Meine Güte, studiere Medizin, wenn es dein Herzenswunsch ist.

Du wirst im Studium eine Menge Fachbereiche durchlaufen MÜSSEN (Innere, Chirurgie, Dermatologie, Gynäkologie, Psychiatrie, Kinder...), und du wirst schnell feststellen, worin du gut/besser bist, und was dir mehr oder weniger Spaß macht.

Dann stelle dich erst mal auf viele Jahre als Assistenzarzt in einer Klink ein, mit 24-Stunden-Schichten und Wochenend-/Nachdiensten ohne Ende. Wenn du nach mind. 6 Jahren Vollzeit-Festanstellung und vielen verpflichtenden Fortbildungen die Facharztprüfung geschafft hast, kannst du dich niederlassen.

Die Anfangskosten für die Übernahme einer Radiologischen Praxis schätze ich auf 2-3 Mio. Euro aufwärts. Und du wirst 6 Tage/Woche täglich 12 Stunden arbeiten. Du wirst kaum Zeit zum Geldausgeben haben...

Da sich diese Investitionen erst nach vielen Jahren amortisieren, wirst du arbeiten bis du 65 oder 70 Jahre alt bist. Also überlege dir gut, was du GERN machst, denn sonst wirst du sowieso nicht weit kommen.

LG

[= Selbsterfahrung nach 38 Jahren im Klinikum]

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Mein Sohn hatte die 10. Klasse Gymnasium zwar bestanden (Schnitt 2,8), aber er wollte auf die mehr beruflich ausgerichtete FOS wechseln. Das Niveau auf der FOS (Bayern) war in der 11. Klasse kaum weniger hoch als im Gymnasium, allerdings war die Stoffmenge auf die Hälfte reduziert (wegen des halbjährigen Praktikumsblock). In der 12. Klasse der FOS waren dann Inhalt und Menge des Lernstoffs richtig heftig - kaum ein Unterschied zur 12. Klasse des Gymnasiums.

Wenn du nicht bereits eine überragende Wissensbasis hast und SEHR fleißig bist, mach lieber die Vorklasse.

Woher ich das weiß? Habe soeben besagte Sohn in der FOS begleitet (incl. FOS-Abitur) und 2 Töchter im Gymnasium (incl. Allgemeinem Abitur).

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Ich kann Latein empfehlen, weil die Sprache absolut systematisch (könnte man auch "stur" nennen) ist. Man lernt die Deklinationen (= Hauptwörter) und Konjugationen (= Verben) in Tabellenform. Wenn man dann noch die Vokabeln auswendig gelernt hat, kann man die lateinischen Texte gut schriftlich (vom Lateinischen ins Deutsche) übersetzen.

Sehr ähnlich in Grammatik und Wortschatz sind Italienisch und Spanisch, wobei man dabei allerdings auch noch die mündliche Konversation beherrschen muss, d.h. schneller denken und übersetzen muss. Außerdem muss man in beide Richtungen übersetzen (Italienisch/Spanisch ins Deutsche UND Deutsch ins Italienische/Spanische). Allerdings sind beide Sprachen auch nützlich im Urlaub etc.

Eine große Katastrophe ist Französisch, weil die Schrift und die Aussprache der Wörter und der grammatikalischen Endungen total abweichend ist - du kannst die Sprache ENTWEDER gut lesen ODER gut sprechen.

Ist meine Erfahrung, habe alle vier Sprachen gelernt. Plus Englisch (sehr einfach - leichter Wortschatz, kaum Grammatik).

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Hallo, ich habe vor vielen Jahren von meinem Vater einen Tipp bekommen, der mich durch ganze Gymnasium und Studium hilfreich begleitet hat. Er sagte:

"Wenn du in der Prüfung plötzlich nichts mehr weisst und verzweifelst, dann kuck dich in aller Ruhe ein paar Minuten hinter dir und neben dir um. Du wirst sehen: 90% deiner Mit-Prüflinge kucken ebenso verwirrt und ratlos auf das Aufgabenblatt wie du."

Und weisst du was: Das stimmte wirklich. Jedenfalls hat es mich immer sehr beruhigt und belustigt, dass ich nicht der einzige Idiot im Raum war, sondern dass die anderen genauso struggeln. Und dann habe ich mich entspannt an die Aufgaben gemacht.

Viel Erfolg!

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1) Soziale Arbeit ist ein anspruchsvolles Studium, das eine MENGE Lernaufwand erfordert. Nur weil es den Begriff "sozial" trägt, heißt das noch lange nicht, dass dieses Studium für Leute, die selbst an psychischen, sozialen oder intellektuellen Problemen laborieren, eher machbar ist als ein mathematisches oder naturwissenschaftliches Studium.

2) Wenn du viel Geld verdienen willst, studiere Betriebswirtschaft oder Informatik - da stehen die Chancen eindeutig besser. Soziale Arbeit ist eher was für Idealisten.

3) Sozialpädagogen/Sozialtherapeuten arbeiten mit unterprivilegierten Menschen, d.h. Menschen mit gravierenden psychischen und/oder sozialen und/oder gesundheitlichen Problemen. Dieser Beruf ist eine Herzensangelegenheit, um nicht zu sagen Berufung. Wenn du mehr am Geld als an den Patienten/Klienten interessiert bist, bist du hier in der falschen Branche.

Beste Grüße (nach 38 Jahre Berufstätigkeit in der stationären Psychiatrie/Forensik finde ich es immer noch den coolsten Beruf ever.)

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Nimmt Kontakt auf mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst (so heißt die Organisation in Bayern - wenn du woanders wohnst, frag nach beim Gesundheitsamt). Die haben Betreuungs-Angebote für chronisch psychisch beeinträchtigte Menschen, z.B. Wohngemeinschaften, beschützte Werkstätten, Tagescafés, Kunstateliers etc. Dort kann man super ein Pflege-Praktikum machen und die Klienten bei ihrem Alltag begleiten und unterstützen. Macht Spaß, man lernt wirklich interessante Leute und Lebensläufe kennen und kann wirklich etwas Nützliches im Praktikum bewirken.

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Hallo, habe selbst in der Allgemein-Psychiatrie (20 Jahre) und in der Forensik (18 Jahre) gearbeitet. Natürlich gibt es in der Forensik Pflegepersonal, sogar einen höheren Personalschlüssel als auf den Allgemeinstationen. Allerdings sollte man schon etliche Jahre Berufserfahrung in der psychiatrischen Pflege vorweisen können, bevor man in die Forensik wechselt. Zu den psychiatrischen Erkrankungen kommt bei den forensischen Patienten in der Regel noch eine ausgeprägte dissoziale (kriminelle) Komponente - sehr zart besaitet sollten die künftigen Pfeger*innen besser nicht sein. Auch ein gewisses Alter (>30 Jahre) ist von Vorteil, damit man eine stabile Autorität und Souveränität besitzt. Kolleg*innen mit Migrationshintergrund und Fremdsprachenkenntnissen sind besonders begehrt. Also engagierte Kolleg*innen welcome - es wird niemals langweilig dort!!!

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