Ersatzstrom ins Hausnetz einspeisen?
Hallo,
ich habe bezüglich Ersatzstromeinspeisung ins hausinterne Stromnetz ein paar Fragen.
Ich möchte mir im Eigenheim aus leistungsstarken Batterien ein 48V => 230V Ersatzstromsystem bauen, um die Grundversorgung, für z.B. Kühlgeräte und Heizung, bei einem Netzausfall sicherstellen zu können. Eine 10 jahre alte, 9,5kWp PV-Anlage mit Netztstromeinspeisung habe ich bereits. Bei Stromausfall fahren die Wechselrichter aber vorschriftmäßig herunter, was dann keinen Sinn für mein Vorhaben macht.
Ich beabsichtige hierzu, bei Wegfall des externen, öffentlichen Stromnetzes, eine komplette Umschaltung vom externen Stromnetz auf ein internes Inselnetz, wobei hier dann kein Strom zurück ins öffentliche Netz gelangt. Dazu soll vom Elektriker eine entsprechende Einspeisedose und eine manuelle Umschalteinheit für alle 3 Phasen gesetzt werden. Hier möchte ich dann einen 12kWh Batterieblock, unter Verwendung eines 48V auf 230V Sinus-Wechselrichters mit 6000/12000W, einspeisen. Das externe Stromnetz wird hier zuvor über den Umschalter komplett abgetrennt, so dass nur der 48/230V-Wechselrichter das hausinterne Stromnetz vorübergehend und rudimentär mit Ersatzstrom versorgt. Starke Verbraucher, wie z.B. der E-Herd, werden über den Sicherungsautomat zuvor abgeschaltet.
Die Frage ist nun, ob dieses Vorhaben so klappen kann und auch legal ist. Und können mit der Umschaltung extern/intern auch alle 3 Phasen des hausinternen Netzes über eine einzelne Einspeisephase des Wechselrichters versorgt werden, damit der Ersatzstrom auch alle Stromkreise im Haus erreicht?
Das nächste Vorhaben wäre dann noch, ein paar Strings von der PV-Anlage, auch über einen manuellen Umschalter, abzuzweigen um bei einem Stromausfall über ein PV-Lademodul den Batterieblock auch wieder aufzuladen. Somit könnte auch bei heruntergefahrenen PV-Wechselrichtern der Batterieblock autark geladen werden. Ich habe 3 PV-Wechselrichter sitzen und es kommen 15 Strings vom Dach. Die entsprechenden Spannungen müsste ich messen und dann sinnvoll auf einen Umschalter "abzweigen". PV-Lademodule haben i.d.R. eine Leerlauf-Eingangsspannung von bis zu 150V, es gibt aber auch welche mit 500V und 900V. Leider sind meine WR nicht inselfähig, weshalb ich solch einen "workarround" in Betracht ziehe.
Was meint Ihr dazu?
2 Antworten
Wieso lässt du nicht einfach einen Wechselrichter mit Notstromfunktion und der passenden Regelungselektronik einbauen? Fronius bietet solche Systeme an.
Die Wechselrichter stehen zumindest nicht im Weg. Der Wechselrichter von Fronius macht sein Ding. Die anderen beiden erkennen die Notstromfunktion anhand der Frequenz von 49,5Hz und speisen nicht zusätzlich ein.
Um das Thema vielleicht abzuschließen: Das hier ist kein Bereich mehr in der in Eigeninitiative irgendwas gemacht werden sollte... das ist was für die Fachfirma, die das danach auch abnimmmt bzw. dafür unterschreibt. Daher solltest Du hierfür zwingend auch solch eine Firma beauftragen - ansonsten darfst Du Dich auf die Antwort der Feuerversicherung freuen wenn mal was passiert.
Ich habe so eine Anlage inzwischen selbst (ein)gebaut. Eine Umschaltung, wenn das öffentliche Stromnetz ausfällt, habe ich nicht vorgesehen.
Ich habe vielmehr in meiner Unterverteilung die Verbraucher getrennt. Nur noch starke Verbraucher wie Wasch- und Spülmaschine sowie der Wäschetrockner hängen am öffentlichen Netz. Und wenn das mal ausfällt, stört mich das wenig.
Alle anderen Verbraucher wie Lichter und Steckdosen hängen permanent an einer Batterie und einem Wechselrichter ohne Netzeinspeisung. Beleuchtung ist alles auf sparsame LED umgerüstet. Kochen tue ich mit Gas.
Das was ich bei maximaler Auslastung mit Fernseher, Heizung, Beleuchtung... erreiche, sind gerade mal 800Watt, also unter 1 Kw Selbst den Backofen oder auch mit voller Batterie die Waschmaschine wäre immer noch möglich.
Die Batterie wird über PV und Windkraft geladen. Zusätzlich habe ich auch noch ein Ladegerät am Netzstrom eingebaut.
Es macht zwar wegen der Verluste keinen Sinn, die Batterie über ein Ladegerät zu laden und dann aus der Batterie ins Hausnetz einzuspeisen. Aber ich kann damit zu 95% sicherstellen, daß die Batterie auch geladen ist.
Die Legalität ist immer so eine Sache... Die meisten Satzungen der Städte, an die man angegliedert oder zugehörig ist, sehen vor, daß man an die öffentliche Energieversorgung angeschlossen ist. Aber... das bin ich ja! Und ich nutze auch das öffentliche Stromnetz. Nur eben nicht mehr zu 100%
Mein Hausstromnetz ist aufgrund von Anbaumaßnahmen und Unterverteilungen mit zusätzlichen Sicherungskästen sehr "zerklüftet". Selbst das Wohnzimmer hängt an 2 unterschiedlichen Phasen.
Dies alles so umzuhängen, dass nur die notwendigen Verbraucher an einer Phase hängen, wäre wahrscheinlich ein Großprojekt.
Ich denke, die Zeit ist hinsichtlich der derzeitigen, und der zu erwartenden Strompreise, gut investiert. Wenn an einer Unterverteilung keine starken Verbraucher hängen, kann diese ja voll übernommen werden. Dann müssen ggf nur die Zuleitung(en) von normalen Hausnetz getrennt und auf den Wechselrichter gelegt werden.
Wäre dieser denn kompatibel zu den 3 vorhandenen WR von Solarmax, die auch überwachungstechnisch über ein Netzwerk zusammengeschltet und über die 70% Regelung gedrosselt sind.