Es gibt hier sovieles was Falsch läuft und das von eurer Seite aus.
Erstmal Introvertiertheit verstehen. Was ist so Schlimm daran? Ihr stellt es dar als wäre es die größte Sünde überhaupt für sich allein sein zu wollen. Das ist solange kein Problem wenn man trotzdem noch freunde hat so wie du es selbst beschrieben hast. Also warum zwanghaft da etwas ändern wollen? Ich selbst und Millionen andere Menschen sind Introvertiert. Das heißt nicht dass wie unnütz sind oder keine Freunde haben. Im gegenteil. Wir haben freunde die einem etwas bedeuten. Qualität über Quantität.
Ihn zu zwingen an aktivitäten teilzunehmen wird nicht helfen. Schaut doch lieber was er gerne macht und unterstützt ihn dabei. Kein Wunder dass er sich euch nicht öffnet wenn ihr es auch nicht tut.
Zu sagen dass der Mensch ein Rudeltier ist, ist zwar grundlegend richtig, bedeutet aber nicht dass jeder Extrovertiert sein muss. Auch in rudeln gibt es immer die Ruhigen. Ich verstehe beim besten willen nicht wie man das so schlecht finden kann.
Mein zweiter großer punkt ist die Gewalt. Wenn ich hier die anderen antworten von euch lese, muss ich schon fast lachen wenn es nicht so traurig wäre. Dem Kind quasi schon dabei zuzusehen wie es verprügelt wird bzw. Körperlich angegriffen wird und es dann auch noch dazuzubringen sich dafür zu entschuldigen ist wirklich sowas von kontraproduktiv. Und dann auch noch die großartigen Worte: "Probleme mit Worten und nicht mit gewalt klären" oder "Gewalt ist keine Lösung". Der Grundgedanke ist zwar immerhin noch halbwegs gut, aber völlig fern ab von der Realität.
Erstens bringt ihr so keinen Mehrwert. WIE soll er sich denn mit wörtern wehren? Habt ihr schonmal geguckt und besprochen was man in so einer Situation sagen kann? vermutlich nicht.
Zweitens: Das zu sagen hat nur zu folge dass er sich immer weiter Ärgern lässt bis es irgendwann vielleicht zu weit geht und er sich evtl sogar was bricht etc. Wollt ihr das? So wie es bisher den Anschein hat ja.
Drittens: Wie würdet ihr euch wehren wenn ihr am Boden liegt und mehrere Leute auf euch eintreten? In welcher Situation hat da ein "STOP" geholfen? In keiner. Die Mobber sind auf schaden aus und scheren sich kein Bisschen für die gefühle des Jungen.
Viertens: Dass er sich noch dafür entschuldigen muss, dass er sich gewehrt hat, schiebt ihn nur weiter in die Opferrolle weil so die Mobber doch sogar noch im Recht sind. "Wir schlagen ihn und er muss sich bei uns entschuldigen, da haben wir nichts falsch gemacht" Wie soll das dem Jungen helfen? Er wird so nie lernen sich zu wehren. Und wie soll er als erwachsener Mensch in der Welt überleben wenn er sich nie wehren darf gegen unrecht welches ihm wiederfährt?
Dann die Sache mit den beschädigten gegenständen. Merkt ihr nicht dass das ein aufschrei nach Hilfe bzw beachtung ist? Er möchte beachtet werden. Leute sollen ihn sehen und auch mal sagen dass er etwas gut gemacht hat. Naürlich ist das der Falsche weg keine Frage, aber es ist ein Kind und wie sonst soll ein Kind auf sich aufmerksam machen?
Als Strafe zuhause bleiben? Gehts noch? Auf einer seite ärgert ihr euch dass er introvertiert ist und nur zu hause ist. Dann will er wo hin und ihr verbietet es ihm? Klasse gemacht. Zeigt ihm nur das seine Bedürfnisse völlig egal sind und er nur andere Irgendwie gehorchen muss.
Natürlich hat kein Psychologe etwas auffälliges gefunden da es auch nichts auffälliges gibt. ICh könnte hier ausrasten während ich das schreibe. ES IST EIN KIND. Logisches denken etc entwickelt sich noch und ihr versucht alles um das zu verhindern.
Guckt warum euer Kind gemobbt wird, zeigt ihm wege sich wirklich zu wehren. Und auch nicht nur mit worten. Vielleicht interessiert ihn Kampfsport wie Judo. Bringt für den Teamgeist eh viel mehr als Fußball. Das zeigt disziplin und noch so vieles mehr. Es kommt mir so vor als würdet ihr zwanghaft versuchen überall nur das schlechte zu sehen und zu gucken wie man das Kind dafür bestrafen könnte.
Und bevor ihr gleich hierauf auch nochmal mit "Gewalt ist keine Lösung" etc antwortet, könnt ihr euch das gleich verkneifen. Dieser Satz hat in sovieler Sicht keine bedeutung.
Euer Kind ist ein Mobbingopfer und meiner Meinung nach ist es zum großteil eure Schuld da ihr ihm sagt er sei daran schuld dass er gemobbt wird.
Am Computer zu sitzen ist übrigens auch nicht nur schlecht. Auch da seht ihr wieder nur das negative obwohl es etliche Studien gibt die das gegenteil von allem beweisen.
Zusammenfassend kann ich sagen dass hier vieles Falsch läuft. Ihr kennt euer Kind garnicht und auch nicht was er macht. Als tipp kann ich euch geben: Guckt eurem Kind zu, bringt ihm die richtigen werte bei und auch wie man diese verteifigen kann. Zeigt ihm dass ihr ihn liebt und öffnet euch seinen hobbys und zwingt ihn nicht eure anzunehmen. Und überdenkt mal eure weltanschauung. Ist jeder der Zuhause hockt nichts wert? ISt gewalt wirklich keine Lösung? Ist bestrafung bei kindern wirklich der richtige Weg?
Bitte denkt daran dass es ein Kind ist und etwas lernen möchte. Und das von Euch. Also missbraucht dieses grundlegende vertrauen nicht.