3-Liter-Autos?

9 Antworten

Salue

Es gibt es sie, die kleinen Autos mit sparsamen Motoren und einem grossen Innenraum bei bescheidenem Gewicht.

Sie umfassen mehr als einen Drittel des Gesamtmarktes in Japan und heissen Kei-Cars (Mikroautos). Der Hubraum darf maximal 660ccm betragen, die Länge 3.40 Meter, die Breite 1.45 Meter.

Japan unterstützt den Kauf solcher Fahrzeuge, indem die Steuern sehr tief sind und die Besitzer keinen eigenen Parkplatz nachweisen müssen.

Was macht man in Deutschland: Subventionen gibt es auf leistungsstarken und schweren Elektromobilen. Die Deutschen Hersteller streichen nach und nach die kleinen Autos aus ihrem Programm.

Viele Kampfponys muss es haben, Prestige muss es bieten und natürlich über 200 km/h muss es rennen können.

Vielleicht müssten unsere Politiker einmal Japan besuchen.

Tellensohn

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 - (Auto, Auto und Motorrad, Spritverbrauch)

Das 3-Liter-Auto stand damals schon sehr hart in der Kritik, weil es so teuer war - der VW Lupo 3L TDI kostete um die 35.000 D-Mark, der Audi A2 1.2 TDI mit dem selben Motor sogar noch mehr. Kann mich noch gut an die Debatten erinnern, außerdem war das Automatikgetriebe ruckelig und die speziellen Räder waren absurd teuer.

Opel hatte zeitgleich den Astra Eco4 mit 75 Diesel-PS ins Programm genommen, der vier Liter verbrauchte und ein vollwertiger Fünfsitzer für die ganze Familie war - und dazu noch günstiger als der mickrige Lupo. Erinnere mich an den ersten Vergleich in der "ams" ca. im Sommer 2000, den der Opel haushoch gewonnen hat. Eine Dreiliter-Studie namens Corsa Eco3 aus dem Jahr 1992 (!) hat sich als zu praxisfern erwiesen.

War das nur ein populistischer Werbegag für Schröders scheinbare Reformkoalition?

Im Grunde genommen ja - gepaart mit dem Anspruch Ferdinand Piëchs, technischer Vorreiter auf allen Ebenen zu sein. Der Technikfreak Piëch hat ja auch die Audi-quattro-Geschichte, die Vollverzinkung und anderes ins Spiel gebracht und hat sogar ein Einliter-Auto konstruieren lassen. Es hängt auch von den Leuten ab und so jemand wie Ferdinand Piëch fehlt heute - seine Nachfolger interessiert so was nicht mehr. Bei Opel war damals mit Carl-Peter Forster, der von BMW gekommen war, auch ein Techniker am Ruder.

Technisch wäre so etwas noch heute machbar, es fehlt allerdings am Interesse und wohl wäre so ein Fahrzeug wiederholt extrem teuer, so dass ein Scheitern am Markt vorprogrammiert wäre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Einen Toyota Prius 3 kann man heute bei entsprechendem Fahrprofil und entsprechender Fahrweise problemlos mit einer 3 vorm Komma fahren. Mit dem Yaris ist das sicher auch machbar

Ickedette123 
Fragesteller
 03.06.2022, 17:22

dafür bei der 3. Generation aber 1445 kg Material einkaufen, sind pro Lebensjahr rund 100 kg Auto-Material, überwiegend Metall, das sehr viel mehr Rohstoffverbrauch und Energieverbrauch bedeutet. Beim neuen Prius schon über 1600 kg. Ein umweltrfreundliches Auto sollte weit weniger als eine Tonne wiegen, sonst ist es nicht umweltfreundlich.

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TheMonkfood  03.06.2022, 17:24
@Ickedette123

Das umweltfreundlichste Auto ist dasjenige, was lange läuft und möglichst spät ersetzt werden muss. Den Prius kannst du sehr lange fahren.

Jeder alte Golf Diesel aus den 80ern hat heute am Ende seiner Tage über die ganze Laufzeit betrachtet eine bessere Umweltbilanz als jedes E-Auto !

Alle 10 oder gar alle 5 Jahre ein neues Auto - DAS bedeutet Energie- und Rohstoffverbrauch in unnötigem Maße.

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SpitfireMKIIFan  03.06.2022, 19:03
@Ickedette123

Mit nem Prius 2 geht das noch geringer (so ziemlich alle Verbrauchsrekorde vom Prius wurden mit dem Prius 2 aufgestellt).

Der ganze Witz dahinter ist ja, dass der Prius ein vollwertiges Mittelklasseauto für die Familie ist.

Die Alternative zu Anfang war ja der Honda Insight 1, der anders als der Prius auf absolute Sparsamkeit getrimmt wurde. Der ist selbst heute kaum noch zu schlagen.

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TheMonkfood  03.06.2022, 19:16
@SpitfireMKIIFan

Der Insight war/ist aber meines Wissens ein Mildhybrid, kein Vollhybrid wie der Prius.

Einen Prius 3 konnte ich hier bei mir mal kurzzeitig mit 2,9L/100 km fahren. War aber sehr anstrengend

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Das 3 Liter Auto wollte damals keiner kaufen, so einfach ist das. Was die Kunden nicht kaufen wollen, verschwindet dann vom Markt.

Wobei der damalige Leichtbau an Grenzen kam, denn wenn die Herstellung mehr an Energie benötigt, als ein Fahrzeug in seinem Leben je sparen kann, ist das keineswegs optimal.

Die Käufer von Neuwagen die Wert auf wenig Verbrauch legen sind sehr gering. Somit auch uninteressant. Ich persönlich schaue auch nicht auf den Verbrauch beim Kauf. Da gibt es für mich wichtigere Dinge.

Ich fahre einen Toyota RAV4 Plug-in-Hybrid. Die ersten 70 KM fährt der sogar ohne Spritverbrauch. Mein Oldie RAV4 aus 2002 verbraucht um die 8,5 L/100 KM. Der Plug-in aus 2021, wenn er mit Benzin fährt auch. Unterm Strich ist das jetzt aber weniger, denn der Neue ist ein 5-türer und erheblich schwerer.

Irgendwo sind auch physikalische Grenzen gesetzt. Eine bestimmte Masse zu bewegen bedarf halt eine gewisse Leistung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung