Erwarten Lehrereltern von ihren Kindern oft, sich für die Hobbies der Eltern zu interessieren?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bei alten, verknöcherten "standesgemäßen" Lehrern, die in ihrer Freizeit in ihrer Bibliothek sitzen oder im Klassik-Konzert, wohlhabend ggf. als Dynastie aus Tradition sind und sich was auf sich einbilden, auf dem Land eine höhere Stellung für sich beanspruchen oder in einem vornehmen Stadtviertel in einer Villa hausen und sich als eine Art altintellektuelle Elite halten, die sich als Maßstab für andere nimmt, mag das so sein. Die Situation setzt auch voraus, dass das Kind wieder Lehrer wird, so wie es oft auch in Anwalts- und Arztfamilien ist ... und wehe, der Bub wird Diplom-Ingenieur oder Redakteur statt Lehrer!

Der "normale" durchschnittliche Lehrer hingegen, der seinen Beruf ausübt und ein gutbürgerliches Leben inmitten der Allgemeinheit führt in seinem Reihenhäuschen mit Garten und gern normale Popmusik hört und normale Freunde mit nicht notwendigerweise akademisch-humanistischer Bildung, legt da meist weniger Wert drauf und sieht das Wohl des Kindes als wichtiger an denn Hobbys, die zum Familienbild passen - da soll das Kind machen, was ihm Spaß macht und die Wahl des Partners ist dann auch tolerant zu werten, sobald er nicht mit dem Nachwuchs stadtbekannter Asozialer und Aus-Prinzip-Dauerhartzer zusammen kommt. Das war bei meiner Mutter das einzige Problem, das sie mit meinem jüngeren Bruder hatte - was er beruflich macht, war egal, er muss nur für sich selber sorgen können und einen seriösen Weg gehen, es war aber berechtigterweise ein Drama, als er mit der Tochter solcher Hartzer zusammen kam, die Ausbildung und Arbeit ablehnte wie ihre Eltern und seit der Schule bis heute niemals richtig gearbeitet, geschweige denn einen Beruf erlernt hat. Inzwischen werden die beiden von ihr auf eine solche Weise hofiert, dass es peinlich ist und ich bin für sie der reiche Dödel mit seinem Benz, so würde auch schon über mich geredet. Ich selbst wuchs woanders auf, was aber sicher besser war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Viele Eltern, egal welchen Beruf sie ausüben oder aus welcher sozialen Schicht sie kommen, hoffen zumindest das sie ihren Nachwuchs für das eigene Hobby/ Interessensgebiet begeistern können.

Egal ob Lego, Handarbeit, Sport, Musik, etc.

Das hängt aber nun wirklich nicht mit dem jeweiligen Beruf zusammen.

Und zwischen "darauf hoffen und versuchen das Kind dafür zu begeistern indem man es mit diesem Interessensgebiet zusammenbringt" und "dazu drängen" ist schon ein Unterschied. Man kann hoffen, aber letztlich entwickelt der Nachwuchs im Laufe des Heranwachsens eigene Interessensgebiete (die sich mitunter auch mal ändern).

Hallo,

Ich finde das nur natürlich wenn Eltern sich die AUsbildung von Kindern allgemein und das UNterrichten entschieden haben. Es ist ihnen sozusagen auf die Fahne geschrieben. EIgene Kinder sind da natürlich besonders willkommen und werden zu Abbildern ihrer lehren.

Für sie sind Kinder leere Gefässe, die geduldig mit Wissen und selbständigkeit gefüllt werden müssen. Oft nehmen die Kinder diese Aufmerksamkeit dankbar entgegen, zumal wenn sie IHnen nicht ungeduldig und widerwillig von gestressten Erwachsenen abverlangt werden.

Natürlich ist man da irgendwie mißtrauisch wenn man solches Verhalten nicht kennt. Aber wie andere Eltern wollen auch Lehrer das beste für ihre Kinder und sie wollen es besonders gut machen.

LG

HArry

Rosenmary 
Fragesteller
 17.05.2023, 08:57

Und aus der Sicht der Kinder?

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heizfeld  17.05.2023, 11:16
@Rosenmary

Naja, ist die Frage ob sie immer dieser umfassenden Aufmerksamkeit (kontrolle) nach pädagogischen Maßstäben unterozogen werden möchten, selbst wenn dies mit Liebe und Geduld gemacht wird. Die Tochter meiner Cousine(auch Lehrerin) wurde unter ihrer Ägide eine sehr intelligente, liebevolle und eigenständige mehrfache Mutter, die ihrem Mann (Arzt) täglich in der Praxis half und einen zufriedenen ausgeglichenen EIndruck gemacht hat/bis heute macht. Mir fehlen da ehrlich gesagt negative Erfahrungen.

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Erwarten das nicht viele Eltern, unabhängig vom Beruf und Interesse?

Früher hat der Sohn auch den Job vom Vater übernommen, exSportler und Trainer trainieren ebenfalls häufig ihre eigenen Kinder und Lehrer tun sich mit Kolleginnen zusammen, weshalb deren Kinder dann ebenfalls häufig Lehrer werden. Sowas passiert aber auch bei Ärzten, Ingenieuren, Anwälten, Steuerberatern, Schauspielern, Musikern, Landwirten, Managern...gerade wenn der Job gut bezahlt wird, spricht ja auch nyx dagegen.

Wie stark da der Druck ist, hängt wohl vom Charakter ab. Der Sohn von einem befreundeten ChemikerPärchen hat jetzt kein Chemie LK, sondern Physik! Kommentar: Da können wir aber nyx helfen! Ist doch auch egal!

Manche machen auch den Sprung von den erfolgreichen AkademikerEltern zum alternativen Künstler.

Kann ich allgemein nicht sagen . Ein ehemaliger Kumpel von mir war Kind von zwei Lehrern (Gymnasium) aber der hat sich nicht die Bohne dafür interessiert , was die interessierte . Die beiden haben ihn auch nicht zu irgendwas genötigt oder so . Die haben ihn machen lassen .