Autor werden ohne zu lesen?

8 Antworten

Die meisten Autoren (sicher nicht alle) haben viele Vorbilder in der Literatur. Das ist nicht nur Inspiration, sondern auch ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Menschen etwas erzählt haben möchten. Es kommt auch darauf an, dass das, was du schreibst, für den Großteil lesbar ist. 

Wenn du beispielsweise eine sehr spannende Geschichte, die viel hergibt schreibst, es aber im Stile eines Aufsatzes herausgibst, dann wird das keiner lesen wollen. Da fehlt dann der Fluss und das Gefühl in das man sich hineinversetzen kann.

Ich lese Bücher z.B. sehr Bildhaft, deshalb kann ich gut Stephen King lesen, er ist sehr "blumig", emotional und detailverliebt, was auch manchmal auf den Zeiger gehen kann... Aber das macht es bei mir aus, ich brauche das blumige, bildhafte und emotionale.

Klar hast du schon jetzt deinen eigenen Schreibstil, aber du musst dich eben fragen, warum will deine Mutter nicht, dass du das machst? Frag sie doch mal offen, ob die Geschichten zu unspannend geschrieben sind, oder ob einfach etwas fehlt, sei es Emotion oder etwas mehr Detail. Sie muss ja einen Grund haben, warum sie dir das ausreden möchte.

Dass aber Autoren gar keine Bücher lesen, da wäre mich bislang keiner bekannt, wenn ja würde ich tatsächlich gerne mal von so jemanden ein Buch lesen, das muss ja dann ein sehr unbeeinflusster Stil sein. Wäre für mich zumindest mal interessant.


Jan555777888 
Fragesteller
 03.04.2017, 21:40

Naja, meine Mutter hat sich damit jetzt nicht primär auf Mängel in meinen Geschichten bezogen, ich glaub die hat sie eh nur überflogen :D 

Wenn du willst kannst du ja mal was von mir lesen, ich bin unbeeinflusst und freue mich über jedes neue Feedback (sowohl positiv als auch negativ) ;)

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floppy232  03.04.2017, 22:17
@Jan555777888

beeld2avnr@bnp5i.anonbox.net

Das ist eine Anonbox-E-Mail-Adresse, die wird automatisch generiert, deshalb klingt die so komisch.

Kannst dich ja vorher hier erkundigen ob du mir was senden möchtest: https://anonbox.net/de/

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Wenn du schreibst, dann BIST du bereits Autor!
Schreiben ist ein schönes HOBBY, also lass dir das nicht schlechtreden von deinen Eltern.

Die Diskussion, ob du selbst lesen musst oder nicht, finde ich ziemlich überflüssig.
Ich selbst lese sehr viel und ich denke auch, dass lesen einen Autor inspirieren würde, aber diese Meinung würde ich niemandem aufzwingen.
Schreib DU einfach so, wie es DIR Spaß macht und schreib so wie es DIR gefällt.

Aber betrachte das Schreiben als Hobby!
Vernachlässige daneben auf keinen Fall deinen beruflichen Werdegang: Schule, Ausbildung oder Studium,....
Geh NICHT davon aus, dass du mit dem Schreiben Geld verdienen wirst.

Autoren, die tatsächlich von ihren Büchern leben können, die sind die absolute Ausnahme.

Deshalb macht es überhaupt keinen Sinn, sich mit seinem Berufsziel ausschließlich auf "erfolgreicher Autor" festzulegen.
Wenn sich da tatsächlich was Unerwartetes entwickeln sollte, das wäre toll, aber davon kann man nicht ausgehen (egal ob du liest oder nicht ;-)

Also schreib, wenn dir das Schreiben Spaß macht, aber leg dir auch einen Beruf zu, mit dem du sicher deinen Lebensunterhalt verdienen kannst und nebenbei schreiben kannst.
Viel Erfolg!

Ich verstehe was du meinst. schreibe selber seit gut 7 Jahren, und lese dennoch kaum. Mit ausnahme einiger webcomics auf dem smartphone, und einem 3-teiligen roman vor 2 Jahren..

Ich beantworte deine frage, warum man angeblich nicht gut schreiben könne weil man nicht liest, mit einer gegenfrage: Wenn du in deinem leben noch nie musik gehört, oder einen film gesehen hättest, könntest du dennoch Songs oder drehbücher schreiben? Antwort ist natürlich diskutierbar, aber an sich ist die antwort: Nein.

Durch das lesen erlernst du neue fähigkeiten was den satzaufbau, den verlauf der geschichte und die charaktere angeht. Natürlich kannst du auch gut schreiben ohne zu lesen, aber du schreibst natürlich besser wenn du anfängst, anderes zu lesen.

Ich gebe dir daher hier eine empfehlung: Fang an, zu lesen. es müssen keine bücher sein, du musst nicht die gesamte deutsche literatur des 19. oder 20. Jahrhunderts lesen, und auch erich kästner ist keine pflicht (aber ratsam), es reicht einfach wenn es fanfictions einer TV-Serie sind, Webcomics die mal nicht auf videospielen oder dergleichen basieren, Das sind alles quellen für inspirationen, und neuen ideen. Gerade fanfictions können teilweise, wenn gut geschrieben, hilfreich in sachen überraschungsmomente werden. So war es bei mir jedenfalls vor kurzem, zu meiner eigenen überraschung (welch ironie..).


Jan555777888 
Fragesteller
 03.04.2017, 21:36

Danke für die Antwort. Ich muss noch sagen, dass das Abschauen von anderen Autoren in keinster Weise meiner Motivation entspricht, da ich eig meine eigenen Ideen entwickeln will. Den Stil anderer zu kopieren reizt mich nicht. Der Hauptgrund warum ich nicht lese ist jedoch einfach der, dass es mir keinen Spaß macht und ich mich nach dem zweiten Satz schon langweile :D 

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TheRiderGaming  03.04.2017, 21:47
@Jan555777888

Eigentlich wollte ich soeben einen film schauen, aber das hat priorität:

Durch das lesen sollst du nichts abschauen, oder kopieren. du sollst lernen. Jeder schreiber hat seinen eigenen stil, das heißt durch das lesen passt sich dein stil eher an. Es ist grad etwas schwer zu erklären, ich denke einfach dass du verstehst was ich meine, aber:

Sagen wir du liest, wie jemand in seiner story langsam spannung aufbaut, indem er unerwartete dinge nacheinander geschehen lässt. Wenn man soetwas richtig liest, dann lernt man, dass man den gleichen effekt erzielen kann, indem in der story statt der unerwarteten geschehnisse, unerklärliche, identische dinge wiederholt auftauchen. Das habe ich durch eine Fanfiction gelernt, und vor 2 wochen dann, als ich eine neue kurzgeschichte schrieb, unterbewusst mit verbaut. 

Dass du keinen spaß am lesen hast, muss nichts heißen. Ich hab angefangen zu schreiben weil ich kaum bücher fand die mir gefielen. Mittlerweile habe ich eine Geschichte, basierend auf einer TV-Serie mit offenem ende, gelesen die ich noch immer verfolge. Das ist in den 7 Jahren die erste story die ich gerne lese, und kaum das nächste kapitel abwarten kann. Du musst also nur etwas finden das interessant genug ist. Nicht abwarten dass es dir innen schoß fällt.

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Jan555777888 
Fragesteller
 03.04.2017, 21:54
@TheRiderGaming

Haha ich will dich nicht vom Filme schauem abhalten. :D Klar, ich weiß, was du meinst, dass man gewisse Dinge durch das Lesen erlernen sollte, sodass man diese dann auf seine eigenen Werke projizieren kann. In sich auf jeden Fall schlüssig, doch ich bin überzeugt, dass man das bestimmt auch so hinkriegen kann mit zb Spannung erzeugen oder so (ist halt dann die Frage wie gut das gelingt :D). Danke für deine Antwort und noch viel Spaß bei deinem Film ;-)

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Jemand der gar keine Bücher liest kann meiner Meinung nach auch keinen guten Schreibstil entwickeln. Sodass die Bücher eher weniger anspruchsvoll geschrieben sind.

Ich selbst lese auch keine Bücher die einen langweiligen Schreibstil haben.

Möglich ist nahezu alles, allerdings dürfte es sehr schwierig werden mal ein erfolgreicher Autor zu werden, wenn man selbst keinen Spaß am lesen hat. Meiner Meinung nach gehört das Lesen zum Schreiben und umgekehrt. Das fängt ja schon damit an, dass du deine eigenen Texte Korrekturlesen müsstest/solltest. Willst du mehr lernen über Plotplanung, Charakterentwicklung und Co. müsstest du dich ebenfalls erst belesen. Bei Kurzgeschichten ist das vielleicht nicht so notwendig, bei richtigen Romanen hingegen schon. Ganz ohne lesen geht es also definitiv nicht.

Außerdem lernt man beim lesen generell viel dazu, vor allem wenn man bewusst liest. Nur als Leser bekommt man, indem man sich selbst beobachtet, ein Gespür dafür was den Leser eigentlich wirklich fesselt/fasziniert/packt. Wie beschreibt man etwas bildhaft ohne zu langweilen? Wie erzeuge ich bewusst Spannung beim Leser?  Was macht einen Charakter überhaupt erst interessant? Das sind nur ein paar wenige Fragen denen sich jeder Autor, der professionell schreiben will, stellen muss. Und die Antworten auf diese Fragen findet man am einfachsten in den Geschichten/Büchern anderer. Diese dienen also quasi als gutes Beispiel dafür, wie man es 'richtig' macht.

Die andere Sache ist: Es gibt unzählig viele Menschen auf der Welt die leidenschaftlich gern, und auch gut, schreiben. Von denen schaffen es vielleicht 25 Prozent (wenn überhaupt) in ihrem Leben ein Buch zu veröffentlichen und noch weniger können vom Schreiben wirklich gut leben. Die Konkurrenz ist hart und wenn du, im Gegensatz zu den restlichen 90 Prozent, eben nicht gern liest, hast du natürlich einen Nachteil.

Ich würde dir auch empfehlen deine Geschichten nicht nur im Bekanntenkreis 'kritisieren' zu lassen. Menschen die einen mögen sind nicht immer ganz ehrlich, weil sie uns nicht entmutigen wollen. Suche dir vielleicht besser eine Plattform dafür (Fanfiktion.de zum Beispiel, da kann man auch freie Arbeiten posten) und schau wie die Leute da auf deine Geschichten reagieren.

We gesagt, unmöglich ist nichts. Es macht die Sache aber auch nicht gerade einfacher, im Gegenteil.