auf deine frage eine antwort zu schreiben, dauert wohl etwas länger. ;)
zum einen müßte man einmal richtig stellen, daß einen menschen zu lieben oder eben auch nicht, jemanden zu mögen oder eben auch nicht, in erster linie mal nicht wirklich mit dem äußeren zu tun hat. ja, viele suchen sich ihre partner zuerst einmal nach der optik aus, doch wie viele "beziehungen" scheitern dann meist schon nach recht kurzer zeit, noch bevor es ans eingemachte geht? wohl die meisten, was eigentlich jedam klar vor augen führen sollte, daß dieses auswahlkriterium im grunde keines ist. wobei ich mich jetzt erstmal nicht alleine auf liebesbeziehungen, sondern auf beziehungen im allgemeinen beziehe. wer sucht sich seine beste freundin oder seinen besten freund rein nach der optik aus? wohl kaum jemand, komischerweise wird aber genau das getan, wenn man einen partner sucht. wer sucht sich freunde danach aus, was andere darüber denken könnten? auch hier, wohl kaum jemand, trotzdem tun viele genau das, wenn es um einen potenziellen partner geht.
warum wir gerade bei partner für liebesbeziehungen derart verkehrt herum ticken, tsja, gute frage nächste frage.
nun zu deinem part, daß du es als moralisch verkommen siehst, wenn menschen mit behinderung sex haben.
hier muß man bedenken, daß gerade die sexualität des menschen, alerdings auch einiger weniger tierarten, eben NICHT ausschließlich zur fortpflanzung dient. wäre dem so, dann würde dies alles etwas anders ablaufen. ;)
hunde zB haben ausschließlich sex zur fortpflanzung. hier werden die weibchen ein bis drei mal im jahr empfangsbereit und signalisieren ihre fruchtbaren tage auch sehr deutlich nach außen, damit potenzielle männliche artgenossen angelockt werden und am ende der beste sich fortpflanzen darf. genau so, läuft es aber beim menschen eben nicht ab. frauen signalisieren nach auße nur sehr unterschwellig ihre fruchtbaren tage, sex findet mit beideseitigem einvernehmen auch außerhalb dieser fruchtbaren tage statt, ja selbst während der schwangerschaft und nach der menopause, ... also wirklich fernab von jeder möglichkeit sich überhaupt fortpflanzen zu können.
eben dies würde nicht passieren, wenn sex beim menschen ausschließlich zur fortpflanzung dient.
ganz davon ab, sollte man an diesem punkt bedenken, daß die natur da schon sehr wohl auch regulationen eingebaut hat. viele durch genetische veränderungen hervorgerufene behinderungen führen zum beispiel auch zu unfruchtbarkeit oder erhöhen diese zumindest sehr stark. oder es hat auswirkungen auf die hormone, so daß dieser "trieb" überhaupt nicht erst aufkommt, .....
und nun zu deiner eigentlichen frage, wie du mit deinem konflikt umgehen solltest.
ich würde ja sagen, überdenke eventuell nochmal deine moralischen vorstellungen. ;) moral ist anerzogen und hat rein gar nichts mit naturgegebenheiten zu tun. sie ist veränder- und anpaßbar. ;)
und eines kann ich dir versichern, wenn auch sonst nicht viel normal läuft, die hormone tun es, sobald ein körper in die pubertät kommt.
und machen wir uns an der stelle mal nichts vor, es gibt im grunde nichts intimeres, näheres, schöneres, als zwei menschen, die sich nahe kommen.