Erst einmal vielen Dank, dass Du Dir den Mut und die Zeit genommen hast, und Deine Gedanken hier öffentlich machst. Ich weiß zwar nicht, wie sich das für Dich angefühlt hat, diese extreme Machtlosigkeit und den Kontrollverlust in dieser wirklich äußerst schwierigen Situation, aber ich kann mir vorstellen, dass das unfassbar übel war.
Ich denke, Du hast hier viel Glück gehabt. Solche Situationen können auch noch schlimmer ausgehen, was es aber nicht besser macht. Ein zerissenes Oberteil, das verlorene Geld und der zu ersetzende Ausweis, und das schlechte Gefühl, das ist erst einmal alles. Stark empfehlen kann ich Dir nur, aufgrund des verschwundenen Ausweises, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Ob Du mit Deinen Eltern über die Geschichte reden magst, kannst Du ja noch später entscheiden.
Der Typ wird wahrscheinlich einen Bogen um Dich machen, weil er befürchten muss, dass Du Anzeige erstattet hast und wieder erkannt wird.
Interessant in Deinen Ausführungen fand ich, dass Du schriebtest: "... besser verteidigen ...". Meiner Ansicht nach hast Du Dich eigentlich gar nicht verteidigt, sondern irgendwann in wilder Panik reagiert. Und so, wie die Geschichte ausgegangen ist, war es wohl das einzig richtige. Jetzt gilt es vielleicht, rauszukriegen, wie Du in Zukunft auf so eine Situation kontrolliert und bewusst reagieren kannst; dann sprechen wir von "Verteidigung". Da kann tatsächlich eine Kampfsport- oder -kunstschule helfen. Das ist ein Schritt in Deinem Leben, der wohlüberlegt sein sollte, und nicht aus einer Panik heraus. Kampfsport oder Kampfkunst kann helfen, zu kontrollieren. Ob es immer das Richtige sein wird, stellt sich heraus.
Aber eines möchte ich Dir hier jetzt schon mitgeben: egal, wie weit weg es noch ist, wie lange Du nur brauchen wirst, geh' bitte nicht mehr allein um dunkeln herum. Auch nicht nach 20 Jahren Selbstverteidigungstraining. Es fordert Situationen heraus, auf die Du gar nicht reagieren möchtest.
Alles Gute!