[Chemie] Redox-Reaktionen?

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Hi,

erstmal zu deinen Fragen:

Aber wozu dient überhaupt diese obige Reaktionsgleichung? Was bringt einem diese Reaktion?

Diese Reaktion als Gesamtes ist aus zwei Gründen wichtig: Einerseits erfährst du, in welchen Verhältnissen die Edukte reagieren und die Produkte entstehen. Der zweite Aspekt, der relevant ist, ist der, dass du siehst, in welchen Oxidationsstufen die Elemente miteinander reagieren. Die Oxidationsstufen musst du zwar im Laufe des Prozesses erst noch bestimmen, aber da du die Gesamtgleichung hast, hast du auch gleichzeitig die Verbindungen, in denen die beteiligten Elemente enthalten sind.

Wofür steht immer die hochgestellte Zahl wie „Al^(3+)“ oder auch „3e^(-)“?

Diese hochgestellten Zahlen geben die Ladung der beteiligten Teilchen (Atome, Moleküle oder auch Elektronen) an. So hat Al^(3+) eine Ladung von 3+. Das bedeutet, dass dem Ion drei Elektronen "fehlen". In der Reaktionsgleichung siehst du, dass Al2O3 entsteht. Da du weißt, dass Aluminium in der dritten Hauptgruppe steht, weißt du auch, dass es drei Valenzelektronen auf der äußersten Schale hat. Auch weißt du sicherlich noch, dass ein Hauptgruppenelement, wenn es reagiert, ein sogenanntes "Elektronenoktett" anstrebt. Das heißt: Die Elemente der Hauptgruppen 1-3 geben die Valenzelektronen ab, die Elemente der Hauptgruppen 6 und 7 nehmen Valenzelektronen auf, um dieses Oktett zu erreichen (bei HG 4 kommt es auf den Reaktionspartner an).

In der Verbindung Aluminiumoxid hast du Aluminium und Sauerstoff. Sauerstoff steht in der sechsten Hauptgruppe, Aluminium in der dritten. Das heißt: Aluminium gibt drei Elektronen ab, Sauerstoff nimmt zwei Elektronen auf. Aluminium kommt also als Al^(3+) in dieser Verbindung vor (ihm fehlen ja jetzt drei Elektronen). Diese Zahl mit dem + oder - steht also dafür, dass du weißt, wie viele Elektronen das Teilchen zu viel oder zu wenig hat (zu viel: Minus, zu wenig: Plus). Die Elektronen haben logischerweise eine Ladung von -1, denn es ist eben ein Elektron :-)

Wie kommt man auf die Formel für die Oxidation und wie kommt man auf die Formel für die Reduktion?

Dazu müssen wir uns erstmal angucken, wie man solche Redoxgleichungen überhaupt aufstellt. Nehmen wir an, du weißt über die Reaktion nur: "Aluminium reagiert mit Eisen(III)-oxid zu Eisen und Aluminiumoxid. Dann hast du erstmal nur die Wortgleichung: Eisen(III)-oxid + Aluminium --> Aluminiumoxid + Eisen.

Warum die III in "Eisen(III)-oxid" so wichtig ist? Eisen ist ein Nebengruppenelement. Es kann also je nach Reaktion in verschiedenen Oxidationsstufen vorkommen (also mal mehr, mal weniger Elektronen abgeben). Eisen(III) sagt uns: Eisen kommt in der Oxidationsstufe +3 im Eisenoxid vor (hat also die Ladung 3+). Das siehst du in der dritten Zeile deiner Gleichung: Dort hast du notiert: [Fe(3+)]2 [O(2-)]3. Das heißt: Dieses Oxid braucht zwei Mal Fe(3+) und drei Mal O(2-), damit die Ladung nach außen hin Null ist (2 * (+3) + 3 * (-2) = 0). Dasselbe gilt eben für Aluminiumoxid. Allerdings ist Aluminium ein Hauptgruppenelement, da weißt du direkt, dass es drei Elektronen abgibt und dann Al(3+) entsteht. Die Verhältnisformel (also die Elemente mit den tiefstehenden Zahlen in der Verbindung) ist dieselbe wie bei Eisen(III)-oxid. Wir erhalten als unausgeglichene Reaktionsgleichung:

Fe2O3 + Al --> Al2O3 + Fe.

Um das Ausgleichen kümmern wir uns noch. Als nächsten Schritt schaust du: In welchen Verbindungen kommt beides Mal was mit Eisen und was mit Aluminium vor? Für Eisen hast du links Fe2O3, rechts Fe (also das reine Element). Wir wissen, dass Eisen hier die Ladung 3+ hat. Rechts hat Eisen die Ladung 0, denn Elementatome haben keine Ladung. Den Sauerstoff können wir vernachlässigen, da er sowohl links als auch rechts 2- als Ladung hat und mit dem somit nicht sonderlich viel passiert. Beim Aluminium hast du links das neutrale Aliminium und rechts in der Ladung 3+ (im Aluminiumoxid). Wir wissen also erstmal nur:

Fe(3+) --> Fe

Al --> Al(3+).

Ich hatte dir bereits weiter oben erklärt, dass Aluminium, um auf Al(3+) zu kommen, seine drei Valenzelektronen abgeben muss. Wir können also 3e(-) schreiben, denn das sind genau diese drei Elektronen. Wenn Elektronen abgegeben werden, kommen sie auf die rechte Seite. Werden Elektronen aufgenommen, kommen sie auf die linke Seite. Wir wissen für die Teilgleichung mit dem Aluminium also:

Al --> Al(3+) + 3e(-).

Die Gleichung für die Oxidation ist also fertig. Oxidation bedeutet, dass Elektronen abgegeben werden. Für Eisen muss es nun umgekehrt sein: Wenn Aluminium die Elektronen abgibt, muss Eisen diese aufnehmen. Wir können ja nicht einfach unreagierte Elektronen im Reaktionsgemisch haben. Redoxreaktion bedeutet: Ein Element gibt Elektronen ab, ein anderes nimmt Elektronen auf. Das, was nun die Elektronen aufnimmt, ist das Eisen. Du siehst in der Teilgleichung für Eisen, dass die Zahl von 3+ auf 0 sinkt. Es braucht also auch genau diese drei Elektronen, die das Aluminium abgibt:

Fe(3+) + 3e(-) --> Fe.

Hier haben wir das Glück, dass wir nicht ausgleichen müssen. Wir haben sowohl in der Reduktion als auch in der Oxidation schon drei Elektronen. Es gibt Reaktionen, wo z. B. zwei Elektronen abgegeben werden aber drei Elektronen aufgenommen. Da musst du dann schauen, dass du die Gleichungen so multiplizierst, dass die Anzahl der abgegebenen Elektronen der Anzahl der aufgenommenen Elektronen entspricht.

Diese Gleichungen kannst du jetzt zu einer "RedOx-Gleichung" zusammenführen (siehe nächster Punkt).

Was bedeutet ganz unten das „RedOx“? Und wie kommt man auf diese Reaktionsgleichung?

Das bedeutet, dass du eine Redoxgleichung hast. Die Oxidation und die Reduktion sind ja nur Teilgleichungen der Gesamtgleichung. Diese führen wir zusammen, indem wir alle Edukte addieren und alle Produkte ebenfalls:

Fe(3+) + 3e(-) + Al --> Fe + Al(3+) + 3e(-).

Auf beiden Seiten stehen noch Elektronen. Die können wir streichen, da wir auf beiden Seiten jeweils drei Elektronen haben:

Fe(3+) + Al --> Fe + Al(3+).

Das ist auch der Grund, warum du das manchmal noch durch Multiplikation anpassen musst, wenn die Anzahl der abgegebenen und aufgenommenen Elektronen sich unterscheiden: Wir wollen am Ende links und rechts dieselbe Anzahl an Elektronen haben, damit wir die rausstreichen können.

In der Gesamtgleichung mit Sauerstoff stehen ja noch lauter Zweien. Das liegt daran, dass wir jetzt nur die Redoxgleichungen für die Metallionen aufgestellt haben. In der Gesamtgleichung vom Anfang haben wir aber Fe2O3 und Al2O3. Da in Fe2O3 zwei Eisenionen stecken, kommen rechts natürlich zwei Eisenatome raus. Für Aliminium ist es genau umgekehrt. Das ändert nichts an unserer aufgestellten Redoxgleichung.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterabschluss Chemie + Latein Lehramt
maennlich2002 
Fragesteller
 28.02.2024, 22:30

Vielen lieben Dank für deine hilfreiche Antwort. 😊

Die Elemente der Hauptgruppen 1-3 geben die Valenzelektronen ab, die Elemente der Hauptgruppen 6 und 7 nehmen Valenzelektronen auf, um dieses Oktett zu erreichen (bei HG 4 kommt es auf den Reaktionspartner an).

Inwiefern es bei Hauptgruppe 4 auf den Reaktionspartner ankommt, weiß ich nicht. Hoffentlich muss ich das nicht wissen. Wie ist es denn bei Hauptgruppe 5 zum Beispiel? Inwiefern kommt es bei der Hauptgruppe 4 (und auch 5(?)) auf den Reaktionspartner an, gibt es da eine Regel?

In der Verbindung Aluminiumoxid hast du Aluminium und Sauerstoff. Sauerstoff steht in der sechsten Hauptgruppe, Aluminium in der dritten. Das heißt: Aluminium gibt drei Elektronen ab, Sauerstoff nimmt zwei Elektronen auf.

Wenn Aluminium aber nun 3 Elektronen abgibt, da es selbst auch ein sogenanntes "Elektronenoktett" anstrebt und Sauerstoff 2 Elektronen aufnimmt, um auch ein sogenanntes „Elektronenoktett“ zu sein (also um 8 Valenzelektronen zu besitzen), was passiert dann mit dem 1 übrigen Elektron? Wohin geht das? Das verschwindet ja bestimmt nicht einfach, oder?

Dazu müssen wir uns erstmal angucken, wie man solche Redoxgleichungen überhaupt aufstellt. Nehmen wir an, du weißt über die Reaktion nur: "Aluminium reagiert mit Eisen(III)-oxid zu Eisen und Aluminiumoxid. Dann hast du erstmal nur die Wortgleichung: Eisen(III)-oxid + Aluminium --> Aluminiumoxid + Eisen.
Warum die III in "Eisen(III)-oxid" so wichtig ist? Eisen ist ein Nebengruppenelement. Es kann also je nach Reaktion in verschiedenen Oxidationsstufen vorkommen (also mal mehr, mal weniger Elektronen abgeben). Eisen(III) sagt uns: Eisen kommt in der Oxidationsstufe +3 im Eisenoxid vor (hat also die Ladung 3+). Das siehst du in der dritten Zeile deiner Gleichung: Dort hast du notiert: [Fe(3+)]2 [O(2-)]3. Das heißt: Dieses Oxid braucht zwei Mal Fe(3+) und drei Mal O(2-), damit die Ladung nach außen hin Null ist (2 * (+3) + 3 * (-2) = 0). Dasselbe gilt eben für Aluminiumoxid. Allerdings ist Aluminium ein Hauptgruppenelement, da weißt du direkt, dass es drei Elektronen abgibt und dann Al(3+) entsteht.

Aber wenn ich nur folgendes gegeben habe: „Eisenoxid + Aluminium —> Eisen + Aluminiumoxid“, wie weiß ich dann, dass Fe^(3+) und O^(2-) gilt? Wie kommt man darauf überhaupt? Wenn ich das wüsste, dann wüsste ich nun, wie man dann auf die Zahl rechts neben der eckigen Klammer kommt. Wie nennt man überhaupt die Schreibweise mit den eckigen Klammern? Man möchte immer, dass es Null wird, richtig? Möchte man das wirklich immer? Muss es immer Null werden? Wieso ist das so?

Und wie weiß ich überhaupt, wie viele Valenzelektronen die Elemente der Nebengruppen haben? Dort gilt ja bestimmt nicht die Regeln wie bei den Hauptgruppen, dass man das einfach an der Zahl der Gruppe ablesen kann, oder?

Fe2O3 + Al --> Al2O3 + Fe.
Um das Ausgleichen kümmern wir uns noch. Als nächsten Schritt schaust du: In welchen Verbindungen kommt beides Mal was mit Eisen und was mit Aluminium vor? Für Eisen hast du links Fe2O3, rechts Fe (also das reine Element). Wir wissen, dass Eisen hier die Ladung 3+ hat. Rechts hat Eisen die Ladung 0, denn Elementatome haben keine Ladung. Den Sauerstoff können wir vernachlässigen, da er sowohl links als auch rechts 2- als Ladung hat und mit dem somit nicht sonderlich viel passiert. Beim Aluminium hast du links das neutrale Aliminium und rechts in der Ladung 3+ (im Aluminiumoxid).

Woher wissen wir hier denn, dass Eisen hier die Ladung 3+ hat? Ich verstehe das leider noch überhaupt nicht :/ Denn bei Fe (also Eisen) handelt es sich doch um ein Nebengruppenelement und da weiß ich doch nicht, wie viele Elektronen abgegeben oder aufgenommen werden. Ich kann da ja nicht anhand der Nebengruppe sehen, wie viele Valenzelektronen Fe (also Eisen) hat, oder? Also würde ich es nun rechnerisch versuchen, um auf die Valenzelektronen von Fe (also Eisen) zu kommen. So ist es auf die Schalen verteilt (oder?): 2 - 8 - 16. Aber ein „Elektronenoktett“ wird doch nur erreicht, wenn die äußerste Schale 8 Elektronen hat, oder? Ich habe keine Ahnung mehr wie man hier darauf kommt, dass Fe^(3+) gilt.

Ich freue mich sehr über deine Erklärungen :-) Weitere Fragen dazu folgen bestimmt dann noch, nachdem ich diese Fragen verstanden habe 🙏

Liebe Grüße

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DieChemikerin  02.03.2024, 18:41
@maennlich2002
Inwiefern es bei Hauptgruppe 4 auf den Reaktionspartner ankommt, weiß ich nicht. Hoffentlich muss ich das nicht wissen. Wie ist es denn bei Hauptgruppe 5 zum Beispiel? Inwiefern kommt es bei der Hauptgruppe 4 (und auch 5(?)) auf den Reaktionspartner an, gibt es da eine Regel?

In Hauptgruppe 4 hast du vier Außenelektronen. Das heißt: Reagiert ein Element aus HG 4 mit einem Element aus HG 2, so wird das Element aus HG 4 reduziert. Reagiert es hingegen mit einem Element aus HG 6, dann wird es oxidiert.

Wenn Aluminium aber nun 3 Elektronen abgibt, da es selbst auch ein sogenanntes "Elektronenoktett" anstrebt und Sauerstoff 2 Elektronen aufnimmt, um auch ein sogenanntes „Elektronenoktett“ zu sein (also um 8 Valenzelektronen zu besitzen), was passiert dann mit dem 1 übrigen Elektron? Wohin geht das? Das verschwindet ja bestimmt nicht einfach, oder?

Deshalb zwei Aluminium (geben 2*3 = 6 Elektronen ab) und drei Sauerstoff (nehmen 3*2 = 6 Elektronen auf). Deshalb ist es ja Al2O3.

Aber wenn ich nur folgendes gegeben habe: „Eisenoxid + Aluminium —> Eisen + Aluminiumoxid“, wie weiß ich dann, dass Fe^(3+) und O^(2-) gilt? Wie kommt man darauf überhaupt? Wenn ich das wüsste, dann wüsste ich nun, wie man dann auf die Zahl rechts neben der eckigen Klammer kommt. Wie nennt man überhaupt die Schreibweise mit den eckigen Klammern? Man möchte immer, dass es Null wird, richtig? Möchte man das wirklich immer? Muss es immer Null werden? Wieso ist das so?

Das weißt du daher, dass bei Eisen(III)-oxid (die III ist wichtig!) die Ladung von Eisen +III (+3) ist. Sauerstoff hat bis auf wenige Ausnahmen, die dich aktuell nicht interessieren brauchen, immer die Oxidationszahl -2 (also hat ein 2- oben stehen).

Die Klammern stehen hier eher um das visuell klar in Anion und Kation zu trennen. Wenn du das handschriftlich notierst, kannst du die Klammern eigentlich auch weglassen. Du musst nur wissen: Das was oben steht, gibt die Ladung an, das was unten steht, gibt das Verhältnis der Atome in der Verbindung an (also 2 Fe(3+) und 3 O(2-)).

Und ob es Null wird, hängt sehr von der Reaktion ab. In deinem Fall: Ja. Du willst ein Salz (hier ein Metalloxid), das nach außen hin neutral geladen ist. Also soll es null werden.

Woher wissen wir hier denn, dass Eisen hier die Ladung 3+ hat? Ich verstehe das leider noch überhaupt nicht :/ Denn bei Fe (also Eisen) handelt es sich doch um ein Nebengruppenelement und da weiß ich doch nicht, wie viele Elektronen abgegeben oder aufgenommen werden. Ich kann da ja nicht anhand der Nebengruppe sehen, wie viele Valenzelektronen Fe (also Eisen) hat, oder? Also würde ich es nun rechnerisch versuchen, um auf die Valenzelektronen von Fe (also Eisen) zu kommen. So ist es auf die Schalen verteilt (oder?): 2 - 8 - 16. Aber ein „Elektronenoktett“ wird doch nur erreicht, wenn die äußerste Schale 8 Elektronen hat, oder? Ich habe keine Ahnung mehr wie man hier darauf kommt, dass Fe^(3+) gilt.

Weil wir wissen, dass es Eisen(III)-oxid ist. Bei Nebengruppenelementen muss die Ladung so gut wie immer mit angegeben werden, da die Atome der Nebengruppen mehrere Ladungszustände haben können - wie du sagst, meist weiß man das nicht einfach so. Es gibt z. B. auch Eisen(II)-oxid, FeO, das ist aber eine ganz andere Verbindung. Alternative: Die Gleichung mit Fe2O3 ist vorgegeben, zu der die Redox-Teilgleichungen formuliert werden sollen. Dann kannst du dir aus Fe2O3 selbst herleiten (mit dem Wissen, dass O so gut wie immer 2- als Ladung hat), dass es Fe(3+) sein muss.

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Aber wozu dient überhaupt diese obige Reaktionsgleichung? Was bringt einem diese Reaktion?

Diese Reaktionsgleichung?



Das ist die "Gesamtgleichung" der Reaktion. Sie ist im vorliegenden Fall schon ausgeglichen; das ist gut, denn so kann man aus ihr ablesen, in welchem Verhältnis die Edukte (Eisenoxid, Aluminium) miteinander reagieren - hier reagiert ein Teilchen Eisenoxid mit zwei Teilchen Aluminium. Diese Erkenntnis ist in der Praxis wichtig, um zu wissen, in welchem Verhältnis man Reagenzien mischen muss bzw. welches Verhältnis am "sinnvollsten" ist.

Wofür steht immer die hochgestellte Zahl wie „Al^(3+)“ oder auch „3e^(-)“?

Die hochgestellten Zahlen, zusammen mit den Plus- oder Minuszeichen, zeigen die Ladung eines Atoms oder Moleküls an. Ein hochgestelltes "3+" bedeutet: Das Teilchen (hier das Aluminiumion) hat drei Elektronen weniger als es Protonen hat. Es hat im Vergleich zum ladungsneutralen Zustand (dem elementaren Aluminium) drei Elektronen verloren. Das Plus zeigt also einen Überschuss positiver bzw. einen Mangel negativer Ladungen an.

Elektronen sind der "kleinste Teiler" negativer Ladungen; ein Elektron ist immer einfach negativ geladen, daher das hochgestellte Minus; die Eins als Zahl wird weggelassen.

Wie kommt man auf die Formel für die Oxidation und wie kommt man auf die Formel für die Reduktion?

Tja, die uralte Frage. Sie hat schon viele Erstsemester im Chemiestudium zur Verzweiflung getrieben, denn die bittere Antwort darauf ist: Erfahrung und Übung.

Es ist wie folgt: Jedes Element kann prinzipiell in mehreren Oxidationsstufen vorliegen. Die Oxidationsstufe gibt an, wie viele Elektronen im Vergleich zum elementaren (d.h. ladungsneutralen) Zustand aufgenommen bzw. abgegeben wurden. Aluminium beispielsweise liegt oft in Oxidationsstufe +3 vor (Al³⁺-Ion), Eisen ebenso (Fe³⁺); beide Elemente haben dann drei Elektronen abgegeben.

Um die Reaktionsgleichungen für Reduktion und Oxidation aufzustellen muss man zunächst bestimmen, in welchen Oxidationsstufen die Edukte und Produkte vorliegen. Guck dazu zum Beispiel mal hier. Hat man die Oxidationszahlen bestimmt, kann man daraus ablesen, wer oxidiert wird und wer reduziert wird. Schau dir dazu mal diesen Artikel an.

Was bedeutet ganz unten das „RedOx“?

Redox oder RedOx ist die prägnante Zusammenfassung von Reduktion und Oxidation; beide Prozesse passieren zusammen, daher nennt man diese Form von Reaktionsgleichung auch Redoxgleichung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – B.Sc. Biochemie