Bei Stromausfall ins Hausnetz einspeisen?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Im Internet wird viel Blödsinn verzapft, aber in der Tat ist das möglich, fachgerechte Ausführung vorausgesetzt.

Mit nur Haupsicherung raus ist da nichts (wenn man nicht gerade auf der Bastel-Schiene schwimmen möchte), dafür muss es schon in beide Richtungen eine saubere, gegenseitig verriegelte Freischaltung geben (abgesehen jetzt von dafür speziell ausgelegten Einspeisemodulen der PV Technik).

Die Begriffe "selbst gebautes Kabel" und "Masse an Masse" zeigen nicht gerade von einer vertrauenswürdigen Internet-Seite. Wenn man einspeist, dann üblicherweise 3 phasig an alle 3 Aussenleiter und an den Neutral-Punkt. Der Schutzleiter der Einspeisung kommt natürlich an die Potentialausgleichsschiene, ist aber eher sekundär - weil die Verbrauchsanlage ohnehin ihr eigenes Schutzsystem hat (bzw. haben soll).

theoretisch ist das möglich. wichtig ist, dass der verwendete Generator so aufgebaut ist, dass die Wicklung und die Anschlussdose nicht elektrisch leitend mit einander verbunden sind.

die Erdung ergibt sich übrigens schon alleien dadruch, dass der Neutralleiter mit dem Potenzialausgleich verbuinden ist.

die Problematik liegt eher darin, dass in den meisten haushalten Drehstromzähler sind. das heißt du müsstest auf 3 Phasen gleichzeitig einspeisen. wenn eine Drehstromsteckdose vorhanden ist, dann könnte man einen "verbotenen adapter" bauen. also von der Phase des schukosteckers für den generator auf die 3 Phasen des Drehstromsteckers, Null und erde "normal" verbunden...

aber wie gesagt, dieser Adapter ist saumässig gefährlich und natürlich verboten.

die richtige Variante wäre ein Netzumschalter. der kommt an den Zählerabgang, in normalstellung lässt er den Strom vom Zähler richtung verteiler durch. wird er auf das 2. Netz umgeschaltet, verbindet er die Einspeiseleitung, an der sich ein Stecker befindet mit dem Verteiler... so kann eigendlich nichts mehr schief gehen...

lg, Anna

Zunächst: Wer glaubt, dass unser Hausstrom auf Neutraleiter und Masse basiert, der sollte seine Finger von allem lassen, was mehr Spannung hat als eine Batterie. Es sei denn, Du hast Dich bereits für den Darwin Award angemeldet und auch vor, zu gewinnen.

Klemmst Du Phasen mit unterschiedlicher Phasenlage auf und jemand schaltet eine Sicherung ein: BUMM! Von daher gibt es Dinge, von denen man die Finger lassen sollte, wenn man keine Ahnung hat.

Wenn Du Strom für den Wohnwagen brauchst (was auch immer das mit einer vom Netz getrennten Hausinstallation zu tun haben soll), so darfst Du dies nur über eine 16A-CEE-Blau-Steckdose machen - im Zweifelsfall über einen Baustromverteiler gespeist.

Und noch etwas: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe!

Sollten durch Deine Experimente ein Brand entstehen und/oder Menschen oder Tiere zu Schaden kommen, so wird Dich der Staatsanwalt gerne zu einem Gespräch im Namen des Volkes einladen!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Wenn das Hausnetz nicht allpolig vom Versorgungsnetz getrennt ist dann speist du in das Versorgungsnetz ein. Dadurch steht es unter Spannung und das kann für diejenigen die daran arbeiten um den Fehler zu beheben sehr gefährlich werden. Deine Aktion kann ziemlich weitreichende Folgen haben, denn die Transformatoren mit denen Die leitung gespeist wird die dein Haus versorgt arbeiten in beide Richtungen. Du setzt also auch die Mittelspannungsleitung unter Spannung und das kann für weit entfernte Arbeiter sehr Gefährlich werden. Zum anderen ist das Einspeisekabel mit zwei Steckern sehr gefährlich. Wenn dieses in eine Spannungsführende Leitung eingesteckt ist liegen Spannungsführende Teile offen. Zudem ist die Zuordnung von Neutralleiter und Außenleiter nicht sichergestellt. Für einige Anwendungen ist diese Zuordnung aber wichtig.

Es gibt durchaus Anschaltrelais die das hausinterne Netz vom Versorgungsnetz trennen und auf eine Notstromversorgung umschalten. So etwas muss aber von einem qualifizierten Elektroinstallateur installiert werden.

wollyuno  01.08.2013, 13:05

absolut richtig,nur als Praktiker würde ich mal behaupten ein normales Aggregat würde falls er überhaupt ins netz speist sofort in die knie gehen,dann hat er keine Möglichkeit das syncron zu machen und wenn am netz gearbeitet wird sind kurzschlüsse eingelegt so das sein Aggregat sofort aussteigt

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Sorbas48  01.08.2013, 16:23

Diese Annahme ist wohl sehr theoretisch, denn eine Rückspeisung ist mit jeder normgerecht errichteten PV Anlage mit Rückspeisemodul ganz normal. Bei den typischen Leistungen der Ortsnetztransformatoren für die 400 V 3P Endkundenversorgung im Bereich 100 kVA bis 630 kVA hat eine Notstromversorgung mit einigen kVA absolut keine Chance, sie wird entweder beinhart auf-synchronisiert, oder ausgebrannt, falls nicht vorher eventuelle Überlastsicherungen ansprechen.

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mit einem selbstgebauten Kabel (beide Seiten männlich)

Hast du schon darüber nachgedacht, was passiert, wenn irgendjemand dieses Kabel findet und damit "spielt"?

Außerdem ist es meines Wissens verboten, ohne besondere Vorkehrungen ins Hausnetz einzuspeisen (es gibt zu diesem Zweck spezielle Steuergeräte). Stell dir vor, du vergisst darauf, deine Anlage allpolig vom Netz zu trennen, und ein Monteur vom E-Werk arbeitet gerade an der vermeintlich abgeschalteten Leitung …

Tsugi 
Fragesteller
 01.08.2013, 00:56

Dieses Kabel befindet sich dann eben in einem verschlossenem Raum.

Mir geht es ja nur um die theoretische Realisierbarkeit, z.B. im Wohnwagen oder einen vollständig getrennten Stromkreis, der selbstverständlich gegen Wiedereinschalten gesichert ist.

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Sorbas48  01.08.2013, 13:28
@Tsugi

Das ist völlig egal ob der Raum abgeschlossen ist oder nicht!

Die Ausführung entspricht nicht der VDE.

DIN VDE 0100-550:1988-04 Absatz 4.6

Steckdosen und Stecker müssen im Leitungszug in einer solchen Reihenfolge angebracht sein, daß die Stekkerstifte in nicht gestecktem Zustand nicht unter Spannung stehen.

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