DNA von Menschen und Schimpansen (Evolutionstheorie)?

4 Antworten

98,8% der Aminobasensequenz, die sich alignen (anschmiegen) von Mensch und Schimpanse, sind identisch. D.h. bei einer Sequenz die etwa so aussieht TTAGGCTCAC, wäre sie 90% identisch zu TTAGGCTAAC. Hier ist die achte Aminobase substituiert (Thymin zu Adenin). Schauen wir uns aber den Schimpansen an, stellen wir fest, dass sich die DNA auf 48 statt 46 Chromosomen verteilt und generell um bis zu 500 Mbp länger ist. D.h. dieser "Überhang" (der nicht gleichmäßig an einer Stelle, sondern im Genom verteilt ist) wird kein "Spiegelbild" in der menschlichen DNA finden, womit es verglichen werden kann. So kommt man dann auf bspw. 5% der DNA im Schimpansen, die keine Verwandtschaftsbeziehung mit dem Menschen aufzeigt.
Genau das würde man auch erwarten, weil durch chromosomale Verdopplung oder Deletion ganze DNA-Abschnitte neu-erworben/verloren gehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterstudium
Slavatar96  04.11.2021, 18:40

Ein weiterer wichtiger Grund ist die Genealogie der Evolutionslinien unserer Vorfahren, da es ja nicht um eine einzige Spezies handelte die von den Vorfahren steril die Gene bis zur Aufspaltung weitergab, sondern es immer auch Hybridisierung gab. So haben unsere Vorfahren einige Allele von den gemeinsamen Vorfahren von uns und Gorillas nur an die Vorfahren der Schimpansen oder nur an unsere Vorfahren weitergegeben. Das wird im Paper von 2007 auch erklärt und in der Abbildung gezeigt.

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Bei etwa 23 % unseres Genoms teilen wir keine direkte und unmittelbare genetische Abstammung.

Diese Studie identifiziert sozusagen Mutationen, die nach der Homo-Pan-Trennung aufgetreten sind, oder zumindest nachdem sich die ursprünglichen Populationen aufgespalten hatten. Der Vergleich zeigt uns, dass wir natürlich nicht direkt mit Schimpansen verwandt sind, sondern einen gemeinsamen Vorfahren haben, der etwas entfernter liegt.

1 % unserer DNA ist unterschiedlich zu den Schimpansen.

Das Können einzelne Punktmutstionen sein, Aber auch Cluster aus Änderungen.

Hier geht es um etwas anderes.

Ein Teil der Änderungen lässt sich nur beim Menschen finden, andere nur beim Schimpansen.

Da gibt's zB als große Variation durch Genverdoppelung und folgender Mutation entstandene Gene mit neuem Sinn. Die hat der Schimpanse gar nicht.

Und bei anderen Genen fällt auf, dass wir geänderte Eigenschaften haben mit nur wenig Variabilität. Das Gen muss sich in der Entwicklung unserer Vorfahren geändert haben, in Schimpansen nicht. Und umgekehrt.

Und dann gibt's homolige Gene mir wenigen Unterschieden. Die funktionieren gleich, und der Mensch hat ähnliche Allele wie der Schimpanse mit allenfalls einzelnen bedeutungsarmen spezifischen Punktmutationen.

Auf diese Art können bedeutende kleine Änderungen ein ganzes Gen als klar menschlich oder schimpansusch beschreiben. Und das bläht das 1 % auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe schon nanches dummes (Verletzungen) angestellt, geheilt
La1313 
Fragesteller
 02.11.2021, 15:50

Und was sind diese 23 %? Das sind doch ein bisschen mehr als 1 %?

Wie können die Gene von Menschen und Schimpansen trotzdem um 99 % identisch sein?

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Ich würde sinngemäß übersetzen:

23% unserer DNA weisen keine direkte genetische Verbindung zu unseren nächsten lebenden Verwandten, den Schimpansen auf.

Woraus sich folgern lässt, dass wir nicht direkt von den Schimpansen abstammen, sondern lediglich gemeinsame Vorfahren haben.

La1313 
Fragesteller
 02.11.2021, 14:56

Aber 99 % unserer Gene und der Gene der Schimpansen sind doch identisch?

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La1313 
Fragesteller
 02.11.2021, 15:05
@Bounty1979
Es muss wohl 1,23% heißen.

Dann wären sie aber nicht auf so was gekommen:

Woraus sich folgern lässt, dass wir nicht direkt von den Schimpansen abstammen, sondern lediglich gemeinsame Vorfahren haben.
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