Einen vor seinem Ladengeschäft sitzenden Bettler auffordern, sich zu entfernen?

18 Antworten

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Hallo Greelitchi,

mal grundsätzlich:

Es gibt Dinge, die verboten sind, aber nicht strafbar.

Es gibt Dinge, die nicht verboten , aber Unrecht sind.

Aus "Sorge" einen Bettler aufzufordern, sich einen anderen Platz zu suchen, das darfst du, ich halte es aber für Unrecht. Vor vielen Geschäften sitzen Bettler, die aber den Umsatz nicht beeinträchtigen und auch niemanden belästigen.

Etwas anderes wäre es, wenn Kunden sich beeinträchtigt "fühlen". Hier würde dann deine Aufgabe als Christ beginnen, sich um den Bettler zu kümmern und ein Beispiel zu geben.

Wieder etwas anderes wäre es, wenn der Bettler durch sein Verhalten tatsächlich nachweisbar den Umsatz beeinträchtigt, etwa Kunden belästigt, krakeelt, Schmutz verursacht.

Wenn dann ein einfacher Hinweis auf Verhaltensänderung nicht sofort hilft, dann erst sind Maßnahmen nötig - von der einfachen Aufforderung, hier zu verschwinden bis zum Polizeieinsatz.

Nadelwald75  28.09.2014, 11:27

..... vielen Dank für den Stern!

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anders7777  14.10.2014, 16:38

Wieder etwas anderes wäre es, wenn der Bettler durch sein Verhalten tatsächlich nachweisbar den Umsatz beeinträchtigt, etwa Kunden belästigt, krakeelt, Schmutz verursacht.

Das merkt man aber erst, wenn der Samariter Pleite ist! Wo und nach welcher Zeit darf es sich die Verluste holen?

Was machen zwischenzeitlich die Mitarbeiter und ihre Angehörigen?

Was zwischenzeitlich die Unternehmerfamilie?

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Nadelwald75  14.10.2014, 22:06
@anders7777

Hallo anders7777,

denk mal anders: Sprüche aus dem NT:

"Die Kinder dieser Welt sind oft klüger als die Kinder des Lichtes." oder "Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!"

Wenn der "Samariter" den Umsatzrückgang erst merkt, wenn er Pleite ist, dann zählt er zwar zu den Anwärtern auf den Himmel, zählt aber nicht zu den qualifizierten Unternehmern, die bei beeinträchtigtem Umsatz sofort reagieren. Er ist dann fachlich einfach sub omni canone - und das hat dann die Folgen.

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ChristineGerds  28.10.2022, 12:49

Habe sehr oft mit dem Bettler von der Ampel geredet.. der sagte dass er pro Stunde so um die 60€ verdienen würde... Ja er nannte es verdienen. Beim Kaffee trinken zählte ich mit die oft jemand etwas größere Münzen rein warf. Und ja es stimmte wohl was er sagte. Nach der Schicht fuhr er mit seinem neuen Mountainbike wieder heim.

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hallo Greenlitchi - die Frage ist wohl nicht, ob du christlich erzogen bist, sondern was deine eigenen christlichen Wertvorstellungen sind. Im Mittelalter zB wurden im Kirchenstaat Bettler wegen zur Schau gestellter Armut von der Hl. Inqusition verfolgt. Es findet sich in der Bibel für jedes Verhalten ein Pro oder Kontraspruch, für den Scheiterhaufen und für die Barmherzigkeit. Wenns um deinen Laden: geh einmal zum Bettler, drück ihm einen Besen in die Hand und sag, wenn du mein Lager hinter ausgefegt hast, geb ich dir was. (oder stell eben irgendeine andere Aufgabe, wichtig ist, er muß sich nützlich machen). Wenn er es macht, dann sei gut zu ihm, wenn er blökt und widerlich wird, dann scheuch ihn vom Eingang weg. Mit dem Besen etwa.

anders7777  14.10.2014, 16:54

Ist es da nicht sinnvoller in die Einkaufszentren zu gehen? Mehr Fläche, mehr Kunden, mehr Geschäfte, etc.

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Als Christ in der Nachfolge Jesu Christi wird man kaum so handeln, es sei denn man hat seine Lektion noch nicht gelernt. - Wenn es nicht gerade ein Angehöriger einer professionellen und kriminellen Vereinigung ist, wird man den Bettler eher in irgendeiner Weise unterstützen. - Dem Geschäft schadet sowas kaum. - Es könnte eher die positive Außenwirkung haben, dass der Inhaber und sein Personal Menschen mit Herz sind.

Wenn es denn ein Bettler ist, dann sollte man ihm helfen.

Leider ist es oftmals der Fall, dass es sich um gewerbsmäßige Bettler handelt. Erst vor zwei Tagen habe ich in Solingen vor dem "Kaufland" beobachtet, wie der ein paar hundert Meter entfernt stehende Imbisswagenbesitzer zum vor dem Kaufland stehenden "Bettler" hinging, und sich von diesem mit glitzernden Augen das Geld geben liess. Als ich diesen dann zur Rede stellen wollte, wurde ich als Nazi angepöbelt. Ich habe natürlich sofort die Polizei und das Ordnungsamt verständigt, sowie dem Laden einen Hinweis gegeben.

marylinjackson  28.09.2014, 12:02

Mister Peachum bewies, dass das Geschäft mit dem Mitleid gut geht in der "Dreigroschenoper".

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anders7777  14.10.2014, 16:47

Muss ein Imbissbudenbesitzer seine Ware kostenlos abgeben?

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Das lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es gibt solche und solche Bettler. Jesus hat ein politisches System befürwortet, das keine Bettler hervor bringen konnte.

hoax59  27.09.2014, 13:40

Da ernten Sie leider Widerspruch. Jesus hat weder ein bestimmtes politisches System befürwortet, noch war er politisch überhaupt aktiv. Ganz im Gegenteil beruht seine Lehre auf der Akzeptanz des gerade herrschenden Staatssystems. Auch deshalb tun sich Menschen mit dem Christentum schwer, weil es die Unterordnung unter JEDE Obrigkeit fordert; also selbst unter Tyrannei. Es gab keinen größeren Realisten und es wird niemals wieder einen größeren Realisten als Jesus selbst geben, der natürlich weiß, daß zu dieser gefallenen Welt neben allen Schattierungen an menschlichen Zuständen auch der der Bettler gehört.

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WotansAuge  28.09.2014, 00:00
@hoax59

"Verkaufe alles und gib das Geld den Armen. Eher geht ein Kamel durch´s Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Der Größte unter euch sei jedermanns Diener." Kommt dir das bekannt vor?

Apostelgeschichte: Die ersten Christen zahlten sage und schreibe 100% Steuern an die Gemeinde. Danach wurde das Geld ausschließlich nach Bedürftigkeit unter den Gemeindemitgliedern verteilt - auch der Spender bekam nicht mehr. Auf Steuerhinterziehung stand die Todesstrafe. Bekannt?

Paulus: Geld ist der Ursprung allen Übels. Bekannt?

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marylinjackson  28.09.2014, 11:52
@WotansAuge

Der uralte kommunistische Gedanke, einfach das Geld abschaffen, funktioniert aber praktisch nicht (Rote Khmer versuchten es).

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WotansAuge  28.09.2014, 12:19
@marylinjackson

Das stimmt, aber man kann leicht verhindern, dass Reiche allein durch ihren Reichtum immer reicher werden. Dazu muss lediglich der Staat Geld zu günstigen Konditionen verliehen. Dann gehen alle Zinseinnahmen zu 100% ins Steueraufkommen ein.

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hoax59  30.09.2014, 11:08
@WotansAuge

Nein, das ist eine Desinformation: Nicht Geld ist die Wurzel allen Übels, sondern die GELDGIER. Unser himmlischer Schöpfer hat uns Menschen alles, was wir auf diesem Planeten zum Leben benötigen, mitgegeben. Auch das Geld. Unser Vater im Himmel ist selbst die allerallerallerreichste Person im ganzen Universum, denn von ihm als Schöpfer stammt alle Materie und auch alles Gold und anderes Material, woraus Geld halt gemacht ist. Wie also könnte er gegen seine eigene Urheberschaft oppunieren? Also: Geld an sich bringt überhaupt kein Verderben und daher ist Reichtum und Christsein überhaupt kein Widerspruch. Doch die Geldgier führt den Menschen ins Verderben. Ordnet sich ihrer doch alle anderen göttlichen Werte unter. Geldgier ist Götzendienst. Interessanterweise kann aber auch Armut Götzendienst sein, wenn man Armut zum geistlichen Lebensmittelpunkt macht. Siehe auch hier: www.keine-tricks-nur-jesus.de

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WotansAuge  30.09.2014, 17:27
@hoax59

Mir scheint, du weißt weder wodurch Geld im Kapitalismus seinen Wert erhält (dadurch dass es sich jemand leiht und mit Zinsen zurückzahlen kann, oder andernfalls gepfändet werden kann), noch dass in der Bibel mehrfach ein Verbot ausgesprochen wird Zinsen zu nehmen.

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