Drehstrom Spannung 11kv?

3 Antworten

Ja so ist es. Je nach Netzform zumindest im ersten Moment... Es kommt nämlich drauf an, ob Du ein isoliertes, kompensiertes oder geerdetes Netz hast. Entsprechend kann es mehr oder weniger zur Verschiebung der Spannungen kommen...

User9991 
Fragesteller
 24.04.2023, 17:24

Naja klassisches Mittelspannungsnetz or Höchstspannung. Wenn das ja isoliert wäre würde nix paassieren wenn man hochklettern würde da keine Verbindung mit der Erde vorhanden ist

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RareDevil  24.04.2023, 17:27
@User9991

Falsch... Leiungen, egal ob Erdkabel oder Freileitungen wirken kapazitiv gegen Erde. Somit kommt es bei einer Leiter-Erde-Verbindnung zu kapazitiven Erdströmen. deshalb betreibt man größere Netze kompensiert, um induktiv dem kapazitiven Erdstrom entgegen zu wirken. Damit reduziert sich der Erdstrom und Folgeschäden werden gemindert, bzw durch die Reduzierung des Erdstromes kann man die Chance zur Löschung von Lichtbögen an der Fehlerstelle erhöhen, um das Netz bei einem Wischer wieder schneller stabil und in den Grundzustand zu bekommen. Klappt bei Erdkabeln natürlich nicht, da der Fehler ja meist in der Erde liegt...

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RareDevil  24.04.2023, 17:41
@RareDevil
Naja klassisches Mittelspannungsnetz or Höchstspannung.

Nun, bei 11kV handelt es sich nicht um ein Höchstspannungsnetz... Und die meisten Mittelspannungsnetze laufen isoliert, oder kompensiert... Höchstspannungsnetze im Regelfall starr geerdet...

Der Schutz durch Schutztrennung (IT-Netz) funktioniert in der Spannungsebene nicht mehr... Bei Niederspannungsnetzen funktioniert das nur auf Grund der geringen Leitungslängen und dadurch sehr geringe Kapazität, und der rel niedrigen Spannung, die bei der Kapazität des kleinen NS-Netz keinen hohen kapazitiven Strom zur Folge hat...

Wir haben 110kV/10kV-Umspanner, mit nur wenigen Meter (<100m) Kabelnetz inkl asynch-Motor, Eigenbedarfstrafos und Frequenzumrichter hinter hängen, das reicht aber schon, um Vögel zu grillen, die auf der isoliert betriebenen 10kV-Seite einen Erdschluss verursachen, wenn diese meinen, zwischen den Stromschienen am Trafo und dem Aufstellgerüst die Flügel zu spreizen...

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User9991 
Fragesteller
 24.04.2023, 18:49
@RareDevil

es tut mir leid aber wie kann ich mir einen kapazitiven Erdstrom vorstellen? Es ist keine typische Verbindung von Phase zu Erde? Ich kann mir das bildlich nicht vorstellen, der Stromkreis muss doch geschlossen sein

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RareDevil  24.04.2023, 18:55
@User9991

Was passiert denn, wenn Du einen Kondensator ohne jeden weiteren Verbraucher an eine Wechselspannungsquelle anschließt? Das Kabel und die Erde bilden auch einen Kondensator. Kommt es zum Erdschluss, ist das ein Kondensator an einer Wechselspannung... Hinzu kommt natürlich noch der Erdwiderstand, Leitungswiderstand, also letztlich eine Reihenschaltung aus ohmschen Widerstand und Kondensator...

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User9991 
Fragesteller
 24.04.2023, 19:00
@RareDevil

für mich ist ein Kondensator wie eine kleine Batterie als bildliche Vorstellung, es gibt die geladene und 0 Seite. Wenn du das im Gleichstromsystem machst würde sich der Kondensator einfach aufladen und dann würde er voll sein, bei einem vollen Kondensator ist der Widerstand fast unendlich. Im Wechselspannungssystem kann ich mir ein Kondensator nicht vorstellen, was bringt das? Ich kenne das nur bei Motoren wegen den Induktiven Lasten um diese mit Kapazitiven Lasten auszugleichen um ein höheren cos phi zu erzielen. Es wurde was gesagt das Strom der Spannung vorraus ist aber ich kann mir das nicht vorstellen

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RareDevil  24.04.2023, 19:07
@User9991

Genau, ein Kondensator sind zwei Platten mit einem Dielektrikum. Wird Gleichspannung angelegt, so fließt erst ein hoher Ladestrom, der mit zunehmender Ladung abnimmt. Wechselspannung wird aber stetig umgepolt. Also wird er geladen, dann entladen und entgegengesetzt geladen, dann wieder entladen und wieder entgegegengesetzt geladen. Er wird also nie voll. Somit fließt immer ein Lade/Entladestrom durch das umpolen... Dieser Strom fließt also bei einem Erdschluss immer weiter. Deshalb fließt bei einem Erdschluss selbst in einem isolierten Netz ein Strom. Dieser steigt, je größer das Kabel- bzw Freiletungsnetz ist. Das können einige hundert Ampere im Mittelspannungsnetz werden, wenn das Netz groß genug ist... Und wenn Du als Verbraucher dazwischen hängst, war es das. Selbst bei einem kleinen Netz, wo vlt nur 1-2A zum fließen kommen. Phasenverschiebung ist die Differenz der Nulldurchgänge zwschen Spannung und Strom. Da beschäftigst Du Dich besser erst einmal mit den Grundlagen der Wechselspannung, und Grundlagen einer kapazitiven bzw induktiven Last an einer Wechselspannung. Dann sollte es letztlich klar werden. Das alles hier zu erklären würde zu weit führen...

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User9991 
Fragesteller
 24.04.2023, 23:24
@RareDevil

trotzdem danke sie haben mir weitergeholfen

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Das Hochspannungsnetz ist komplett in Dreieck geschaltet das heisst Phase gegen Phase sind sin die angegebene Nennspannung. Warum sollte es da eine Sternschaltung geben Materialverschwendung für den 4. Leiter. erst am Trafo für die Niederspannungsverteilung wird das Netz in Stern geschaltet für 2 Spannungen 230/ 400 V.

So isses. Für einen tödlichen Stromschlag reicht das aber allemal.