Autismus Behinderung los werden?
Mir wurde autismus diagnostiziert. Ich habe kein einziges Symptom davon aber egal.
Mein Vater hat jetzt ein behinderten Ausweis und all sowas beautragt.
Ich finde das ein bisschen übertrieben aber kann es halt auch nicht ändern. Mir ist nur wichtig ob ich das mit 18 wieder löschen kann. Ich muss die Diagnose ja keinem verraten aber kann auch gelöscht werden dass ich jetzt ein behinderten Ausweis krig?
8 Antworten
Hallo Nanomu,
du „hast“ Autismus, weil der Begriff des Autismus in den vergangenen Jahrzehnten stark ausgeweitet wurde. In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts habe ich im Studium Autismus nur als eine schwerwiegende geistige Behinderung kennengelernt.
Heute ist man schnell Autist. Z. B. erhielt Greta Thunberg die Diagnose „Asperger Autismus“. Wie du sicher weißt, hat sie als Klimaktivistin weltweite Beachtung gefunden.
Ich würde dir sehr empfehlen, dass du dich von dem Glauben an so eine Diagnose verabschiedest. Das was andere über dich denken, welche Diagnose sie dir verpassen – das brauchst du dir doch nicht zu eigen machen, damit brauchst du dich doch nicht zu identifizieren!
Du möchtest nicht als behindert gelten. - Das kann ich gut verstehen.
Behindert sind wir, wenn wir in unserem Alltagleben auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen sind. Aber wir Menschen wollen ja gerne selbstständig leben, nicht von anderen abhängig sein. Aber wenn du jetzt z.B. erblinden würdest, wärest du von anderen abhängig.
Wenn du aber für dein Alltagsleben keine Hilfe brauchst, dann bist du auch nicht behindert.
Also sieh doch die Sache mit dem Behindertenausweis ganz locker!
Wenn immer du keine Hilfe brauchst, bist du nicht behindert. Und wenn du dann doch einmal Hilfe brauchst, kann der Ausweis dir helfen.
Ansonsten liegt er zuhause in der Schulblade.
Warum ist es dir denn nicht möglich, den Ausweis für iubedeutend zu halten?
Wenn du wirklich eine Autismus-Spektrum-Störung hast, wirst du die Behinderung nicht los, da ASS nicht heilbar ist.
Wenn du der Meinung bist, die Spezialist*innen haben eine falsche Diagnose gestellt, hast du 2 Möglichkeiten: Du fragst nach, aus welchem Grund du die Diagnose erhalten hast oder du holst dir eine 2. Meinung ein. D.h. du gehst in ein anderes Zentrum und lässt dort nochmals eine Diagnostik machen und dann wirst du sehen, ob beim ersten Mal tatsächlich ein Fehler gemacht wurde oder nicht.
Wenn du einen GdB von 50 oder mehr hast und dir wirklich ein Schwerbehindertenausweis anerkannt wird, dann läuft der erstmal eh nur befristet. Wenn du ihn dann nicht verlängern lassen möchtest, weil dich deine Behinderung nicht einschränkt und du die Vorteile bzw. Nachteilsausgleiche nicht brauchst/haben möchtest, muss du das so weit ich weiß auch nicht tun.
Es gibt übrigens Situationen, bei denen du verpflichtet bist deine Behinderung zu offenbaren. Z.B. wenn du dich auf einen Job bewirbst und nach deiner Behinderung gefragt wirst. Verschweigst du es, kann das ernsthafte Folgen für dich haben.
Ich werde ganz bestimmt nicht erzählen das ich behindert bin wenn ich ein job suche
Tja, wenn dein Arbeitgeber dann unberechtigterweise eine Strafabgabe zahlen musste (die muss gezahlt werden, wenn keine behinderten AN eingestellt werden), kann der AG im schlimmsten Fall von dir verlangen das Geld an ihn zurückzuzahlen, da ihm durch dein Schweigen ein finanzieller Verlust entstanden ist.
Wenn eine Behinderung diagnostiert wurde, hast du sehr wohl eine Behinderung. Wenn du meinst, dass stimmt nicht, dann hast du 2 Möglichkeiten: Du fragst nach, aus welchem Grund du die Diagnose erhalten hast oder du holst dir eine 2. Meinung ein. D.h. du gehst in ein anderes Zentrum und lässt dort nochmals eine Diagnostik machen und dann wirst du sehen, ob beim ersten Mal tatsächlich ein Fehler gemacht wurde oder nicht.
Ich wusste ja noch nichtmal das man dafür einen Behinderten Ausweis bekommt. Bei Extremeren Fällen ja aber so?.
Meine Frage an dich ist hast du das Gefühl das du irgendwelche gravierende Probleme in deinem Leben hast, wodurch es dir nicht möglich ist eine relativ normales Leben zu führen ?
Der Punkt ist halt der das ist ein Spektrum und je nach Ausprägung haben viele Menschen damit kaum Probleme. Wenn du also so wenig Symptome hast wie du sagst, dann geh ich auch tatsächlich davon aus das es eine schwächere Form ist wodurch ich eine Bewilligung eines behinderten Ausweises anzweifele.
Im übrigen im Gegensatz zu anderen kann ich dein Frust darüber verstehen. Ich hätte, wenn meine Eltern das gewollt hätten, schon als kleines Kind ein Behindertenausweis, und hätte denn wohl immernoch. Klar es gibt Vorteile aber vom Gefühl her ist es was anderes.
Man bekommt den fast immer bei autismus. Richtig übertrieben.
Wenn du die Diagnose anzweifelst, dann solltest du noch mal mit dem Facharzt bzw. Psychotherapeuten sprechen. Er/sie wird dir sicherlich sagen können, wieso diese Diagnose gestellt wurde.
Ein (Schwer)Behindertenausweis ist an sich nichts schlimmes, kann sogar in manchen Fällen Vorteile bringen. Selbst wenn er jetzt genehmigt wird, muss er sowieso nach Ablauf wieder erneut beantragt werden. Heißt, sobald er abläuft, müsstest du ihn nicht neu beantragen. Ein Behindertenausweis musst du auch in der Regel nicht angeben, heißt du kannst ihn nur da nutzen, wo du es möchtest.
Ich hab z.B. einen und hab damit meine Studiengebühren gespart. Für Menschen mit Behinderung ist der Studienbeitrag nämlich weggefallen! Das waren für mich 500€ pro Semester und da hab ich ihn natürlich genutzt. Auf der Arbeit habe ich zusätzlich 5 Urlaubstage! In dem Sinne, da nutze ich ihn, ansonsten liegt er in der Schublade und verrottet dort.
Ich bin nicht behindert und brauche kein Ausweis.
Kann ich den mit 18 abgeben und die Info das ich den hatte wird gelöscht?
Ein SchwBA ist anfangs in der Regel befristet. Wenn die Frist um ist läuft er aus, wenn man keine Verlängerung beantragt.
Ich bezweifle das bei Behördendaten, allerdings müssen solche Daten nach 10 Jahren aus Datenschutzgründen ausgesondert und gelöscht werden.
Zu einigen Kommentaren hier mit dem Arbeitgeber: Der Ausweis muss nicht gezeigt werden, sonst hätte ich den Job wahrscheinlich auch nicht bekommen. Das wurde direkt mit der Ausweisstelle geklärt. Es gab Probleme auf der Arbeit, aber mittlerweile geht es, ohne dass ich da irgendwas nachzeigen musste oder so. Den Ausweis hatte ich gemacht, um in größeren Betrieben eine bessere Chance zu haben wegen Kündigungsschutz, aber dann wurde ich in einem sehr kleinen eingestellt. Wenn man mich kündigen möchte, passt es sowieso nicht mehr
Der Ausweis ist egal, dann entsorg ihn halt und gut ist. Wenn du es unbedingt schriftlich haben möchtest, machst du später nochmal ein Gutachten oder wenn der befristet ist, beantrage keinen neuen. Eine autistische Freundin hat das so gemacht, einfach keinen neuen beantragt und fertig
Mir geht es nicht um die Diagnose. Ich will einfach nicht das irgendwo steht das ich behindert bin (oder war)
Ich hab in meiner zweiten Antwort nur über den Ausweis geschrieben. Das kannst du alles auf den Ausweis beziehen oder möchtest du dich nur beschweren? Brauchst du nicht, ich kann dich nur beruhigen, dass es kein Problem ist, den loszuwerden. Vielleicht braucht es sogar nur eine Anfrage, informiere dich da am besten
Du checkst nicht es nicht. Es geht nicht um den Ausweis
Du suchst immer weiter danach, was an meinen Aussagen irgendwie falsch ist, so kann dir keiner helfen. Wenn du den Ausweis loswirst, dann ist dein Behindertenstatus auch los. Du tust so, als ob dir das auf die Stirn geschrieben sein wird, das ist das Problem
Wenn ich mein Personalausweis wegwerfe gibt es mich immer noch. Dann bin ich immer noch irgendwo registriert. Mit dem behinderten Ausweis ist es nicht anders
Ich mache mir aus der Diagnose nichts. Aber ich will diesen Ausweis nicht