Vorab: Ich liebe Kinder, auch wenn der folgende Text nicht danach klingt. Ich habe tatsächlich 3 Kinder ... bin aber auch schon sehr, sehr lange nicht mehr 19 ;-)
Also, Babys sind ja nur 1 Jahr lang Babys, dann verwandeln sie sich auf magische Weise in Kleinkinder, die widerspenstig sind, kein Nein akzeptieren, das größte Chaos anrichten können (z.B. Handy im Klo versenken), laufen gelernt haben und ständig eingefangen werden müssen und schon sehr bald fürchterliche Trotzanfälle bekommen - bevorzugt in der Öffentlichkeit. Dann sind da noch die Magen-Darm-Infekte, Rotznasen, Po abwischen wenn sie keine Windel mehr tragen und wenn man mal weg möchte, dann lösen sich Kinder leider nicht in Luft auf ... und Deine Freunde werden dafür kein Verständnis aufbringen ... nur mal so ein paar Dinge, die dann auf Dich zukommen.
Aber ich verstehe Dich, ich kenne eine ähnliche Situation: Ich hätte gern einen Hund - aber keine Lust auf Hundekot im Garten und alles was dazu gehört. Man hat also manchmal so Sehnsüchte und Wünsche, die aber mit den eigentlichen Zielen, die man hat, nicht in Einklang zu bringen ist, weil man mehr in die romantische Idee oder die Vorteile verliebt ist als in die reale Situation. Die meisten Menschen lieben Hundebabys und hätten gern einen Hund - und so viele davon landen dann im Tierheim, weil das Hundebaby größer wird, riesige Haufen kackt, nicht mit in den Urlaub kann und obendrein ja doch erzogen werden muss, damit es ein angenehmer Zeitgenosse wird und nicht jeden Tag die Wohnung zerlegt.
Wie man solche unrealistischen Sehnsüchte los wird? Ich leihe mir manchmal den Hund der Nachbarn, das funktioniert. Du solltest vielleicht mal 3 Stunden Kleinkind-Babysitting machen - bevorzugt so 4- 5 Jahre alt. Versuch mal wirklich ein paar Stunden mit einem eigenständigen Persönchen rum zu bringen - Du wirst überrascht sein, denn die Kinder machen nicht was Du willst! Sie haben eigene Ideen und Ziele und alles was Du Dir so süß vorgestellt hast (Buch vorlesen, Sandkasten spielen, Lieder singen ...) wird in den Wind geschossen oder nach 1 Minute abgebrochen und etwas anderes gemacht! Und stell Dir das dann mal für jeden Tag vor, nur dass Du dann noch Wäsche waschen, kochen, einkaufen, arbeiten gehen ... musst.
Und noch eine Frage: Denkst du, dass ein Kind Dich jetzt mit 19 Jahren schon als Mutter möchte? Bist Du reif genug dafür? Kannst Du langfristige und vielleicht sogar lebenswichtige Entscheidungen für eine andere Person treffen? Besuche beim Kinderarzt, Entscheidungen übers Impfen, Konflikt-Gespräche mit Kindergärtnerin, andere Mütter ... die auch nicht immer einfach sind ... Einschulung, Lehrergespräche, Hausaufgaben (ja, 6 Jahre nach der Geburt geht es dann für weitere 9-12 Jahre wieder mit Hausaufgaben los!) ach ja und Urlaub nur noch in den Ferien, wenn es zu teuer ist ...
Ich bin - versehentlich - mit 21 schwanger geworden. Es war nicht einfach! Und ich wäre ein paar Jahre später sicher eine bessere Mutter für meine älteste Tochter gewesen. Eine Entscheidung für ein Kind ist eben eine Entscheidung für mindestens 2 (mit Vater natürlich 3) und nicht nur für Dein eigenes Leben.
Such Dir einen Babysitter Job und genieße Kinder, die Du wieder abgeben kannst! In ein paar Jahren wirst du dann hoffentlich eine tolle Mutter!