,,Cogito ergo sum” Bedeutung?

5 Antworten

Im Prinzip geht es bis heute in der Erkenntnisphilosophie um die Frage, was ist real, was ist Täuschung?

Alles, was wir wahrnehmen kann auch eine Täuschung oder ein Traum sein. Daher können wir aus der Wahrnehmung nicht darauf schließen, ob das, was wir wahrnehmen real existiert oder nur in unserer Fantasie entsteht.

Unabhängig davon, ob eine Wahrnehmung die Wirklichkeit widerspiegelt oder nur in unserer Fantasie bzw. unseren gedanken ensteht. Aber selbst wenn alles nur Einbildung ist, muss es etwas reales geben, das diese Einbildung erzeugt. Das ist letztlich unser Gehirn. Die Wahrnehmung bezeichnet Descartes als cogito "ich denke". Daraus zieht er dann den Schluss, wenn ich in der Lage bin zu denken bzw. irgendetwas wahrzunehmen, dann muss ich real sein, denn wenn es mich nicht gäbe, könnte ich auch nichts wahrnehmen oder denken.

Man kann diese Erkenntnis Descartes' noch weiterspinnnen. Alles, was wir von der Außenwelt wahrnehmen, geht durch irgendwelche Filter, die mit den Sinnesorganen anfangen, mit der Verarbeitung im Gehirn weitergehen und letztlich in dem enden, was uns bewusst wird. Das einzige, was wir völlig ungefiltert und damit unverzerrt wahrnehmen können sind unsere eigenen Gedanken.

Es wird immer und immer wegen der männlichen Gehirne (Das Testosteron bewirkt die Trennung, hier vom Gegenstand) zu ungenau übersetzt:

Cogito ergo sum = cogitare (Bezug zu agitare), d.h. zögernd, zweifelnd, angestrengt, getrieben denken, sich plagend bedenken, grübeln.

Ich bedenke, folglich (also) bin ich - Ich denke zweifelnd, also bin ich

Sein Denkvermögen wird von Descartes als Beweis seiner Existenz verwendet.

Aus heutiger Erkenntnis wissen wir, dass dies ein Schritt auf dem Weg zur neuen Philosophie des Bewusstseins war.

Der spätere I. Kant knüpfte das Denkvermögen an die Vernunft, den an das Gewissen von Gut und Böse gebundenen Verstand, weil auch er noch keine Gefühle (Emotionen), sondern nur den Verstand störende Affekte (= an den Verstand störend angeheftete (= afficere) Leidenschaften) kannte (vgl. barocke Affectenlehre):

Sein Spruch: Sapere aude! Auch er wird noch immer zu oft falsch übersetzt! Sapentia ist die Weisheit, nicht das Denken, also die Vernunft, nicht der Verstand!

Wage, weise zu sein! (vgl. Horaz)

Ich vermute, der Wahn der Technik und des Materialismus und die immerwährende Betonung der Abneigung gegenüber den menschlichen Gefühlen,- tierische bleiben noch immer unbeachtet -, also die Verneinung der emotionalen Intelligenz, weil sie weder gut messbar noch so einfach kategorisierbar noch kontrollierbar ist, nämlich des weiblichen Anteils im Fühlen und Denken (Östrogen bewirkt die Bindung, hier wichtig für die Definition von cogitare), führt ständig zu ungenauen, zur das Vorurteil erfüllenden, also erwünschten Übersetzung jener beiden berühmten Sprüche.

Cogito ergo sum - vereinfacht ausgedrückt stellte Descartes alles in Frage und stellte fest, dass seine Wahrnehmung ihn täuschen könnte. Die Dinge könnten anders sein als er sie sieht. Die Dinge könnten anders sein als wir alle sie sehen.

Also kam er zu dem Schluss, dass die maximalste, aber immerhin definitiv wahre Aussage wäre: "Ich denke, also bin ich."

Denn wenn er denkt, muss irgendwas irgendwie existieren, das denkt. Was auch immer das sein könnte.

Richtig lautet das Zitat "cogito ergo sum" - Ich denke, also bin ich. Es geht um die Frage des Nachweises meines eigenen Seins für mich selbst: Wie kann eine Person von sich selbst wissen, dass sie keine Illusion ist, sondern wirklich existiert. Descartes sagt, dass man den Nachweis in der Selbsterkenntnis vom eigenen Denken findet: Indem man denkt, IST man.

Meinst du: Cogito ergo sum? (Ich denke, also bin ich).

Das wäre das eigentliche Zitat.

Felix968629  25.11.2021, 09:58

Steht so auch oben in der Frage, im Text fehlt dann halt ein einziger Buchstabe.

Mindert dieser Flüchtigkeitsfehler den Wert der Frage?

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missmarple17  25.11.2021, 18:32
@Felix968629

In der Frage oben steht es so, weil ICH DIESE FRAGE BEARBEITET HABE, du Schlaumeier!

Und nur by the way: Es fehlt im Text nicht bloß ein einziger Buchstabe (r), sondern auch das ganze Wort „sunt“ ist noch falsch.

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