Die Frage ist unter dem Label "Philosophie" gestellt. In der Philosophie ist es jedoch unerheblich, ob etwas stimmt oder nicht stimmt. Stimmen können nur Fakten. Schopenhauers Aussage jedoch ist kein Fakt, sondern eine philosophische These. Es kommt darauf an, wie er seine These begründet. Lies also nicht nur das Zitat, sondern den gesamten Text. Dann kannst du selbst entscheiden, ob seine Argumentation schlüssig ist oder nicht.

Was vielleicht nicht in Schopenhauers Text selbst ausdrücklich zu finden ist: sein Bezug zur philosophischen Tradition. Wenn Höflichkeit etwas Gutes ist und das Gute mit Klugheit verbunden wird, dann vertritt Schopenhauer eine sehr alte Auffassung, die schon Platon im Dialog "Protagoras" diskutiert hat. Das Tun des Guten wird darin als Wissen um das Gute dargestellt. Der Kluge kann also schon deshalb besser handeln, weil er mehr weiß.

Angenommen, Schopenhauers These stimmte und die biografischen Darstellungen über Schopenhauer entsprächen der Wahrheit, dann müsste Schopenhauer selbst ein dummer Mensch gewesen sein. Denn er wird als cholerischer und unhöflicher Eigenbrötler beschrieben. Immerhin soll er sich elegant gekleidet und die Konversation beherrscht haben.

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Paratexte sind Texte, die nicht als Teil des eigentlichen Textes angesehen werden, aber sich auf ihn beziehen.

In einem Buch sind zum Beispiel der Buchtitel, das Impressum, das Inhaltsverzeichnis und die Klappentexte Paratexte zum eigentlichen Text. Außerhalb des Buches gehören zum Beispiel Verlagsankündigungen, Rezensionen oder Briefe des Autors über seinen Text zu den Paratexten.

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Zwei Staaten - Zwei Literaturen?

Seit 1949 gibt es ja die DDR und die BRD. Die Regierung der BRD wollte diese Teilung nicht hinnehmen und hat deshalb versucht die DDR nicht anzuerkennen. Diese Streitigkeiten führten dann dazu, dass aber letztendlich zwei Staaten entstanden, dadurch dass Sie sich gegenseitig so abgeschottet haben. Meine Frage ist jetzt aber, ob denn nur weil es zwei Staaten gab, sich auch zwei verschiedene Literaturen entwickelt haben. Durch meine Recherche bin ich auf ein gemischtes Ergebnis gekommen. Einerseits hat man anfangs nur die freie westliche Literatur als DIE deutsche Literatur bezeichnet, aber mit der Zeit hat die östliche Literatur an Anerkennung gewonnen. Sie vermittelte dem Westen, wie es in der DDR zuging und auch Zivilisationskritik wurde formuliert. In meinen Quellen steht aber, dass es sich sehr wohl zu einer ,,eigenständigen‘‘ Literatur entwickelt hat (immerhin gibt es ganze Einträge über die DDR Literatur und ihre Merkmale), aber gleichzeitig steht auch, dass sich die Leute im Westen mit der Literatur identifizieren konnten (z.B. Emanzipation der Frau etc.) und sie oft keinen Unterschied mehr darin sehen konnten, ob es nun DDR oder BRD Literatur war zumal auch viele DDR Autoren in den Westen auswanderten oder ihre Werke dort publizierten. Ist es nun eigentlich eine deutsche Literatur mit verschiedenen Facetten? Man hat doch in der DDR und in der BRD bestimmt die gleichen Themen behandelt und eigentlich ist es ja immer noch ein deutsches Volk, auch wenn Sie verschiedene ,,Ideologien’‘ haben. Mir ist bewusst, dass die Antwort wohl gemischt sein wird, wie ich es bereits geschildert habe, aber hat hier denn noch jemand Argumente für oder gegen diese Aussage bzw. falls falsche Informationen vorhanden sind, dann bitte ich um Verbesserungen.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe.

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Es gab (mindestens) zwei deutsche Literaturen. Die Ursache dafür liegt allerdings nicht allein in der Existenz zweier deutscher Staaten. Das deutsche Sprachgebiet war schließlich noch nie auf einen einzigen deutschen Staat begrenzt. Auch gab es noch nie ein einheitliches deutsches Volk. (Man denke zum Beispiel an die deutschsprachigen Schweizer, Wolgadeutschen oder Siebenbürger Sachsen.)

Der Unterschied zwischen DDR-Literatur und BRD-Literatur ergibt sich allgemein aus den wesentlich unterschiedenen gesellschaftlichen Verhältnissen und speziell auch aus den unterschiedlichen Literaturverhältnissen. Aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen ergibt sich, dass eben nicht (wie in der Frage vermutet) über die gleichen Themen geschrieben wurde. Und wenn über die gleichen Themen geschrieben wurde, dann folgt daraus nicht, dass über diese Themen aus der gleichen Perspektive geschrieben wurde. Im Einzelnen gibt es dennoch Werke, bei denen es keine Rolle spielt, in welcher Gesellschaft sie entstanden sind. Zum Beispiel: Hermann Kants "Die Aula" ist eindeutig DDR-Literatur, weil das ein Roman über das Bildungssystem in der frühen DDR ist. Dieses Bildungssystem gab es eben nicht in der BRD. Ein späterer Roman des selben Autors, "Der Aufenthalt", lässt sich dagegen nicht eindeutig in die DDR-Literatur einordnen, weil es nicht um ein DDR-Thema geht, sondern um die Verantwortung eines Soldaten im Krieg, und dieses Thema auch nicht aus einer bestimmten DDR-Perspektive behandelt wird. Ein weiteres Beispiel: Arno Schmidt lässt sich nicht einfach aus der BRD in die DDR verpflanzen, auch wenn er in seinen Texten gelegentlich in die DDR reist. Seine Perspektive ist immer die eines Einzelgängers, der gegen den Irrsinn der frühen BRD-Gesellschaft anschreibt.

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Die Frage enthält falsche Behauptungen. Erstens: Das Ziel der Montagsdemonstrationen war nicht der Mauerfall, sondern eine Reformierung des Sozialismus in der DDR. Zweitens: In der Sowjetunion gab es damals keine politische Krise. Abgesehen davon hätte die DDR-Regierung die Montagsdemonstrationen auch ohne sowjetische Hilfe mit Waffengewalt niederschlagen können.

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Im Gegensatz zu anderen hier meine ich, du solltest dir schon einen Kopf um die Rechtschreibung machen. Das Handwerk des Philosophen ist nun einmal das Schreiben. Es spielt auch keine Rolle, dass Artikel und Bücher heutzutage am Computer geschrieben werden. Wer selbst keine Ahnung von Rechtschreibung hat, kann schließlich nicht bemerken, ob die Vorschläge der automatischen Rechtschreibprüfung überhaupt plausibel sind.

Also solltest du dich intensiv bemühen, deine Schreibfertigkeiten zu trainieren und die Regeln auch zu verstehen. Dazu kommt noch Grammatik, Stilistik, Rhetorik des Schreibens. Sprachbewusstsein gehört zur Philosophie und zu allen Kulturwissenschaften.

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Ein einzelner Mensch kann nicht ein ganzes Volk befreien.

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Kein Tier, auch Menschenaffen nicht, können eine Sprache lernen. Das Sprachvermögen ist das, was den Menschen vom Tier unterscheidet.

Tiere können allenfalls einzelne Bestandteile menschlicher Sprachen erlernen und als Signale benutzen. Das tun die Menschenaffen, die angeblich Gebärdensprache beherrschen. Sie benutzen einzelne Wörter, können diese aber nicht mithilfe einer Grammatik zu unendlich vielen möglichen Sätzen kombinieren.

Papageien, Dohlen und andere Vögel können lediglich Laute imitieren.

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Antoni, Klaus (Hg.) 1997
Rituale und ihre Urheber. Invented Traditions in der japanischen Religionsgeschichte, Münster (=Trierer Studien zu Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, 5).

Benl, Oskar / Hammitzsch, Horst (Hg.) 1956
Japanische Geisteswelt. Vom Mythus zur Gegenwart, Baden-Baden.

Ienaga, Saburo 1990
Kulturgeschichte Japans. Aus dem Japanischen übers. und eingel. von Karl F. Zahl, München.

Inoue, Kiyoshi 1993
Geschichte Japans. Aus dem Japanischen von Manfred Hubricht, Frankfurt/Main / New York.

Deutschsprachige Spezialuntersuchungen zur Geschichte Japans beginnen anscheinend erst mit dem 15. Jahrhundert.

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Allgemein zum Strommarkt:

Claudia Kemfert: Kampf um Strom

Suche mal nach der Website der Autorin. Die bietet auch einige Texte zum freien Download an und hat Artikel verlinkt, die in der Presse erschienen sind.

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Lemma "Hanf", in: Handbuch der Pflanzenzüchtung, Band 5, Berlin und Hamburg: 1957. Nova-Institut: Das kleine Hanf-Lexikon, Göttingen 1999.

Oder einfach mal in der Landwirtschafts-Abteilung einer Universitäts-Bibliothek stöbern. Cannabis oder Hanf ist ein landwirtschaftliches Produkt; darüber muss es genügend Literatur geben.

An sich ist die Aufzucht von Hanf kein großes Problem. Die Samen werden mit einer Drillmaschine auf dem Feld ausgebracht. Danach wartet der Bauer ein paar Monate, und wenn die Hanfpflanzen über 2 Meter groß sind, mäht er sie ab.

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So wie die Frage gestellt ist, empfehle ich dennoch Wikipedia, zumindest als erste Informationsquelle. Wikipedia selbst ist zwar keine wissenschaftliche Veröffentlichung, die Artikel beruhen jedoch auf wissenschaftlicher Literatur. Jede Aussage, die zweifelhaft sein könnte, muss in Wikipedia durch relevante Fachliteratur belegt werden.

Auch wissenschaftliche Literatur findest du über Wikipedia. Die Artikel enthalten in der Regel auch eine Auswahl an empfehlenswerter Fachliteratur.

Ansonsten ist deine Frage kaum sinnvoll zu beantworten, weil sie zu allgemein ist. Nach Literatur "zum Thema Politikgeschichte ab dem 18. Jahrhundert" fragen, das ist, als ob du in einer Bäckerei fragtest, ob sie auch Brot haben. Zur Politikgeschichte ab dem 18. Jahrhundert erscheinen jährlich Tausende Veröffentlichungen! Da solltest du das Thema schon eingrenzen.

Oder du suchst eben dein spezielles Thema in der Wikipedia und folgst dort den Literaturhinweisen.

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Speziell zu Wikipedia: Schau dort mal in die Werkzeugleiste. Dort findest du einen Link "Seite zitieren". Damit kommst du auf eine Spezialseite, von der du die vollständige Quellenangabe für den betreffenden Artikel in verschiedenen Formaten kopieren und in dein Schreibprogramm übernehmen kannst. Am bequemsten für dich dürfte die Variante "Einfache Zitatangabe zum Kopieren" sein.

Die vollständige Quellenangabe muss in das Literaturverzeichnis deiner Arbeit. Beim Quellenverweis im Text (zum Beispiel in einer Fußnote) genügt auch eine Kurzform, mit der sich der vollständige Eintrag im Literaturverzeichnis eindeutig finden lässt.

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In der Schule haben wir dafür den Begriff "Mittelasien" benutzt. Der Begriff lässt sich leider verwechseln mit "Zentralasien". Damit sind die Hochländer in China und der Mongolei gemeint.

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In der DDR erschien eine Buchreihe "Werte deutscher Heimat". Die Bücher waren aber keineswegs Propaganda, sondern eine kaum zu überschätzende Bestandsaufnahme regionalgeschichtlicher Forschung.

Außerdem gab es in der DDR das Unterrichtsfach "Heimatkunde". Auch dessen Ziel war nicht Propaganda, sondern die Vermittlung von geografischen und naturkundlichen Kenntnissen mit dem Fokus auf die in der Heimatregion beobachtbaren Phänomene.

Die Propagierung diverser Heimat-Identitäten war ein Merkmal der Nachwendezeit. Die Bezirke und Kreise der DDR wurden aufgelöst und nach bundesdeutschem Muster Länder und Landkreise eingeführt. Diese neuen Einheiten erhielten dann "Identitäten" durch Hymnen, Landesfarben, Wappen, erfundene Traditionen usw.

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Das kommt auf den Literaturbegriff an. Dieser wandelt sich von Epoche zu Epoche und von Theorie zu Theorie.

Deine Beispiele lassen sich aber relativ problemlos zuordnen. Solche Bilderbücher erzählen Geschichten, gehören also zur epischen Literatur.

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Was eine sprachliche Variante ist, lässt sich nicht eindeutig bestimmen. In der Literatur wird Tadschikisch sowohl als Dialekt des Persischen als auch als eigene Sprache bezeichnet. Die Unterscheidung zwischen Dialekt und Sprache ist aus linguistischer Sicht sowieso willkürlich. Die Unterscheidung ist eher eine politische. Sprachen wird politisch ein höherer Status zugesprochen, weil sie von staatlichen Institutionen benutzt und geregelt werden. Insofern wäre auch für das Tadschikische die Bezeichnung "Sprache" angemessen. Da es einen tadschikischen Staat gibt, der seine Amtssprache nicht "Persisch" (oder Farsi), sondern "Tadschikisch" nennt, ist auch die Bezeichnung "Sprache" gerechtfertigt.

Die Unterschiede zwischen dem Tadschikischen und anderen Varianten des Persischen dürften weniger auf der grammatischen, denn auf der lexikalischen Ebene liegen. Tadschiken und Iraner, die außerhalb der Grenzregionen leben, werden vermutliche einen Wortschatz pflegen, der teilweise unverständlich für die jeweils anderen ist.

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Interessant sind die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der offenen Grenze vor dem Mauerbau. Die Schließung der Grenze zwischen beiden deutschen Staaten hatte ja vor allem wirtschaftliche Gründe. Die BRD profitierte in sehr großem Ausmaß von den Bildungsinvestitionen der DDR. Viele junge Leute studierten in der DDR erst einmal preiswert zu Ende (in der DDR erhielten alle Studenten ein existenzsicherndes Stipendium) und wanderten danach gut ausgebildet in die BRD aus, weil dort höhere Löhne gezahlt wurden. Mit etwas Recherche findest du im Netz die Statistiken, welche volkswirtschaftliche Verluste die DDR jährlich wegen dieses Exodus' verbuchen musste. Der Mauerbau war dann die Antwort auf dieses Grundproblem. Dazu kamen dann noch Nebenprobleme in unmittelbarer Grenznähe: Westler kauften im Osten billig ein und verringerten das Warenangebot. Dann die Unterschiede zwischen konvertierbarer und nicht konvertierbarer Währung.

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