Erstmals ist es schwer, an Milch ranzukommen. In der Natur gibt es keine dauergeschwängerten, durch Züchtung veränderte, Milchkühe. Nur hin- und wieder wird ein Muttertier Milch geben. Diesen Zeitraum muss man erstmals abpassen.
An die Milch zu gelangen ist auch problematisch. Dass das Muttertier durch Zufall ihre Jungen verliert kommt selten vor. Man müsste diese entweder selbst töten können, und dann versuchen an die Milch zu gelangen, oder unbemerkt sich dem Muttertier nähern. Dieses Tier wird sich natürlich vehement verteidigen, dass ein fremdes Tier an die Milch gelangt. Die Milch ist schließlich für das eigene Jungtier bestimmt. Dass ein Tier hierbei erfolgreich ist, bezweifle ich.
Es gibt Vögel, die phänotypisch aussehen wie ein anderes Vogeltier, damit sie sich in das Nest hineinschmuggeln können und von den fremden Eltern mitgefüttert werden.
Wenn ein Tier (durch die ökologische Nische fremder Milch) auch dem Jungtier einer, sagen wir, Giraffe ähneln würde, dann könnte dieses Tier nur die Nahrung alle paar Jahre erhalten (nur alle paar Jahre wird die Giraffe schwanger) und könnte sich nur auf eine Tierart (in diesem Fall Giraffe) evolutiv "spezialisieren". Das ist ein völlig anderer Fall als ein Vogel zu sein, der jedes Jahr die Chance hat von fremden Eltern durchgefüttert zu werden.
Es ist also unwahrscheinlich, dass eine solche Taktik erfolgreich ist.
Anekdotisch: Es passiert schon Mal, dass Katzen direkt an das Euter einer Kuh gehen. Das weiß ich jedoch nur wegen einem YouTube-Video. Und wie gesagt, unsere Milchkühe werden dauerhaft geschwängert und produzieren jedes Mal mehr Milch, als "natürliche" Muttertiere. In der Natur gibt es eine dauerhafte Wieder- und Wiederschwangerschaft nicht. Es ist daher schon ein Ausnahmefall.