Darwinismus als ein gesellschaftspolitisches Narrativ/eine Religion?

12 Antworten

Seufz. Was dir aufgefallen ist, ist die Ermüdung mit der Menschen mit Grundwissen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften gegenüber hoffnungslosen Ignoranten wie beispielsweise Kreationisten reagieren.

Die Evolutionstheorie ist keine Hypothese. Sondern, wie der Name andeutet, eine wissenschaftliche Theorie. Also ein belegbares und belegtes Model zur Erklärung eines natürlichen Phänomens. Die Evolutionstheorie ist über jeden seriösen Zweifel hinaus belegt und somit, wie beispielsweise die Keimtheorie der Krankheit, die Zelltheorie oder die Atomtheorie auch, ein Fakt.

Belege dafür gibt es auf Ebene der ausführlichen Fossilienfunde, deren Datierung und Vergleich es uns erlaubt die Entwicklung von Spezies nachzuvollziehen:

https://www.nature.com/scitable/knowledge/library/dating-rocks-and-fossils-using-geologic-methods-107924044/

Es gibt sie auf Ebene der Genetik, wo Vergleiche zwischen den Genomen der heute lebender Tiere es uns erlauben nachzuvollziehen welche Mutationen zur Divergenz dieser Arten geführt haben und wann dies passiert ist:

https://www.nature.com/scitable/topicpage/the-molecular-clock-and-estimating-species-divergence-41971/

Hier sehen wir beispielsweise auch Belege für die Abstammung des Menschen von einem gemeinsamen Vorfahren mit den anderen heute lebenden Affen, beispielsweise unser Chromosom 2:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC187548/

Oder den Übergang der Wirbeltieren von Wasser auf das Land:

https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(21)00090-8?rss=yes

Zudem finden sich in unserem Genom auch noch die inaktiven Relikte unserer Vorfahren, beispielsweise der genetische Bauplan für Zähne in Vögeln welche diese verloren haben:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982206000649

Weiters belegt auch die Entwicklungsbiologie die Evolution: Sei es die Entstehung von Kiemenbögen bei Menschen, die Entstehung von Gliedmaßenknospen bei Schlangen, oder embryonalen Zähne bei Bartwalen: Alle Spezies tragen die Spuren ihrer evolutionären Entwicklung in sich:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK10049/

Und natürlich ist die Evolutionäre Entwicklung von Spezies auch auf Ebene der Anatomie klar ersichtlich. Sie ist beispielsweise der Grund warum Wale immer noch rudimentäre Hintergliedmaßen haben und wir ein Steißbein.

In Summe: Die Entstehung aller heute lebender Arten aus anderen Arten ist über jeden seriösen Zweifel hinaus belegt. Was hingegen über jeden Zweifel hinaus WIDERlegt ist, ist das biblischen Schöpfungsmärchen.

Gezeichnet,

Ein Molekularbiologe.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Wissenschaftler/Molekularbiologe
Dazai419 
Fragesteller
 21.02.2021, 17:59

Du bist scheinbar so emotional geworden, dass du glatt vergessen hast meine eigentliche Frage zu beantworten.

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CrunchSurvivor  21.02.2021, 18:22
@Dazai419

Diesen Eindruck habe ich nicht. dadita hat einen Beitrag geliefert, der anführt, wieso der Darwinismus als real anerkannt ist. Damit wurde zugleich gezeigt, wieso die Gegenhypothese des Kreationismus nicht wahr sein kann und widerlegt ist. Daraus ist ersichtlich, dass Verteidiger der Evolutionstheorie fundierte logische Argumente haben, die zusammenhängen und ein logisches Kalkül ergeben.

Da ist es absolut verständlich, wenn Darwinisten auch mal frustiert und emotional reagieren, wenn Kreationisten aller Belege und Logik zum Trotz weiterhin gegen den Darwinismus angehen oder polemisch kritisieren.

Die Unterstellung, dadita sei "so emotional geworden" ist aufgrund der uns präsentierten akribischen Belegführung eben genau das, emotional.

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dadita  21.02.2021, 19:36
@Dazai419

Seufz. Ich habe deine Falschaussagen ("Evolutionshypothese") korrigiert. Da die Grundprämisse deiner Frage falsch ist, ist sie anders nicht zu beantworten.

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BadWolf27  21.02.2021, 18:00
Seufz

Genau! 👍

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Die Evolutionstheorie ist keine Hypothese. Es ist eine wissenschaftliche Theorie. Eine wissenschaftliche Theorie ist ein belegbares und belegtes Modell. Die Evolutionstheorie ist die am besten belegte wissenschaftliche Theorie. Da du die Evolutionstheorie als Hypothese bezeichnest, ist davon auszugehen, dass es sich bei deiner Frage um kreationistische Propaganda handelt.

Dazai419 
Fragesteller
 21.02.2021, 17:48

Ich bin kein Kreationist. Ob die der Darwinismus belegt ist war hier auch nicht das Thema.

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verreisterNutzer  21.02.2021, 17:52
@Dazai419

Erneut zeigst du Anzeichen von kreationistsichen Wahnvorstellungen. Ob du ein Kreationist bist oder nicht, spielt jetzt keine Rolle. Diese Frage ist eindeutig kreationistische Propaganda. Und Darwinismus kann man nicht belegen, da es soetwas nicht gibt. Allerdings kann man die Evolutionstheorie belegen. Aber das ist auch nicht nötig, da sie schon längst belegt wurde muss man sie nicht erneut belegen.

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Dazai419 
Fragesteller
 21.02.2021, 18:03
@verreisterNutzer

Wieso ist die Frage kreationistische Propaganda? Deine Schlussfolgerungen sind mir schleierhaft. Was sagst du dazu, dass es atheistische Biologen gibt, die den Darwinismus als eine Art Religion/Weltanschauung sehen?

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BadWolf27  21.02.2021, 18:08
@Dazai419

Du bist vielleicht kein Kreationist, benutzt aber deren Terminologie und ihre Argumente, ohne sie zu hinterfragen.

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verreisterNutzer  21.02.2021, 18:09
@Dazai419
Wieso ist die Frage kreationistische Propaganda? 

Weil du die Evolutionstheorie als Hypothese bezeichnest. Das ist kreationistische Propaganda.

Deine Schlussfolgerungen sind mir schleierhaft.

Kreationisten sind wissenschaftsfeindlich und ignorant.

Was sagst du dazu, dass es atheistische Biologen gibt, die den Darwinismus als eine Art Religion/Weltanschauung sehen?

Da ich keinen atheistischen Biologen kenne, der das sagt, sage ich auch nichts dazu. Du musst mir schon Namen nennen.

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CrunchSurvivor  21.02.2021, 18:02

Da kann ich dann aber verstehen, wenn der Autor Aggressivität bei Darwinisten beobachtet. Ich halte die Evolution ebenfalls für wahr, aber die Unterstellung kreatinistischer Propanga ist polemisch und nicht wissenschaftlich. Der Fragesteller hat nach Argumenten und Erklärungen für das Verhalten, dass er beobachtet, gefragt. Und das als Diskussion, nicht Propaganda. Welche selbst durch Aggresivität gezeichnet ist; die Sätze des Fragesteller jedoch nicht.

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verreisterNutzer  21.02.2021, 18:05
@CrunchSurvivor

Doch, er scheint hier kreationistische Wahnvorstellungen zu verbreiten. Ich war vorgestern und gestern hier auf GuteFrage nur mit Kreationisten am diskutieren. Diese Kreationisten machen einen mit ihrer wissenschaftlichen Einstellung und Ignoranz so wütend. Ich werde nicht zulassen, dass sich diese wissenschaftliche Ideologie hier im Internet ausbreitet, aber ich bin nicht emotional.

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mir ist öfter aufgefallen, dass Darwinisten äußerst aggressiv, emotional und teilweise beleidigend reagieren, sobald man die Evolutionshypothese kritisiert oder in Frage stellt, als hätte man Blasphemie begangen. 

Das seltsame an dieser deiner Äußerung ist, dass sie selber scharf aggressiv ist.

Zunächst mal, das Wort "Darwinisten" ist nicht gut. Menschen die die Evolution für eine Tatsache halten bzw. um die Evolution wissen sind nicht Darwinisten, denn Darwin hat nicht die heutige Evolutionstheorie insgesamt auf einmal erfunden. Er hat nur ein paar Grundsteine gelegt.

Wenn du "Personen, die die Evolution für eine Tatsache halten" Darwinisten nennst ist das etwa so, als wenn du alle die nicht AfD oder NPD wählen "Marxisten-Leninisten" nennst.

äußerst aggressiv, emotional und teilweise beleidigend reagieren, sobald man die Evolutionshypothese kritisiert oder in Frage stellt, als hätte man Blasphemie begangen.

Das liegt daran, dass viele Apologeten, die sich gegen die Evolutionstheorie einsetzen, manipulative Falschdarstellungen, Lügen, Diffamierungen, Unredlichkeit, und andere übergriffige Taktiken in ihrer Tätigkeit verwenden.

Da stellte sich mir die Frage, ob die Darwinisten die Evolutionshypothese mehr als eine "Weltanschauung" sehen. 

Niemand sieht in der Anerkennung der Evolutionshypothese als korrekt auch nur eine Weltanschauung, geschweige denn mehr.

Selbst wenn es so wäre- das wäre maximal ein tu quoque von dir. Du hast doch eine Weltanschauung, warum legst du Wert darauf anderen vorzuwerfen, eine Weltanschauung zu haben?

Selbst der radical-darwinist Richard Dawkins

Es gibt keinen Radikal-Darwinismus.

Richard Dawkins ist Biologe.

gibt zu, dass der der Darwinismus ihm ermöglichte intellektuell beruhigt zu sein.

Wie gesagt: Das ist maximal ein tu quoque. Oder willst du behaupten, dass nie ein Christ geäußert hat dass Jesus ihn beruhigt?

Also was soll der Vorwurf? Er stimmt nicht, aber selbst wenn er stimmen würde hast du damit gar nichts gewonnen, außer deine eigene Weltanschauung zu kritisieren.

Versuchst du wirklich gerade, ausgerechnet Dawkins eine religiöse Weltanschauung anzudichten? :D

Ich gebe zu, mir reißt auch manchmal der Geduldsfaden, wenn religiöse Fundamentalisten alles daran setzen, die Fülle der Evidenzen, die die Evolutionstheorie mittlerweile bietet, zu leugnen, oder mit der Pseudowissenschaft Intelligent Design dagegen zu halten.

Dazai419 
Fragesteller
 21.02.2021, 17:50

Ich erwähne doch, dass Dawkins den Darwinismus ideologisiert um innere Ruhe zu finden. Bin übrigens kein Kreationist, ich verstehe nicht warum Darwinisten direkt davon ausgehen sobald man die Evolutionshypothese in Frage stellt. Es gibt genug akademische Atheisten die den Darwinismus kritisieren.

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okieh56  21.02.2021, 17:54
@Dazai419

Kritisieren heißt nicht leugnen! Konstruktive Kritik führt nicht selten zu neuen Erkenntnissen.

Die Wissenschaft entwickelt sich immer weiter. Darwin hat den Grundsteine der ET gelegt, doch er konnte zu seiner Zeit nicht in jeder Beziehung 100%tig richtig liegen. Es gibt aber keinen seriösen Wissenschaftler, der die ET ernsthaft anzweifelt.

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CrunchSurvivor  21.02.2021, 17:57
@Dazai419

Interessant wäre nur, ob es eine weitere Gegenhypothese zum Darwinismus neben dem Kreationismus gibt.

Atheisten, die an der Evolution zweifeln, könnten einen teleologischen Gegenentwurf haben. (Teleologie ~ Zweck, Interpretation der Welt als intentionenbehaftet) Teleologie ist allerdings in dem Zusammenhang nicht weit von der Grundannahme des Kreationismus entfernt, der Erschaffung der Arten anstelle von Entstehung ist.

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Die Evolutionstheorie kann nur einen sehr begrenzten Ausschnitt aus dem lebendigen Ablauf der Entwicklung des Lebens erklären. Sie bezieht sich speziell auf Vorgänge der Anpassung an die Umweltbedingungen, denen die Lebewesen unterworfen sind, also hauptsächlich den leidigen Kampf ums Überleben. Auf diesem Gebiet erklärt sie einen Teil der Vorgänge, und ist damit eine brauchbare theoretische Arbeitsgrundlage in der Wissenschaft.

Die Entstehung und Herausbildung des Lebens kann die Evolutionstheorie jedoch nicht oder nicht tiefgründig und befriedigend erklären. Bei der Ausprägung der Formen und inneren organischen Strukturen der Lebewesen zeigt sich, dass hier Elemente der Informationsvermittlung und dahinter stehende schöpferische Ideen, also das Vorhandensein und Wirken einer kreativen Instanz, eine zentrale Rolle spielen. Dazu gehören auch insbesondere die beständige Höherentwicklung der Natur zu großer, lebendiger Vielfalt, ihre überwältigende Schönheit und die Herausbildung sozialer und hilfreicher Verhaltensweisen, die nicht erst beim Menschen beginnt, sondern schon bei den Ameisen und Bienen.

Da man sich die Herkunft und Wirksamkeit dieser geistigen und gefühlvollen Inhalte und Impulse nicht erklären kann, werden sie von der heute gültigen Evolutionslehre vernachlässigt oder verleugnet.

Man hat die Evolutionstheorie als Arbeitsgrundlage, über die man sich einig ist und fragt nicht weiter nach. Wer das tut, gilt als Kreatonist und religiöser Fundimentalist, also unwissenschaftlich und damit indiskutabel. Nicht selten werden die Anhänger des "Intelligent Design" mit den bibeltreuen Kreationisten in einen Topf geschmissen als "Langzeitkreationisten".

Es handelt sich also um eine unfruchtbare Kontroverse zwischen zwei ideologischen Lagern, die beide gleichermaßen die Realität nur sehr eingeschränkt durch ihre weltanschauliche Brille wahrnehmen.

Der Wissenschaft tut das bestimmt nicht gut, aber dennoch ist ja eine unvoreingenommene weitergehende Forschung möglich, wenn man seine Forschungsarbeit unabhängig von diesen Ideologien betreibt.

Ein Beispiel dafür ist Rupert Sheldrake, der sich auch mit dieser Problematik der dogmatischen Behinderung der Wissenschaft befasst, die heute die frühere Behinderung durch die Religion zunehmend ersetzt:

https://www.youtube.com/watch?v=1TerTgDEgUE