Moin,
Heinrich Ott meint damit, dass die Theodizee, also Rechtfertigung Gottes, die unmittelbare "Frage nach Gott" in sich trägt. Erst durch das Zweifeln über das - für und wider - eröffnet sich das ganze Spektrum Theologie bildlich wie eine Eingangstür, die man auf der Schwelle mit der "Frage nach Gott" durchschreitet.
Nicht Gott selbst, sondern der "Begriff" von Gott des Menschen ist hier das Thema.
"Angesichts der existenziellen Erfahrung erfordert der Begriff „Gott" eine Rechtfertigung.„Theodizee" bedeutet ja Rechtfertigung Gottes. Dies ist richtig zu verstehen. Nicht eigentlich Gott braucht eine Rechtfertigung, sondern der Begriff „Gott"; bzw. wir müssen uns dafür rechtfertigen, dass wir von Gott reden. Wir können diese Frage und diese Erfahrung nicht beiseite schieben oder übersehen."
- (Heinrich Ott, Die Antwort des Glaubens. Systematische Theologie in 50 Artikeln, Stuttgart 1972, S. 188)
Hoffe, ich konnte dir da weiterhelfen.
LG xschwedex