"Er kann als der Entdecker der Kindheit gesehen werden. In seinem Erziehungsroman "Emile oder über die Erziehung" entfaltet sich ROUSSEAU´s natürliche Erziehung. Nach ihm sind wir Menschen von Natur aus autonom und autark. Jedem soll individuelle Bildung gewährt werden. Keiner soll Vorbilder nachahmen oder sich mit jemand anderem identifizieren ...Jeder soll er selbst sein¹. ROUSSEAU's Intention ist es einen mündigen Menschen zu erziehen. Dabei soll der Mensch nicht zu einem guten Staatsbürger, sondern zu einem selbstständigen Menschen erzogen werden. [...]." Im Kontext der Aufklärung: Der Ausgang des Menschen aus seiner sellbstverschuldeten Unmündigkeit sich seines..., du weißt schon was! Ein guter Staatsbürger ist in seinen Augen auch "unmündig sich seines du weißt schon was zu bedienen. ;)
Weiter heißt es: "Nach ROUSSEAU´s Auffassung ist der Mensch von Natur aus gut, doch wird der Mensch verkehrt. So liegt die menschliche Verkehrtheit in einer verkehrenden Selbstinterpretation. Der Interpretationshorizont ist falsch, da durch die Habgier nach Geld und Besitz, Wünsche und Erwartungen, aber auch Sorgen, Probleme und Forderungen entstehen. In diesem verkehrten Selbst machen wir immer wieder die gleichen Feststellungen und Beurteilungen- ohne wachsenden Erfolg. Der Horizont wird von der Gesellschaft entworfen. Nach ROUSSEAU kann man den verkehrten Horizont entgehen, wenn man den Knaben außerhalb der Gesellschaft erzieht, auch ohne unmittelbares Erziehen eines Lehrers. Eine Schule kann nur schädlich sein (Ballauff S. 78). Die Sozialisation ist etwas verderbliches. Sie wirkt für ROUSSEAU verkehrend. Durch sie wird der Mensch mit der Eigensucht und Eigenliebe konfrontiert. Im Gegenteil, Erziehung soll zur Freiheit erziehen
Durch die Verkehrung leben wir in der Vergangenheit und in die Zukunft gerichtet, in einem Sich-vorweg-sein. Wir spüren nicht unsere Gegenwart. Durch die Verkehrtheit verlieren wir die natürliche Menschlichkeit."
Quelle: http://www.heilkundigepsychotherapie.com/blog-von-Andreas-Kawallek/die-padagogik-des-jean-jacq.html