft nicht durchstehen und was das für Folgen haben kann.

Man kann also gar nicht fragen, warum das unbedingt eine Schlange war, sondern lediglich: Weshalb hat der Verfasser dieser Geschichte die Schlange als Versucher gewählt?

Die Schlange war im alten Orient (Ägypten, Palästina) ein Symbol für Macht, Tod und Unheil, Weisheit und ewigem Leben, Vitalität und Lebenskraft. Es liegt also nahe, so etwas in die Geschichte einzufügen.

Es ist daher überflüssig, aus der Geschichte irgendwelche biologischen Dinge abzuleiten. Da macht man dann eine neue Geschichte daraus.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
666Phoenix  28.01.2020, 12:08
  • es aber oft nicht durchstehen

Heißt das, es gibt welche, die "es" mitunter "durchstehen"?

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Nadelwald75  28.01.2020, 12:18
@666Phoenix

Es soll tatsächlich Menschen geben, die gut handeln wollen und es auch mitunter durchstehen.

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666Phoenix  28.01.2020, 16:45
@Nadelwald75

Rede dich

Nicht wieder raus! Natürlich handeln manche Menschen "gut". Selbst den übelsten Diktatoren und Extremisten kann man gelegentlich "gute" Taten nachsagen.

Das ändert aber nichts an der Lüge, dass ALLE Menschen per se und von Geburt an und bis an ihr Lebensende "sündigen"!

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Nadelwald75  28.01.2020, 17:53
@666Phoenix

Jetzt erkläre mir mal, wo ich mich da herausrede!

So , wie das formuliert ist, lasse ich mir auch kein Sündenbewusstsein einreden. Da hast du schon Recht. Das ändert aber nichts daran, dass Menschen unvollkommen sind, Schwächen haben und nicht so optimal sind, wie sie sich das eigentlich vorstellen oder wünschen.

Und um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Das ist dann eigentlich das Thema, mit dem sich der Verfasser der Adam - Eva - Geschichte auseinandersetzt und dazu, wie es der Orientale oft tut, eine Geschichte erzählt.

Der Fehler ist dann, diese Geschichte als historisch geschehen zu nehmen.

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HansBeckerSamu  29.01.2020, 08:20

1000 v. Chr.? Glaub der Experte hat sich ein wenig verrechnet, das sollten ca 4000 Jahre v. Chr. sein.

Woher weißt du, dass es eine Inspiration war, um den Menschen eine Erklärung zu geben, warum sie gut sein wollen? Warst du denn dabei, wohl kaum, also woher willst du die wahre Bedeutung kennen, ohne aus deinen eigenen Gedanken zu überlegen, was richtig sein soll?

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Nadelwald75  29.01.2020, 10:51
@HansBeckerSamu

Du denkst vermutlich an den jüdischen Kalender, nach dem die Erde im Jahr 3761 v. Chr. erschaffen wurde?

Woher weißt du....? - Umgekehrt: Woher weiß du, ob ich nicht weiß?

Was ich dargestellt habe, sind nicht meine Gedanken, sondern die Angaben aus Ausbildung und Ergebnisse der historisch-kritischen Bibelexegese, wie sie heute von den großen Kirchen (ev. und kath.) anerkannt ist.

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HansBeckerSamu  30.01.2020, 14:59
@Nadelwald75

Man kann die Jahre nachrechnen, alles ist in der Bibel geschrieben. Dazu braucht man keinen Kalender von Juden.

Wenn es nicht deine Gedanken sind, dann sind es Gedanken anderer Menschen. Und Menschengedanken sind bekanntlich weit entfernt von dem, was Gott denkt, siehe Joh 3, 31. Solltest du mal was vom Himmel bekommen haben, dann kannst du deine Erkenntnis gerne teilen. Denn es geht nicht darum, dass etwas von der Kirche anerkannt wird, sondern Gott anerkennt, nicht irgendwelche Päpste oder Kirchenobersten.

Genau wie du geschrieben hast, haben damals die Pharisäer und Schriftgelehrten gesprochen, die dachten auch alles was sie sagen sei richtig, weil es ja anerkannt ist...Jesus und Gott haben darüber anders gedacht. Gott sagt, was richtig und was falsch ist, nicht irgendwelche historisch-kritische Bibel blabla von Menschen, die nichts vom Himmel bekommen haben.

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Nadelwald75  30.01.2020, 16:11
@HansBeckerSamu

Da liegen wir offensichtlich mit unseren Ansichten, was die bibel ist, völlig auseinander.

Du scheinst die Bibel als historische Darstellung auzfassen, in der auch alleEreignisse fehlerfrei und als historisch geschehen beschrieben sind.

Da kann man natürlich solche Rechnungen anstellen.

Das sind aber deine Gedanken. Genau wie du haben damals die Pharisäer und Schriftgelehrten gesprochen, die dachten auch alles was sie sagen sei richtig, weil es ja so in der Bibel steht.

Denn woher willst du wissen, dass das so ist? Aus der Bibel selbst kann man es wohl nicht herauslesen, denn dann würdest du mit einem Zirkelschluss die Bibel mit sich selbst beweisen. - Das wäre dann so als Denkmuster:

"Franz sagt immer die Wahrheit." - "Woher wissen wir das?" - "Er hat es uns selbst gesagt."

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Die Schlange steht traditionell für Arglist und Falschheit (wahrscheinlich, weil Giftschlangen oftmals blitzschnell aus dem Hinterhalt zuschlagen). Natürlich ist das kein Charakterzug der Schlange, sondern Instinktverhalten; der Mensch hat es ihr nur angedichtet.

Zu deiner zweiten Frage kannst du dich mit Begriff "Sippenhaft" befassen.

Und ja, der Vorfahr der Schlange hatte tatsächlich (wenn auch ziemlich verkümmerte) Hinterbeine zur Fortbewegung, die er im Laufe der Evolution ablegte. Mit dem Sündenfall hat das aber nichts zu tun, weil dieser nie stattgefunden hat.

Nadelwald75  28.01.2020, 12:01

Zur Ergänzung:........weil der Sündenfall keine historische Tatsache ist, sondern eine Glaubensaussage um 1000v. Chr., ein Erklärungsversuch, weshalb Menschen eigentlich gut sein wollen, es aber oft nicht durchstehen und was das für Folgen haben kann.

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Hackbaellchen99 
Fragesteller
 30.01.2020, 14:40

Damit ist aber nicht beantwortet, warum die Schlange bestraft wurde, obwohl sie nur benutzt wurde(also keine Schuld hatte) und warum auch alle anderen Schlangen bestraft wurden, obwohl nur die eine was mit dem Südenfall zu tun hatte.

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chrisbyrd  30.01.2020, 18:20
@Hackbaellchen99

Vielleicht sollen uns Schlangen an den Sündenfall der ersten Menschen im Garten Eden erinnern.

Wahrscheinlich kann im Endeffekt nur Gott diese Frage beantworten.

In dieser Geschichte ging es aber mehr um den Menschen als um die Schlange. Das Ergebnis war, dass die Sünde in die Schöpfung kam und die gesamte Schöpfung verändert wurde. Hätten die Menschen auf die Schlange nicht gehört, wären sie noch im Garten Eden und vielleicht wäre auch dann der Schlange nichts passiert.

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Eins gleich vorweg: Die Paradiesgeschichte hat mit Schöpfung nichts zu tun. Es geht um die neolithische Kultivierung eines konkreten südmesopotamischen Gebietes (siehe Edenbeschreibung) innerhalb der bestehenden Schöpfung. Alles, was bis Gen. 2.4 passiert, wird ab Gen. 2.5 als gegeben vorausgesetzt.

Die genaue Identität Nachaschs ist nicht zu klären. Sicher kann man nur sagen, dass es kein Tier war, denn ,,arum" (klug) wird in der Bibel niemals für ein Tier gebraucht. Verwirrung stiftet bisweilen die Aussage, dass er klüger war als alle anderen Tiere des Feldes. In den Übersetzungen hört sich das so an, als sei die Schlange das klügste Tier im Garten Eden. Die hebräische Formulierung meint aber einfach freie Felder außerhalb befestigter Einfriedungen wie dem Garten Eden. Dazu kommt, dass die Bibel bis auf die Gottebenbildlichkeit keinen wesentlichen Unterschied zwischen Mensch und ,,Tier" macht, siehe auch Pred. 3.18-20.. Bleibt noch die etymologische Herleitung: Nachasch leitet sich vom hebräischen Wort für Flüstern, Murmeln ab und wird öfter mit Wahrsager übersetzt. Möglicherweise war er also eine Art Seher, der den Wohlstand im Garten Eden neidete, in jedem Fall ein menschliches Wesen. Zu Recht hast du festgestellt, dass im Pentateuch kein Wort für Teufel vorkommt. Das ganze Alte Testament kennt keinen Teufel. Die Gestalt im Buch Hiob fungiert eher als ,,Staatsanwalt", denn als Bösewicht.

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