Christlicher Name?

6 Antworten

Man kann beim Empfang der Taufe oder der Firmung noch einen Taufnamen oder Firmnamen hinzuwählen.

Das hat damit zu tun, dass man durch diese Lebensereignisse so eine Art neuer Mensch wird, denn man hat sich entschlossen, bewusst mit dem Glauben zu leben.

Und außerdem empfiehlt man sich gleichzeitig besonders dem Schutz dieses Heiligen und nimmt ihn sich als ein Vorbild.

Gewöhnlich ist es so:

Wenn jemand bereits als Kind wenige Wochen oder Monate nach der Geburt getauft wird, dann wird meistens der Name bei der Taufe genommen, den das Kind bereits bei der Geburt erhalten hat. Da die Eltern ohnehin ihr taufen lassen wollen, wählen sie häufig schon bei der Geburt einen oder sogar mehrere christliche Namen.

In den letzten paar Jahrzehnten ist aber eine Tendenz erkennbar, dass häufig bei der Geburt Namen ohne christlichen Bezug gegeben werden. Grundsätzlich hat das bei der Taufe keine Bedeutung. Aber es gibt die Möglichkeit, bei der Taufe zusätzlich einen christlichen Namen zu erhalten. Das ist gewöhnlich ein Name, der in der Bibel vorkommt oder der Name eines Heiligen (zumindest ist das in der Katholischen Kirche so).

Das macht man in der Regel auch, wenn in der Katholischen Kirche Erwachsene getauft werden, die bis dahin keinen Namen eines Heiligen hatten. Dieser Name kann dann auch offiziell eingetragen werden. Ich weiß jetzt allerdings nicht, welches Amt dafür zuständig ist, aber das Standesamt wäre dafür meine erste Anlaufstelle.

Bei kleinen Kindern geben die Eltern den christlichen Namen, bei der Taufe von Erwachsenen wählen diese selbst den Namen.

Der Geburtsname ist der, für den die Eltern sich entscheiden und der als Rufname gilt.

Bei der Taufe wird der Name von einem oder mehreren Paten hinzugefügt und im Taufregister eingetragen.

Bei Katholiken war/ist es üblich, dass auch der Rufname einen Bezug zu einem Heiligen hat. Deshalb feiern Katholiken am Festtag des Heiligen ihren Namenstag. Die heutigen Namen allerdings sind oft weit davon entfernt, noch einen christlichen Bezug erkennen zu können.

Firmian  29.08.2021, 08:40

Den letzten Satz erlaube ich mir mal abzustreiten - zumal ja heute die typisch "germanischen" Namen wie Dietmar, Siegfried, Mechthild oder Gerlinde kaum noch vergeben werden.

Typische Kindernamen sind heute Anna, Marie, Lukas, Noah, Lena [Magdalena], Sarah.... alles nicht nur Heiligen-, sondern sogar original biblische Namen, auch wenn das wahrscheinlich oft nicht der erste Bezugspunkt ist, die Kinder so zu nennen.

Selbst Kevin und Chantal sind ja christliche Heilige (Kevin von Glendalough (* angeblich um 498 in der Nähe von Dublin; † 3. Juni 618 in Glendalough) ist ein irischer Heiliger des 6. und 7. Jahrhunderts. Er ist der Patron der irischen Hauptstadt Dublin und der gleichnamigen Erzdiözese. Johanna Franziska Frémyot von Chantal (Jeanne Françoise Frémyot de Chantal) (* 23. Januar 1572 in Dijon; † 13. Dezember 1641 in Moulins) war geistliche Freundin des heiligen Franz von Sales und Mitbegründerin der Schwestern von der Heimsuchung Mariens [Salesianerinnen]), auch wenn das vermutlich den wenigsten Eltern bekannt ist.

Natürlich gibt's auch ein paar Modenamen wie Finn ohne christlichen Bezug.

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Firmian  29.08.2021, 08:56
@Firmian

(oder Dschastin = Justinus der Märtyrer, bedeutender frühchristlicher Theologe)

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Raubkatze45  29.08.2021, 15:59
@Firmian

Ich gebe dir Recht bei den von dir genannten Namen, die hatte ich natürlich nicht gemeint. Bei den Namen, die ich in Zeitungen als Geburtsname oder auch als Enkelname in Todesanzeigen lese, fallen mir beim besten Willen keine christlichen Ableitungen an. Die andere Frage wäre, warum muss man eigentlich so lange suchen und raten, bis man einen Bezug erkennen kann. Es scheint einen Wettbewerb der Ausgefallenheit zu geben.

Unter den "germanischen" Namen sind auch große Heilige, wie z.B. die heilige Mechthild von Helfta/Hackeborn, große Mystikerin des 12. Jahrhunderts.

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Fast alle Menschen haben außer ihrem Nachnamen einen Vornamen.

Da dieser im westlichen, christlich dominierten Bereich hauptsächlich an Heiligennnamen ausgerichtet ist, wird der Vorname im angelsächsischen Sprachgebrauch als "christian name" bezeichnet.

Es gibt jüdische Vornamen, christliche Vornamen und nichtchristliche völkische bzw. heidnische Namen. Dazu; importierte bzw. adaptierte Namen anderer Völker sowie Phantasienamen. Mein Vorname ist nichtchristlich und nichtphantastisch.