Benachteiligung von Jungen im Sportunterricht?

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Innerhalb der Jungs wird doch auch unfair benotet, wenn kleine Schüler zum Beispiel beim Hochsprung für die selbe Note mehr leisten müssen als groß gewachsene. Oder wenn Übergewichtige beim Weitsprung eine 5 kassieren, weil sie keine 4 Meter weit kommen (was mit 100 Kilo auch rein physikalisch gesehen absolut unmöglich ist).

Von daher sollte man die komplette Benotung von Sport in Frage stellen, weil das nicht sachlich und objektiv benotet werden kann. Zumindest nicht so wie eine Mathe-Arbeit oder ein Deutsch-Diktat.

Die Leistungsvorgaben sind an die körperlichen Voraussetzungen von Mädchen und Jungen angepasst. Jungen haben auf Grund ihres Körperbaus bessere Voraussetzungen für Schnell- und Muskelkraft, Mädchen für Flexibilität und Koordination. Das spiegelt sich auch in den Bewertungen wieder.

Gerade in der Leichtathletik wird deshalb von den Jungen mehr gefordert als von den Mädchen.

Aber auch Mädchen sind teilweise mehr gefordert als Jungen. Wußtest du z.B.: dass Mädchen beim Seilspringen deutlich mehr Durchschläge innerhalb einer Minute schaffen müssen, als Jungs für eine gute Note? Oder ein anderes Beispiel: bei Flexibilitätstests wie Rumpfbeugen brauchen sie eine größere Reichweite für eine 1 als Jungen.

Bei Richtungen wie Tanz und Turnen sind Bewertungen schwer und die Unterschiede subtiler, als bei den klaren Werten der Leichtathletik. Aber gestreckte Beine und fließende Bewegungen und eine grundlegende Komplexität sind bei den Mädchen von größerer Bedeutung als bei den Jungs. (Stichwort Flexibilität und Koordination)

Meine Mädels in den Anfängerkursen der Teens, beschweren sich gern mal darüber, dass sie immer nur 3er oder 4er beim Turnen bekommen, obwohl sie sich so viel Mühe geben und Jungs nur drei mal über die Matte springen und einmal rollen müssen und dafür 2er oder mehr kassieren, egal wie es aussieht (Ich unterrichte kein Sport an Schulen, aber die Mädchen unterhalten sich) Das ist das Gleiche in grün, nur von der anderen Seite gesehen.

btw: Es gibt einen Grund warum auch bei Weltmeisterschaften Männer und Frauen getrennt antreten oder Männer und Frauen andere Geräte bei Turnwettkämpfen meistern müssen oder aber es verschiedene Parts und Ansprüche beim Eislaufen gibt.

Die Differenzierung der Leistungsbemessung sorgt gerade dafür, dass nicht sexistisch und benachteiligend gearbeitet wird.

Warum sollte man den Mann als Maß aller Leistungsfähigkeit heranziehen? Und welchen Typ "Mann" überhaupt. Auch dort gibt es gravierende Unterschiede wenn es um sportliche Leistungen geht. Ach ja...und welche "Sportlichen Leistungen" sollten denn zur Bewertung kommen - allein die Auswahl der Übungen/Sportarten/Betätigungen bevorzugt/benachteiligt Dicke, Dünne, Große, Kleine, teamfähige, Einzelgänger.... Also hier steht auch nicht das Männer/Frauen-Thema tatsächlich im Mittelpunkt in der professionellen Auseinandersetzung.

Das Problem der Leistungsbewertung im Sportunterricht ist wesentlich vielschichtiger, als nur auf die Geschlechter zu schauen.

Der koedukative Sportunterricht hat zudem "höhere" Ziele als nur zu unterrichten und zu bewerten wie schnell, hoch, weit, schön, technisch...blabla

Ja, ich stimme da zu.

Wenn man schon Gleichberechtigung will, dann in vollem Maße. Also auch, dass Mädchen die gleichen Übungen im Sportunterricht machen.

Entweder wird der Lehrplan für Mädchen angepasst oder der der Jungs.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin selbst Schüler :D

Es ist einfach biologisch bedingt, dass Frauen körperlich schwächer sind als Männer. Daran orientieren sich die Anforderungen im Sportunterricht. Natürlich kann es niemals fair für jeden sein, da ja jeder Mensch stärker oder schwächer ist. Sodass eine sportliche Frau bessere Ergebnisse erzielen kann als ein unfitter Mann.

Aber irgendwo müssen es ja Leistungsgrenzen gesetzt werden um eine einigermaßen angemessene Bewertung zu ermöglichen.