So sind die Menschen - durch die Gesellschaft haben sich bestimmte Dinge etabliert und werden damit als "normal" betrachtet. Alles, woran Menschen schon gewöhnt sind, ist OK - und alles andere macht vielen Angst und lässt sie mit Ablehnung reagieren. Meist sind das Menschen, die auch grundsätzlich nicht besonders offen sind, sondern sich verzweifelt an dem festklammern, was sie kennen.
Letztendlich war es mit Hosen für Frauen ja nicht anders - es gab Zeiten, in denen es nicht üblich war, dass Frauen Hosen tragen - hätte eine Frau das in dieser Zeit gewagt, wäre sie wohl mit ähnlichen Blicken bedacht worden wie Du, der als Mann Röcke tragen möchte. An Frauen in Hosen hat sich die Gesellschaft mittlerweile gewöhnt. Ich bin sicher, dass dasselbe irgendwann mit Männern in Röcken geschehen wird. Bis dahin muss man sich leider entweder anpassen, wenn einem Aufmerksamkeit unangenehm ist - oder mit der Aufmerksamkeit und mit unoffenen Menschen leben. So ist das leider. Sicher kann aber jeder Mann, der sich nichts aus der Ablehnung durch andere macht, dazu beitragen, dass der Moment schneller kommen wird, in dem das überhaupt nichts Ungewöhnliches mehr ist. Aber die Menschen sind träge und müssen sich an so etwas erst gewöhnen.
Wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet, gibt es doch überhaupt keinen Grund, warum Männer keine Röcke tragen sollten - kurze Hosen tragen sie ja schließlich auch, und da sieht man genauso viel von den Beinen. Das kann also nicht der springende Punkt sein. Ergo: es ist nichts als Gewohnheit, was hier bei manchen Leuten dieses Unbehagen auslöst. Röcke sind "feminin", weil wir das in unserer Gesellschaft so gelernt haben, und nicht, weil das "von Natur aus" so wäre. Von mir aus trage gerne Strumpfhosen und Röcke, mich stört's jedenfalls nicht! (Und ich bemitleide alle, die es stört und die meinen, blöde Bemerkungen darüber machen müssen, für ihre Ignoranz und Unoffenheit dem Ungewohnten gegenüber.)