Bin ich zu undankbar – oder ist mein Gefühl berechtigt?
Hallo zusammen,
mein Partner und ich sind seit zwei Jahren in einer Beziehung, in der es immer wieder Höhen und Tiefen gab. Es kam auch vor, dass wir für ein bis zwei Monate keinen Kontakt hatten. Doch nach jeder Versöhnung lief es eine Zeit lang sehr harmonisch – ohne Streit oder unnötige Diskussionen.
Seit Dezember sind wir wieder zusammen und es läuft grundsätzlich gut. Streitereien gibt es kaum und wenn, dann nur kleinere Auseinandersetzungen, die schnell beigelegt werden. Allerdings gibt es ein wiederkehrendes Thema, das mich belastet: Mein Partner möchte nicht, dass ich ohne ihn ausgehe. Er verbietet es mir zwar nicht direkt, aber wenn ich es tue, reagiert er kühl, distanziert und verhält sich, als wären wir kein Paar.
Immer wenn ich versuche, dieses Verhalten anzusprechen, eskaliert das Gespräch. Seine Reaktion ist oft ein genervtes „Ja, ich bin schuld, Entschuldigung“, allerdings in einem Ton, der eher nach einem Abwimmeln klingt als nach echtem Verständnis. Dabei wünsche ich mir keine Entschuldigung, sondern dass er nachvollziehen kann, was mich stört.
Ich gebe zu, dass ich manchmal ungeduldig bin und Gespräche abbreche, wenn ich das Gefühl habe, dass er mich nicht versteht. Er hingegen ist ein sehr anhänglicher Mensch, der das Gefühl hat, nur mich zu brauchen – und erwartet das gleiche von mir. Grundsätzlich finde ich diese Verbundenheit schön, aber ich wünsche mir auch Freiraum: Zum Beispiel einmal im Monat mit meinen Freunden etwas zu unternehmen. Wenn ich das aber plane, zieht er sich emotional zurück, sodass ich letztlich oft absage, um Stress zu vermeiden.
Wenn ich das Thema anspreche – etwa, wenn wir draußen gemeinsam unterwegs sind – schafft er es, Druck aufzubauen. Dann sage ich ihm, dass ich niemanden außer ihn brauche, weil er mir doch ein so gutes Gefühl gibt.
Ich frage mich: Bin ich zu undankbar? Übertreibe ich? Oder ist es berechtigt, mir mehr Eigenständigkeit in der Beziehung zu wünschen?
Was würdet ihr mir raten?