Darf ich einen Hund treten, wenn er mich bedroht?

14 Antworten

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Also ich bin selbst Hundehalterin, habe einen kleinen Hund und einen Riesen (cane corso) und vorher einen American Staffordshire Terrier.

Meine Hunde haben nicht zu Fremden zu gehen, schon gar nicht anknurren oder bellen. Ich finde das geht garnicht. Sobald mir jemand entgegenkommt, rufe ich sie zu mir und leine sie an. Leider handhaben die meisten Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen das anders.

Beim Joggen hatte ich noch nie Probleme, würde aber fremde Hunde zur Not auch treten, sollten sie drohend auf mich oder meine Hunde zukommen. Das Steine werfen würde ich an deiner Stelle aber tatsächlich lassen, wenn der Hund bereits von dir weggeht. Da sind wirklich die Halter Schuld, die ihren Hund scheinbar nicht anständig erzogen haben. Sowas macht mich immer wieder wütend, das bedeutet nur Stress für alle Parteien.

Es tut mir leid für alle Hunde, die wegen der Nachlässigkeit ihrer Besitzer in solche unangenehmen Situationen kommen. Aber Eigenschutz geht trotzdem vor.

Spectacolo 
Fragesteller
 13.10.2021, 20:39

Danke, finde deine Antwort sehr gut und differenziert! 👍

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Elocin2910  13.10.2021, 20:43

Schon einmal was von ängstlichen Hunden gehört? Die bellen zumeist um den vermeintlichen Angreifer auf Distanz zu kriegen.

Natürlich ist das die Schuld der Halter, aber das muß der Hund eben auch erst einmal lernen und lernen ist ein Vorgang der Zeit braucht, den Hund dann anzuschreien, triggert den Hund und kann im schlimmsten Fall wenn damit nicht vernünftig umgegangen wird, zu Beissvorfällen führen.

Zumal bellen keine Aggression ist, sondern reine Kommunikation, sollte man doch als Hundehalter tatsächlich unterscheiden können.

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danushka  14.10.2021, 10:07
@Elocin2910

Richtig. Man sollte dann aber den Angsthund nicht frei laufen lassen, sofern dieser nicht abrufbar ist.

Außerdem kann man nicht von jedem fremden Menschen erwarten, dass er den Unterschied zwischen drohen und Angst erkennt.

Ich habe in meiner Position von drohenden Hunden gesprochen. Aber auch wenn ein anderer Hund zu meinem Hund kommt und dieser bei mir Schutz sucht, würde ich ihn abwehren oder blockieren.

Hunde haben einfach nicht einfach zu Fremden hinzugehen, ob sie freundlich sind oder nicht. Die Entscheidung liegt bei den Betroffenen und den Haltern, nicht beim Hund.

Und wenn man seinen Hund unter Kontrolle hat und sich vorausschauend und rücksichtsvoll verhält, entstehen solche Situationen, in denen der Hund abgewehrt wird überhaupt garnicht erst.

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Elocin2910  14.10.2021, 11:10
@danushka

Doch solche Situationen entstehen leider viel zu häufig und das aus den unerfindlichsten Gründen heraus, der Hund hat mich drohend angeguckt, der Hund hat überhaupt geguckt, der Hund hat sich bewegt, naja eigentlich atmet der Hund.

Ich bin eigentlich immer schon sehr vorsichtig gewesen, das meine Hunde niemanden belästigen können, aber man erlebt die skurrilsten Dinge mit Menschen.

Hier steht der Hund ja schon im Weg und das ist für mich keinerlei Begründung einen Hund anzuschreien, zu bewerfen oder gar zu treten.

Rücksicht auf beiden Seiten wäre einfach mal schön.

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Nein, du darfst nicht "vorsorglich" den Hund tätlich attackieren! Das ist KEINE Notwehr!

Solange der Hund dich nur anbellt, kannst du zurück schreien, wenn du meinst, das muss sein und würde die Situation klären. Wer keine Ahnung von Hundeverhalten und der Kommunikation mit Hunden hat, der kommt häufig auf solche abstrusen Ideen.

Aber du darfst den Hund weder mit Steinen beschmeißen, noch treten oder sonst wie angreifen. Der Hundehalter könnte dich wegen Sachbeschädigung anzeigen.

Du kannst nicht bestimmen, dass dir kein Hund "zu nahe" kommen darf. Das liegt gar nicht in deiner Entscheidungsgewalt. Selbstverständlich darf der Hund dich nicht berühren - aber alles andere musst du ohne Tätlichkeit dulden.

So sieht die Rechtslage nun einmal aus. Wenn du dich ganz furchtbar "belästigt" fühlst, dann kannst du dich beim Ordnungsamt beschweren - aber Selbstjustiz ist in Deutschland streng verboten.

Also ich bin Joggerin und habe/hatte Hunde. Deswegen kenne ich beide Seiten. Als Joggerin bin ich immer den Hunden ausgewichen, da sich Hunde bedroht fühlen, wenn Du auf sie zurennst. Also bin ich dann langsam nur gegangen, bis die Hunde vorbei waren.

Als Hundebesitzerin war ich platt, wie unsensibel und "auf Vorfahrt" bestehende Jogger sehr nah an meinem Hund vorbeigejoggt sind. Mensch und Tier haben einen Schutzbereich. Man kann nicht einfach so nah an einem Hund vorbei joggen!!

Nehme als Jogger einfach Rücksicht auf die Hunde, dann wird Dich auch keiner angreifen. Ein Hund greift nicht ohne Grund an.

Und ich schwör Dir, wenn Du meinen Hund treten würdest, hättest Du die Leine im Gesicht!

Mich wundert, dass Du noch keine Prügel bezogen hast. Wenn Dich ein Hund beißt, wenn Du nach ihm trittst, bist Du schuld, nicht der Hund!!

Also meines Wissens nach

Ist das Notwehr (treten)

Steine hinterher werfen NICHT

Also würde ich das mit den Steinen lieber lassen

Vielleicht sollten Sie mit den Besitzer reden...

Richard30  13.10.2021, 20:48

Wenn das was bringt das reden...

Aber ja, steine Werfen ist nix und treten nur wenn es sonst nicht anders geht.

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Nein so einfach darfst du das nicht, aber ich finde knurrende und bellende Hunde auch ein Unding.

Du darfst dich wehren, wenn er dich angreift, aber nicht vorher. Bei Tieren, vor allem Hunden, Reagieren die Deutschen empfindlicher als bei ihren Kindern.

Richard30  13.10.2021, 20:51

@Spectacolo Aber, du musst auch wissen, der Hund meind es in den meisten Fällen nicht böse, er spürt aber deine Angst und deinen Unmut gegenüber Hunden.

Es wäre da wohl das beste, dich mit Hunden auseinanderzusetzen. Es gibt Therapiehunde und so etwas, das ist für Menschen mit Hundeangst sehr hilfreich.

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Elocin2910  13.10.2021, 20:54

Verständlich, weil es immer mehr solcher Irren wie der FS gibt und das nur weil sich keiner mal fragt warum Hunde bellen, Menschen sprechen auch, da regt sich keiner drüber auf.

Aber ein bellender Hund wird auch gleich als aggressiv dargestellt, totaler Unfug!

Natürlich sollten die Halter an Problemen mit ihren Hunden arbeiten, da sage ich nichts gegen, aber wenn sie es nicht tun, ist das nicht des Hundes schuld, sondern derjenige welche der den Hund an der Leine hat.

Es tut niemandem weh mal Rücksicht zu nehmen, das aber sollte ein Hundehalter genauso wie ein Nicht-Hundehalter.

Nur in der heutigen Gesellschaft wird nicht Rücksicht groß geschrieben, sondern "Ich" darf alles und andere dürfen nix.

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Richard30  13.10.2021, 20:56
@Elocin2910

Nun der Hundehalter hat aber dafür zu sorgen, dass sein Hund sich gegenüber anderen passiv verhält.

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Elocin2910  13.10.2021, 21:04
@Richard30

Ja, aber das muß ein Hund erst einmal lernen. Es gibt genug und da wären wir eben beim nächsten Problem Hunde, die haben Angst und das Szenario beschreibt FS ja hier auch schon, wenn er dann schreit geht der Hund weg.

Das aber ist natürliches Hundeverhalten, sie versuchen durch das bellen mitzuteilen, geh weg ich hab Angst vor Dir, "Angriff" ist die beste Verteidigung.

...und natürlich müssten die Halter daran arbeiten aber das braucht auch Zeit und der Hund lernt (insofern durch ein Trauma entstanden) nicht nach einer Trainingseinheit, das andere Menschen keine Gefahr darstellen.

Weißt Du, dieses Gegeneinander macht es trotzdem für keine der Parteien leichter und Leidtragender wird immer der Hund sein.

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Richard30  13.10.2021, 21:06
@Elocin2910

Leider, das stimmt.

Hunde sind halt sehr empatische Tiere, die sollte eigentlich garnicht jeder einfach so kaufen dürfen.

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Elocin2910  13.10.2021, 21:08
@Richard30

Da stimme ich Dir definitiv zu und noch schlimmer sind dann die die bei Vermehrern kaufen, denn diese Hunde hatten nie eine richtige Sozialisierung wie bei einem vernünftigem Züchter und da hat man dann schon wieder das nächste Problem, nämlich einen bellenden Hund.

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Richard30  13.10.2021, 21:10
@Elocin2910

Ja es gibt da viele Sachen, ich hab unterschiedlichse Hunde erlebt, sehr nette, gutmütige, aggressive, laute, auch Hunde die alleine! Den ganzen Tag in einer kleinen 2 Zimmerwohnung sind. Der jault dann den ganzen Tag, was alle Nachbarn nervt, die reagieren dann wütend, klopfen, klingeln e.c.t. der Hund jault dann noch mehr...

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Elocin2910  13.10.2021, 21:15
@Richard30

...und auch wieder definitiv die Schuld der Halter.

Als ich noch in einer Mietswohnung gewohnt habe, hatte ich über und unter mir Nachbarn. Der obere Nachbar meinte mal zu mir, das er immer wenn einen Hund bellen hört, mal ans Fenster geht, er aber nie etwas von meinen Hunden gehört hat und in seiner alten Wohnung hätten sie nur einen Hund in der Nachbarswohnung gehabt und der hätte ständig gebellt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt 8 Hunde.

Klar hat der eine oder andere mal gebellt, gerade wenn ich einen vermitteln konnte und ein neuer dazu kam. Das war aber immer nur zeitweilig und ich lege sehr viel Wert darauf, das meine Hunde keine Menschen begrüßen oder gar anbellen.

Trotzdem ist Rücksicht auf beiden Seiten etwas, was schlimmeres verhindern kann. Denn Gewalt kann auch tatsächlich mal dazu führen, das der Halter ähnlich tickt wie der FS hier nur durch den FS getriggert, was dann dabei rauskommt, können wir uns vorstellen.

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