Wer behauptet, dass Hauptschüler per se dümmer sind, ist ein Idiot. Hierzu müsste man ja auch erstmal die Frage beantworten, in welchem Bereich jemand "dumm" sein kann, bzw. in welchem Bereich Hauptschüler dümmer sein sollen, als Realschüler oder Gymnasiasten.
Ich denke nicht, dass Hauptschüler generell einen niedrigeren IQ haben, als der Rest der Gesellschaft. Die Entscheidung zur Hauptschule zu gehen ist vielleicht eher eine Entscheidung, die aus dem sozialen Umfeld heraus entschieden wird. Hier habe ich schon oft gehört, dass Eltern ihren Kindern empfehlen: "Geh nicht aufs Gymnasium (Realschule), das ist doch alles nichts. Da sitzt man rum, lernt Dinge, die einem für den Beruf nichts helfen und fängt erst viel zu spät an sein eigenes Geld zu verdienen."
Das ist natürlich genauso dumm, wie die Aussage, dass Hauptschüler "dumm" seien.
Was ich mir gut vorstellen kann, ist folgende Erklärung:
Mit einem Hauptschulabschluss hat man definitiv weniger Möglichkeiten einen bestimmten Beruf zu wählen. Mit einem "höheren" Schulabschluss kann man aus einem immer breiteren Reservoir an Jobs bedienen. Und die Jobs, die ein Hauptschüler potentiell ausüben kann, ist oft einfach schlechter bezahlt.
Da Geld und Erfolg in unserer Gesellschaft wichtige Indikatoren für "gut" bzw. "besser" und damit einhergehend auch "klug" bzw "klüger" sind, ist die Argumentation "Hauptschüler sind dümmer als Gymnasiasten" eventuell nachzuvollziehen.
In meinen Augen ist es gut, dass es unterschiedliche Schultypen für unterschiedlich ausgerichtete Menschen gibt. Warum sollte sich jemand, der mit dem "System Schule" nicht zurechtkommt 13 Jahre damit herumquälen?
Nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass Gymnasiasten auf dem Arbeitsmarkt immer noch die höheren Chancen haben einen Job zu bekommen. Ob das fair ist oder nicht, möchte ich nicht entscheiden.