Dressursattel schlecht/schädlich?

9 Antworten

Ein Dressursattel ist ein Spezialsattel für das (höhere) Dressurreiten. Er ist also nicht dafür gedacht, für stundenlange Ausritte benutzt zu werden. DAs tut dem Rücken des Pferdes dann nicht gut. Und zum korrekten Springen ist er komplett ungeeignet.

WEnn du also alles machen und nicht nur Dressur reiten willst, dann ist der Dressursattel als einziger Sattel ungeeignet. Der Dressursattel verteilt das Gewicht des Reiters nicht gut. Das soll er auch nicht ,da der Reiter beim Dressurreiten - ich meine jetzt das richtige Dressurreiten, nicht das Grundlagenreiten bis L - mit seinen Sitzknochen sehr punktuell einwirken soll.

Und das Argument, dass es für dich angenehm ist, zieht nun gar nicht. Die Frage ist immer: ist es auch für das Pferd angenehm?

WEnn du gerne und viel springen willst und etwas Wert auf Stil legst, dann solltest du dir einen VSS Sattel zulegen. WEnn du aber viel Dressur reiten willst mit gelegendlichen längeren Ausritten und eher seltenem Springen, dann nimm den VSD Sattel.

Ich finde sowieso, dass ein reiner Dressursattel bis Ende A unnötig ist. So präzise , punktförmig, muss man in der Klasse, wo die allermeisten reiten, nicht einwirken. Man reitet ja keine fliegenden Wechsel a Tempo.

Urlewas  12.01.2020, 13:35

„Nicht nötig“ oder „schädlich“ ist jedoch ein großer Unterschied 🤔

Wenn einer nur A- Dressur und spazieren reitet, braucht er zwar keinen speziellen Dressursattel, aber schadet ja auch nichts. Klar, beim Springen wird es schwieriger. Aber mal ein paar Hüpfer sind auch kein Problem. Wenn es mehr wird, merkt man als Reiter dann eigentlich selbst schnell, dass das recht schwierig ist.

Stellt sich also bei der Anschaffung die Frage, wie es mit den Springambitionen tatsächlich aussieht...

Im Zweifel kann man ja auch später „aufrüsten“ 😉

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Dahika  12.01.2020, 13:41
@Urlewas

Wenn einer nur A- Dressur und spazieren reitet,

Wenn das spazierenreiten aber über zwei Stunden geht und länger, dann ist der Dressursattel nicht geeignet.
Und was das Springen angeht: Hüpfer sind kein Problem. Rüber kommt man. Übrigens auch mit dem Westernsattel. Aber das ist nur für die Leute kein Problem, die die Auffassung haben: Stil ist doch egal, Hauptsache rüber.
Und das finde ich eben nicht.

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WinniePou23  12.01.2020, 13:48

Warum sollte ein Spring oder VS-Sattel das Gewicht schlechter verteilen, als ein Dressursattel? Die Auflagefläche ist doch in etwa die gleiche.

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Dahika  12.01.2020, 14:04
@WinniePou23

Nein, eben nicht. Die Auflagefläche ist kleiner und punktförmiger. Das ist beim Dressurreiten - beim richtigen Dressurreiten - auch erwünscht, aber eben ein Nachteil für den Rücken des Pferdes, wenn man lange reiten will.
DArum ist ein Wanderreitsattel ja auch anders konstruiert als ein Dressursattel. Die Auflagefläche ist viel größer, aber damit geht natürlich einher, dass die reine Sitzeinwirkung auch schwammiger ist. Das ist für das Dressurreiten auch nicht gut, aber für das lange Reiten natürlich besser für das Pferd.

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WinniePou23  12.01.2020, 15:31
@Dahika

Die Auflagefläche zwischen Dressur-/VS-/Springsattel und Wanerreitsattel oder auch Westernsattel unterscheiden sich ja auch erheblich, da kann ich die unterschiedlichen Anwendungsgebiete durchaus raus schließen. Aber die Unterschiede der Auflagefläche zwischen Spring- und Dressursattel erscheinen mir dann doch eher nicht groß genug, als dass es einen Unterschied machen würde. Ein Springsattel ist ebenso auf punktgenaue Einwirkung angewiesen. Die aus deinen Argumenten folgende These, dass ein Springsattel besser für längere ritte geeignet sein solle, als ein Dressursattel, kann ich so nicht bestätigen.

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Wer ist denn dein „mehrmals“? Ich jedenfalls habe das NOCH NIE gehört, in mehreren Jahrzehnten in ...zig unterschiedlichen Ställen. Im Schulbetrieb, wo ich reite, haben alle Pferde Dressursättel- und laufen damit bis Mitte Zwanzig im Unterricht. Ein anderes Pferd, das ich gut kenne, hat seine Springkarriere mit ca 15 Jahren beendet und wird seither mit dem Dressursattel täglich geritten m auch im Gelände. Jetzt ist es 28 (!!!) und läuft immer noch...

Der einzige Art Sattel, mit dem ich durchgehend schlechte Erfahrung habe, ist nicht disziplinabhängig, sondern eine Marke: Wintec.

MilleW 
Fragesteller
 12.01.2020, 18:22

Weil ich das hier unter manchen fragen gelesen habe und auch am freitag im stall gehört habe. Deshalb wollte ich einfach mal fragen ob was dran ist :)

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Ein Sattel - egal ob Dressur-, Spring- oder sonstiger Sattel - muss perfekt an das Pferd angepasst werden. Dann ist er auch nicht schädlich fürs Pferd.

Gruselig finde ich Reiter, die sich den Sattel im Internet kaufen und dann glauben selbst beurteilen zu können, ob er passt oder nicht. Die meisten können es nicht.

Und da Pferde Lebewesen sind und sich körperlich von Zeit zu Zeit ändern, sollte auch ein vorhandener Sattel regelmäßig vom Sattler überprüft und ggf. angepasst werden.

Dass ein Dressursattel schlecht fürs Pferd ist, habe ich selbst jetzt noch nicht gehört.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese Dressursättel mit tiefem Sitz und viel Pausche (auch bekannt als Sitzprothese) den Reiter blockieren, er also nicht mehr locker mitschwingen kann und damit auch das Pferd blockiert.

Was ist der Grund für diese Behauptung?

Klar ist der Dressursattel nicht für regelmäßiges Springen geeignet u. auch flotte Galoppaden im leichten Sitz draußen im Gelände sind evtl. mit anderem Sattel besser zu bewerkstelligen. Nur, warum sollte er schlechter für das Pferd sein als andere Sättel? Wichtig ist, dass der Sattel Pferd u. Reiter wirklich gut passt, dann sehe ich da überhaupt kein Problem.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin