Beim Traben unruhige Beine?
Wie ihr der Frage entnehmen könnt, geht es ums Reiten, genauer ums Traben. Ich hatte schon früher Mühe damit, meine Beine ruhig zu halten und da ich früher nur Ausritte hatte, wurde es nie verbessert und so habe ich mir Sachen angeeignet, die teils schwierig zu verbessern bin. Ich nehme seit Kurzem richtigr Reitstunden und wir haben schnell bemerkt; beim Traben sind meine Beine ziemlich unruhig. Schritt und Gallopp geht super, beim Leichttraben stosse ich jedoch an meine Grenzen. Rhytmus und Gleichgewicht sind normalerweise kein Problem, ausser mein Reitpferd Gigolo hat Unsinn im Kopf und meint Freudesprünge machen zu müssen Grins.
Meine Ferse wandern dann leider in die Höhe, meine Knie rutschen nach vorne, ich klemme mit den Knien, zum Leidwesen Gigolos. Ich mache natürlich Gleichgewichtsübung auf Anweisung meiner Reitlehrerin und Knieübungen, die dabei helfen sollen.
Habt ihr weitere Tipps und Ideen für eine Anfängerin mit gewissen Problemen dabei?
Oder sogar die Ursache dafür?
Liebe Grüße!
8 Antworten
Mein Lieblingstipp zum Leichttraben:
Versetztes Leichttraben. Bringt unheimlich viel für die eigene Körperspannung und sorgt für einen ausbalancierteren Sitz.
2x Stehen, 1x Sitzen und umgekehrt - je nachdem, was dir einfacher fällt, fängst du damit am. Mir fällt meistens 2x Sitzen, 1x Stehen einfacher. Wenn ich das ca. 1 Runde geschafft habe, steige ich um auf 2x Stehen, 1x Sitzen.
Ich habe selten eine Übung gehabt, die mehr Koordination und Balance schult als diese - und so simpel.
Bedenke, dass du nicht mit dem Knie dran sein solltest - die Himbeeren von Urlewas sind als Sinnbild dafür wirklich toll!
Ohh, mir fällt gerade noch etwas ein:
Weniger an "Aufstehen" denken, sondern an Belasten und Entlasten - damit steht man automatisch weniger hoch auf.
Auch versuchen, bewusst länger einzusetzen kann gut helfen.
Das Hauptproblem steckt im Beine ruhig halten. Halten darfst Du eben gar nichts, denn genau von dieser aktiven Muskulatur (mit schlaffer Muskulatur kann man nichts halten) kommt die Unruhe.
Die Gleichgewichtsübungen und die Knieübungen können Dir helfen, einen lockeren einsatzbereiten Schenkel zu behalten, aber Deine Reitlehrerin sollte zwingend drauf achten, ob Dir die Bügellänge passt, ob der Blattschnitt des Sattels durch beispielsweise Umkletten von Pauschen oder auch versuchsweise mal komplett raus kletten (Du hast hoffentlich nur geklettete Pauschen, sonst wäre es interessant, den Sattler mal drauf anzusprechen). Dann gibt es noch viele Ansatzmöglichkeiten auf dem Pferd, beispielsweise mit den Ansätzen von Franklin.
Und das nächste ist, dass ich sehr oft beobachte, dass die Reiter beim Leichttraben aufstehen. Man steht nicht auf - man lässt zu, dass der schwingende Pferderücken einem minimal das Gesäß anhebt.
Zudem: Leichttraben ist eine Form des leichten Sitzes. Sehr viele Reiter aber stehen senkrecht auf. Auch sehr verblüffend, was immer wieder bei den Seminaren von Martin Plewa raus kommt (weil er es immer wieder verlangt, für ihn gehört es ganz selbstverständlich dazu): Kaum jemand kann im Trab leichten Sitz reiten.
Bei all dem eben nicht am Bein arbeiten, sondern am Becken, dass das schön mitschwingt, am Gesamtschwerpunkt, dass der nicht wandert oder auch dauerhaft zu weit vorne, hinten oder seitwärts ist. Das Bein wird von selbst ruhig, wenn das alles stimmt. Und wenn Dir der Sattel passt.
Natürlich Übungen an der Longe und evtl. auch mal die Bügel kürzer schnallen, damit Du (auch beim Aussitzen) schön Gewicht in den Bügel bringen kannst.
Nicht aktiv und hoch aufstehen, sondern nur den Schwung des Pferdes ein wenig unterstützen.
Ja ich weiß, dir geht es ums Leichttraben. Dennoch hat es mir wunderbar geholfen viele ohne Bügel zu reiten. So habe ich automatisch das Bein lang gemacht, hatte es locker am Pferd anliegen und auch der Absatz war tief. Wenn ich dann die Bügel wieder aufgenommen habe und auch leichtgetrabt bin, saß ich ganz anders auf dem Pferd. Das Ganze hat bei mir Wunder bewirkt
Ich hatte das Problem auch. Ich nahm ein paar Sitzlongen, um mich voll auf die Beine konzentrieren zu können. Das Konzept dabei: Knie vom Sattel lösen „als müsse ich mit den Knien 2 Himbeeren festhalten, die ich nicht zerquetschen darf“. Immer beim Aufstehen mit dem Absatz „Richtung Sprunggelenk des Pferdes denken“. Das Leichttraben in verschiedenen Varianten üben. Statt „auf, ab auf, ab...“ zum Beispiel „auf, auf, ab, auf auf, ab...“ ( ist anfangs unglaublich schwer!).
Welch einprägsames Bild:-) Mein alter Reitlehrer brachte damals immer ein Blatt Papier mit, welches wir zwischen Knie und Sattel klemmen mussten. Und wehe eins fiel runter. Meine jetzige Reitlehrerin hatte etwas Mühe meinen Sitz so zu korrigieren, daß ich mein armes Pferd mit den Knien nicht einklemme. Dachte aber vorher immer, dass das halt so richtig ist, je fester das Knie am Pferd, desto besser.