Ich werde versuchen meine Geschichte knapp zu halten.
Zu mir: 24 Jahre alt, männlich, Gymnasium Abschluss, seit 2017 Student der Physik, Depressionen seit der Jugend (derzeit mittelschwere Episode und Dysthymie zusätzlich), Suizidal seit 5 Jahren
Seit ich vielleicht 15 bin, habe ich festgestellt, dass mit mir etwas nicht stimmt. 1-2 Jahre später kam ich darauf, dass es sich um eine Depression handeln könnte. Ich habe aber noch keine Hilfe in Anspruch genommen. Dies geschah erst Anfang 2020. Kurz vor Corona.
Seitdem habe ich so einige Antidepressiva ausprobiert, war einige Male auf Akutstation, einmal in der geschlossenen Psychiatrie sowie einmal 8 Wochen lang in Therapie. Therapeuten hatte ich auch zeitweise. Seit 8 Monaten bin ich allerdings wöchentlich in Psychotherapie. Zudem habe ich noch Entspannungstherapie und Gruppentherapie.
Nun zu meinen Problemen: Ich stehe täglich mit Suizidgedanken auf und gehe täglich mit diesen schlafen. Es gibt nur wenige Tage, wo ich nicht an Selbstmord denke. Leiden tue ich jeden Tag. Dieser Schmerz nimmt mich komplett ein.
Ich habe alle Interessen verloren (wie für die Physik) und kann meinem Studium 0 nachgehen. Ich studiere seit 10 Semestern und bin immer noch im 1 (!!!) Semester. Es liegt nicht am Studium oder an mangelnder Intelligenz, sondern daran dass ich es einfach nicht schaffe zu lernen. Ich prokrastiniere viel und wenn ich mich hinsetzen will um zu lernen, dann schaffe ich es einfach nicht und fange an zu weinen. Der Widerstand ist unermesslich groß.
Ich vermute, dass es sich vielleicht zusätzlich zur Depression um eine Art destruktiven Narzissmus handeln könnte. Ich habe hohe Ansprüche und möchte der beste werden. Auch weil ich mich mit meinen Tätigkeiten identifizieren möchte (ich bin Physiker, ich bin Profi-Sportler, Künstler usw.). Weil ich jedoch kein Selbstwertgefühl und kein Selbstbewusstsein habe und große Angst vor dem Scheitern habe, gehe ich dem Lernen gänzlich aus dem Weg. Denn "wenn ich es gar nicht probiere, habe ich auch nicht versagt."
Die meiste Zeit über verbringe ich zu Hause und mache gar nichts. Ich schaue keine Filme, spiele keine Videospiele, lese nicht,...ich mache wirklich nichts und habe dabei unermessliche Schmerzen.
Wie komme ich da raus? Ich sehe nur noch schwarz. Ich kann nicht mehr.