Ab wann/ was /weshalb haben flieger einen Transponder?
Achtung, ich bin völlig ahnungslos.
Ich saß neulich an einem kleinen Flugplatz, von dort aus starteten Flugzeuge um Fallschirmspringer abzusetzen.
Dieses Flugzeug ließ sich nicht per flightradar verfolgen...
15 Kilometer weiter, konnte man hingegen die Segelfieger verfolgen....
Ab wann muss ein Flieger denn entsprechend verfolgbar sein?
Ich habe überlegt, ob sie vielleicht "steuerfrei" die Leute absetzen? Aber werden denn Flieger, in die 10 Leute passen, nicht von der Flugsicherheit o.ä. am Himmer erfasst?
Falls ich Unsinn von mir gab, bitte korrigieren, ich freue mich auf euere Antworten.
Danke
6 Antworten
Für das Absetzen von Fallschirmspringern ist eine Freigabe der Flugsicherung erforderlich. Dazu muss das Flugzeug von den Fluglotsen auf dem Radarschirm eindeutig identifiziert worden sein.
Primärradar ist quasi die Basis-Variante, bei der das Radarsignal vom Flugzeug kommentarlos reflektiert wird. Es werden weder Rufzeichen, noch sonstige Informationen übermittelt, sondern auf dem Radar ist nur ein Kreuz, dass sich an dieser Position etwas befindet. Erst mit dem sog. Sekundärradar können Daten eines Transponders erfasst werden, so werden neben der Position auch Transpondercode, Flughöhe und z.T. (je nach Modus) auch andere Werte übermittelt.
Da die Primärradar-Abdeckung in Deutschland immer weiter zurückgeht, sind so gut wie alle Absetzflugzeuge mit Transpondern (für das Sekundärradar) ausgestattet. Zudem erleichtert es die Identifikation des Luftfahrzeugs ungemein. Für das Absetzen von Fallschirmspringern wird i.d.R. ein sog. "Gruppencode" eingewählt, sodass am Radar sofort ersichtlich ist, dass es sich um eine Absetzmaschine handelt. Warum der Flug nicht bei Flightradar sichtbar war, kann ich dir nicht sagen, möglicherweise werden Gruppencodes nicht immer korrekt erfasst / angezeigt.
Ein Transponder ist verpflichtend notwendig, wenn man nach Instrumentenflugregeln (IFR) fliegt oder in bestimmte kontrollierte Lufträume einfliegen möchte.
Guten Morgen!
Es gibt verschiedene Regelungen für die Transponderpflicht. Die sind wie schon richtig geschrieben davon abhängig, ob Du ein Verkehrsflugzeug bewegst (die brauchen immer einen) oder VFR fliegst.
VFR musst Du bei Flügen über 5000 Fuß MSL bzw. 3500 Fuß über Boden einen Transponder haben. Unter den genannten Höhen ist die Nutzung eines Transponders empfohlen, die Mitführung eines selbigen aber nicht vorgeschrieben.
Dazu kommt die Transponderpflicht in den sog. TMZ (Transponder mandatory zones, typischerweise ein Luftraum um einen kontrollierten Flughafen), sowie in den Lufträumen C und D (ohne CTRs).
Ob jetzt der Flieger, den Du nicht auf Flightradar gesehen hast, wirklich ohne Transponder unterwegs war und 'steuerfrei' Leute abgesetzt hat, kann ich nicht beurteilen. Vorstellen mag ich mir das aber nicht.
Ein Transponder, auch Sekundäradar mach den Fluglotsen leichter ein Flugzeug zu identifizieren. Bei Flugzeugen ohne viel Metall wie einem Segelflugzeug ist es dogar die einzige Möglichkeit, es überhaupt zu sehen auf dem Radar.
Vorgeschrieben ist nur für Instrumentflug bzw Flug im Kontrollierten Luftraum.
Ja, ist er. Lufträume sind in Klassen unterteilt. Manche gelten als kontrollierter Luftraum, andere nicht. Ebenfalls gibt es Kontrollzonen, diese befinden sich direkt um Flughäfen drum. Dabei bitte beachten, dass nicht jeder kleine Flugplatz eine Kontrollzone hat. Eigentlich haben diese nur Verkehrsflughäfen. Dann gibt es noch sogenannte TMZ’s (Transponder Mandatory Zone) also Zonen mit Transponderpflicht. Ohne angeschalteten Transponder kommt da auch keiner rein.
Im Sichtflug (VFR) kümmert sich keine Flugsicherung darum, wer wo unterwegs ist.
Der Kontrollierte Luftraum ist genau definiert, Kontrollzonen um Flughäfen, und alles ab einer gewissen Höhe. Auch alle Flugbewegungen ab einer gewissen Geschwindigkeit dürfen nur im kontrollierten Flug geschehen.
Wer also im kontrollierten Luftraum unterwegs ist, der braucht den Transponder, wer aber nur bei schönen Wetter in Flugplatznähe oder weit weg von Verkehrflughäfen unterwegs ist, der braucht den Transponder nicht und hätte auch keinen Sicherheitsvorteil, da eh keiner den Luftraum beobachtet, und erst recht keine Vorgaben macht, wann wer eine Kurve fliegt. Einziger Nutzen im Segelflug ist, wenn man bei Überlandflügen die Genehmigung zu Durchfliegen einer Kontrollzone anfragen will .. mit Transponder sind die Chancen besser, "blind" wird ein Fluglotse das nur genehmigen wenn momentan gar kein Flugverkehr ist.
"Wer also im kontrollierten Luftraum unterwegs ist, der braucht den Transponder, (...)" - Das ist nicht ganz richtig, auch Luftraum E ist kontrollierter Luftraum, es besteht hier jedoch keine Transponderpflicht (!).
Alle Verkehrsflugzeuge haben einen Transponder an Bord.
Für die Hobbyfliegerei sind die aber nicht vorgeschrieben. Man kann allerdings einen ADB-S-Transponder einbauen, muss es aber nicht.
Da nicht alle Hobbyflieger damit ausgerüstet sind, kannst Du auch nicht alle verfolgen.
Aber werden denn Flieger, in die 10 Leute passen, nicht von der Flugsicherheit o.ä. am Himmer erfasst?
Um ein Flugzeug im Radar sichtbar zu machen, braucht es keinen Transponder. Es hat trotzdem eine Radarsignatur. Es ist dann eben nur ein grüner Klecks auf dem Radarschirm. Höhe und Geschwindigkeit, sowie die Kennung, muss dann eben manuell abgefragt werden.
Im militärischen Flugbetrieb muss jedes Luftfahrzeug einen Transponder haben, egal, ob es IFR oder VFR unterwegs ist. Ob das für die kleinen zivilen Flieger, wie z.B. eine Cessna 172 gilt, weiß ich nicht.
Ja, der Transponder ist ja eine aktive Meldung. Ich frage mich eben, warum das Teil bei einem zivielen Flieger, der mitten am Tage unterwegs ist, ausgeschaltet ist.
Hm.....schauen wir mal.
Danke dir
warum das Teil bei einem zivielen Flieger, der mitten am Tage unterwegs ist, ausgeschaltet ist.
Ausgeschaltet? Oder nicht vorhanden?
Na ich gind davon aus, dass das Teil eine Pflichtausstattung ist.
Ich habe regelmäßig Mil. Heliverkehr bei mir über dem Haus, die sind nie auf flightradar o.ä. zu sehen, mit Sicherheit, aber entsprechend ausgestattet.
Wie ich lernen durfte, ist das Teil aber stellenweise sinnentleert, gerade in der Einöde.
Ich habe regelmäßig Mil. Heliverkehr bei mir über dem Haus, die sind nie auf flightradar o.ä. zu sehen, mit Sicherheit, aber entsprechend ausgestattet.
Die sind erst auf dem Flightradar zu sehen, wenn sie einen Squak (eine Frequenz) zugewiesen bekommen haben von der Flugsicherung. Allerdings sind die meisten militärischen Hubschrauberflüge im unkontrollierten Luftraum, also haben sie auch nichts zu senden. Der Transponder ist auf "stdby". Erst wenn ich mich von einer Flugsicherungstelle führen lasse, auf Höhe gehe, bekomme ich einen Sqwak, und werde auf Radarschirmen sichtbar, mit Höhe, Geschwindigkeit, Flugrichtung, Kennung des Fliegenden Verbandes usw.
Bei einem normale Ausbildungsflug, der zwischen 10ft/GND und 150ft GND stattfindet, brauche ich keinen Transponder und keinen Radarkontakt.
Ach? Der Transponder ist hier in Deutschland eine freiwillige Verantstaltung? Oder ist der gesamte Luftraum in Deutschland, eine kontrollierter Luftraum?
Danke dir