Zunächst mal fehlt uns in Deutschland zu einem großen Teil das deduktive Verständnis, um zu begreifen, dass die Bevölkerung in Russland weit überwiegend zufrieden mit Putins Politik ist, was meines Erachtens das Entscheidende ist.
Es steht niemandem zu, sich in die inneren Angeleheiten eines anderen Staates einzumischen. Leider findet dies in Deutschland häufig statt.
Die Dämonisierung Russlands, welche seit enigen Jahren wieder verstärkt stattfindet, sehe ich in der Tat problematisch.
Sie erfüllt den Zweck der Abgrenzung, "Wir gegen Die", also eine Form des Populismus, um den Zusammenhalt in der Bevölkerung zu stärken und kritische Fragen geschickt zu unterbinden, schließlich droht eine vermeintliche Gefahr von außen.
Hierzu tendieren Regierungen vor allem dann, wenn sie in der Bevölkerung schwindenden Rückhalt befürchten, wie wir dies aktuell in Großbritanien, den USA und auch Deutschland sehen. Jene Länder, die auch beispielsweise im Fall des vergifteten Doppelagenten Sergej Skripal, in kürzester Zeit Sanktionen gegenüber Russland ausgesprochen haben, obgleich zu keiner Zeit schlüssige Beweise für eine Schuld oder eine Beteiligung Russlands an dem Sachverhalt vorlagen.
Versuche dieser Art gehen immer wieder von den USA aus, die ein Interesse an der Isolation Russlands haben. Leider beteiligen sich Staaten der EU immer häufiger an dieser Polemik.
Es wäre wünschenswert, dass die Bundesregierung (wie auch Frankreich) sich endlich von der Eskalationspolitik Trumps, bzw. der USA (vgl. Vorgaben im Rüstungsetat) emanzipiert und das Verhältnis gegenüber Russland zum Wohle aller verbessert.