Ich kann deine Lage gut verstehen und auch deine Gedanken. Ich leide selbst seit meinem 12. Lebensjahr an Depressionen und habe sowohl Klinikaufenthalte als auch medikamentöse und ambulante Therapie bisher erfolglos durch.
Ich kann dir nur empfehlen deinen Auslandsaufenthalt zu machen und mit neuen Erfahrungen zurückzukehren und zu schauen, was für neue Wege es gibt. Ein Auslandsaufenthalt kann dich sehr verändern und teils Depressionen stark lindern. Einige Bekannte aus der Klinik haben die Erfahrung für sich machen können.
Ich möchte dir auch den Ratschlag geben dich über Neurofeedback zu informieren. Ich bin gerade dabei das für mich auszuprobieren und es gibt tatsächlich schon nach 6 Terminen bei mir wirkliche Fortschritte. Vielleicht probierst du es auch aus, für mich ist es bisher eine feste Hoffnung an die ich mich noch halten kann, auch wenn dieses Verfahren zunächst etwas suspekt erscheint. Ich will dir nur sagen, es gibt Hoffnung und Hilfe und Besserung, du musst den richtigen Weg nur finden, auch wenn er teilweise sehr lang, anstrengend und hoffnungslos erscheinen mag!
Ich würde auch an professioneller Therapie dranbleiben. Mir fielen jetzt spontan Beratungsstellen ein, die dich im akuten Fall für mehrere Monate begleiten können. Da sind dann auch geschulte Therapeuten oder Psychologen. Versuche es mal darüber für den Übergang. Die können dir auch helfen einen Therapeuten oder weitere Hilfsangebote zu finden.
Es kommt drauf an, warum du in die Psychiatrie möchtest. Wenn du stark Eigen- oder Fremdgefährdend bist, wird es mit einer Entlassung schwierig. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist das gut. Du bist dann freiwillig da, das heißt auch, dass sie nichts gegen deinen Willen machen können. Sie können dich nicht zwingen weiterhin auf Station zu bleiben, sondern dir nur Empfehlungen aussprechen, weil eine Therapie gegen deinen Willen einfach absolut nicht wirksam ist.
Ich kann dir aber nur empfehlen eine Entscheidung für dich zu treffen, ob du es machen möchtest oder nicht. Wenn du dich von vornherein auf eine Woche beschränkst, bleibt es wohl auch dabei und eine Woche kann nicht viel bringen. Bei mir war der Anfang in der Klinik meistens sehr schwer und ich brauchte eine Zeit mich an alles zu gewöhnen. Vielleicht ist es ja bei dir ähnlich. Dann wäre es schade, wenn du mit einem negativen Bild heraus gehst.
Ich bin nach meinem Suizidversuch in die Klinik gekommen und war da ein paar Mal. Ich habe auch eine ambulante Therapie begonnen. Nicht nur die professionelle Hilfe hat mir geholfen, sondern der innere Abstand zum Thema Suizid. Ich muss ehrlich sagen, das es bei mir immer noch ab und an Phasen gibt, in denen ich es ernsthaft für eine Möglichkeit halte, obwohl mein Suizidversuch jetzt schon zwei Jahre her ist. Aber ich habe eine innere Überzeugung entwickelt, dass es der falsche Weg ist und habe gelernt woher meine Suizidgedanken kommen.
Ich bin in Therapie und wir arbeiten u.a. auch am selbstverletzendem Verhalten. In der Einzeltherapie besprechen wir z.B. Verhaltensanalysen, in denen es um auslösende Faktoren und Prävention geht. Ich soll also lernen mich in den Situationen anders zu verhalten bzw. mir andere Strategien aneignen mit schwierigen Situationen umzugehen. Begleitend zur ambulanten Einzeltherapie habe ich auch die DBT Gruppentherapie gemacht. Informiere dich mal im Internet darüber, für einige Patienten (mit der Diagnose Borderline) kann diese Therapie sehr hilfreich sein. Ich habe auch stationäre Erfahrungen gemacht, auch mit DBT. Wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne melden.
Ich finde es lieb, dass du deiner Freundin helfen möchtest. Die Depressionen kann sie allerdings nur mit professioneller Hilfe bewältigen. Es ist aber toll, wenn du mit ihr redest, ihr etwas unternehmt, was sie auf andere Gedanken bringt und einfach da bist. Viele Sätze, die man so einfach zum aufbauen sagt, kommen bei Menschen mit Depressionen nicht unbedingt so an, wie sie vielleicht sollen. Ich kann dir nur empfehlen dich im Internet einfach etwas über die Krankheit zu informieren und mit ihr direkt darüber zu sprechen, wenn sie das möchte. Du kannst dann auch gut nachfragen, wenn du Fragen dazu hast. Mit der Zeit wird sie selbst Experte ihrer Erkrankung. Sag ihr auch ganz offen, dass du verunsichert bist, was du tun sollst.
Sprich doch mit deiner Mutter und erzähle ihr, dass es dir so schlecht geht und fahrt gemeinsam in die Klinik. Ich weiß, dass das ein sehr schwieriger Schritt ist, aber wenn du so einen Drang zum Suizid hast, wäre es das einzig richtige. Du scheinst hoch angespannt zu sein, deshalb kann ich dir als Alternative auch nur Stresstoleranzskills empfehlen. Aber die Klinik wäre schon die beste Lösung, da bist du erst einmal in Sicherheit und bekommst die Hilfe, die du grade benötigst!
Wie alt bist du denn? Und bist du auf einer offenen oder geschlossenen Station? Generell kann dich keiner zwingen eine Therapie zu machen, außer du hast eine Eigen- oder Fremdgefährdung. Und solange du da nicht richtig mitmachst, macht die Therapie auch keinen Sinn. Ich würde an deiner Stelle nochmal mit den Ärzten reden, dir erklären lassen, warum du so lange dableiben sollst, ihnen deine Sichtweise erklären und vielleicht könnt ihr euch auf einen Kompromiss einigen. Manchmal ist Klinik aber gar nicht schlecht, weil grade in jungen Jahren viele Symptome schneller zurück gehen. Vielleicht kannst du dich ja doch noch auf die Therapie einlassen, wenn klar wird, an welchen Zielen ihr konkret arbeitet. Grade die Sache mit dem Schule schwänzen sollte man in den Griff bekommen. Du wirst das später bereuen, wenn du keinen Abschluss hast oder die Krankheit immer stärker wird. Denn das kann passieren, wenn man sie nicht behandelt.
Eine soziale Phobie umfasst starke Ängste, die in sozialen Situationen auftreten. Es können z.B. Ängste sein im Mittelpunkt zu stehen, mit fremden Menschen zu reden, in der Öffentlichkeit zu essen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und vieles mehr. Meistens kommt es zu unterschiedlichen Körpersymptomen, wenn ein Mensch mit einer sozialen Phobie mit diesen Situationen konfrontiert wird.
Also richtige Beruhigungsmittel sind ja Psychopharmaka und die bekommst du nur auf Rezept vom Facharzt. Mir fällt spontan auch nur Baldrian ein, wie die anderen schon geschrieben haben. Das ist ein pflanzliches Beruhigungsmittel. Ich würde dir besonders von Psychopharmaka abraten und von Tabletten, weil du nicht weißt wie du darauf reagierst. Es kann sein, dass die Konzentration darunter leidet oder du komplett abgeschossen bist und müde. Vielleicht magst du ja mal Atemübungen oder Achtsamkeitsübungen ausprobieren. Da gibt es ganz unterschiedliche Übungen und vielleicht helfen sie dir mit der Anspannung umzugehen. Baldrian würde ich vorher ausprobieren, wenn du dich dafür entscheidest. Also morgen eine nehmen und gucken, ob es dir was bringt und wie du darauf reagierst.
Wir hatten im Psychologieunterricht das Psychologie Buch von Hobmair. Meine Lehrerin war sehr begeistert davon und ich fand es auch ziemlich gut und verständlich. Es ist allerdings sehr teuer und du musst gucken, ob dich das thematisch interessiert.
Du kannst es probieren und deinen Arzt direkt nach Antidepressivum fragen. Meiner wollte mir nichts verschreiben und das finde ich auch richtig. Die Hausärzte kennen sich eben nicht genau mit Psychopharmaka aus. Ich persönlich halte nicht viel von der Gabe von AD, habe selbst 7 ausprobiert und habe sie bisher immer abgesetzt, weil keine Wirkung spürbar war. Das kann bei dir natürlich anders sein, aber häufig muss man mehrere ausprobieren und die wirken ja auch erst nach 2-4 Wochen im vollen Umfang. Wenn du es ausprobieren möchtest, wende dich an die Ambulanz der für dich zuständigen Psychiatrie. Die haben meistens auch Notfallsprechstunden oder können dir oft schneller helfen als niedergelassene Psychiater.
Eine Freundin von mir steckte lange in einer ähnlichen Situation. Wenn man lange in einer Klinik ist und es dort besser ist als Zuhause (und das aus unterschiedlichsten Gründen), kann es dazu kommen, dass die Ablösung unfassbar schwer fällt. Ich hatte es auch mal, dass ich die Klinik ein bisschen vermisst habe, bei mir waren es eben die Betreuer und meine damalige Therapeutin. Mir hat meine letzte Klinikerfahrung geholfen, die sehr negativ für mich gelaufen ist. Aber das kommt bei dir nicht in Frage, weil das die Situation noch schlimmer machen kann. Bei meiner Freundin hat es viel Zeit gebraucht und eine ambulante Therapeutin, die ihr Sicherheit gegeben hat. Auch diese Aufmerksamkeit und das Interesse bekommt sie von ihr. Mit der Zeit konnte sie zwischen hilfreichen und schädlichen Dingen in der Klinik differenzieren und ihr Verhalten besser nachvollziehen. Ich schätze, dass sich die Tagesklinik ähnlich entwickelt bei dir wie die Station, nur dass du mehr auf dich allein gestellt bist und das ist gut. Dann ist der Übergang nicht so krass. Ich kann dir nur raten dir Zeit zu geben und dafür zu sorgen, dass du außerhalb der Klinik einen stützenden Rahmen hast. Sei es über Therapeuten, Betreuer oder einer Wohngruppe.
Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, dass jede Borderline-Erkrankung sehr unterschiedlich ist. Ich hab selbst Borderline und kenne auch viele mit dieser Diagnose und kaum eine Krankheit verläuft gleich. Borderline beschreibt 9 Symptome von denen mindestens 5 da sein müssen um die Diagnose stellen zu können. Klar kann man unter 18 Jahren diese Erkrankung haben, sie wird aber in der Regel nicht diagnostiziert, weil die Persönlichkeit eben noch komplett ausgereift ist. Bei mir hieß deshalb mit 17 die Diagnose Borderlineentwicklungsstörung. Die 9 Symptome kannst du ganz einfach googlen, verlass dich aber nicht auf alles, was im Internet steht. Viele Patienten haben mit der Borderline-Erkrankung noch weitere psychische Erkrankungen, häufig auch Depressionen. Depressionen ist eine affektive Erkrankung, Borderline eine Persönlichkeitsstörung. Heißt also, dass man sie nicht an der Stimmung erkennt, sondern am Verhalten der Patienten. Ich kann dir nur empfehlen etwas im Internet zu lesen und wenn du dann fragen hast, kann ich sie dir gern beantworten. Da es aber eine sehr komplexe Erkrankung ist, ist es schwierig darauf nun komplett einzugehen.
Meistens werden Fragebögen benutzt, bei denen dein Arzt unterschiedliche Symptome abfragt. Diese werden in einem sogenannten diagnostischem Interview gestellt. Je nach Symptomen wird der Arzt weitere Untersuchungen anordnen. Es können sowohl körperliche Untersuchungen sein als auch psychologische Tests.
Mit Quetiapin kann man sich kaum umbringen. 5 Tabletten ist auch nicht dramatisch soweit die Milligrammanzahl relativ weit unten liegt. Sie wird jetzt eine Zeit lang schlafen und dann ist alles wieder okay. Quetiapin ist zwar nicht komplett harmlos, aber in diesem Fall kann nur etwas passieren, wenn sie untypisch auf das Medikament reagiert.
Ich würde seine Einstellung erstmal grundlegend hinterfragen. Du kannst nicht überprüfen, ob er wirklich keine Angst hatte oder einfach nur den Starken spielen möchte, der von seinen waghalsigen Taten berichtet und keine Angst empfand. Also er könnte dir theoretisch ja jeden Mist erzählen um irgendwas bei dir auszulösen oder als großer Hecht empfunden zu werden. Andererseits wenn es stimmt und er es vielleicht absichtlich gemacht hab (da hab ich technisch keine Ahnung ob das zufällig passieren kann) dann hat er Hochrisikoverhalten, was dringend ärztlich überprüft werden sollte. Ich würde glaube ich mal an deiner Stelle mit ihm reden und ihm ein wenig auf dem Zahn fühlen. Vielleicht hat er auch keine Angst mehr, weil er sich ständig in Lebensgefahr begibt oder etwas anderes schwierig ist.
Ich glaube nicht, dass er negativ reagieren wird. Die Rückfälle gehören meistens einfach dazu, das ist leider so und das sollte er als Arzt wissen. Man verletzt sich ja nicht mit Absicht nur damit der Arzt mehr Narben behandeln muss und das weiß er sicher. Du kannst stolz auf dich sein, dass du es so lange ohne geschafft hast und du trotz des Rückfalls weiter dran bleibst. Das ist wirklich beachtlich! Denk daran falls doch mal eine negative Reaktion von irgendjemandem kommt. Du kämpfst und du kannst auf deine eigenen Siege stolz sein.
Deine Eltern müssen Bescheid wissen, wenn du in eine Tagesklinik gehst. Ob du entscheiden kannst, dass du entlassen wirst, hängt von anderen Dingen ab. Dein Alter ist sehr wichtig für so eine Entscheidung, die Schwere deiner Erkrankung und auch ob du Eigen- oder Fremdgefährdend bist. Meistens darf man eine Therapie abbrechen, wenn du deine Gründe hast, da eine Therapie gegen deinen Willen keinen Sinn macht!
Also zunächst einmal ist es absolut kein muss bei Borderline auf einer geschlossenen Psychiatrie behandelt zu werden. Geschlossene heißt, das man so suizidal oder fremdgefährdend ist, dass man erstmal unter besonderer Aufsicht leben muss. Geschlossene impliziert ebenfalls, dass sowohl Freiwilligkeit noch Absprachefähigkeit nicht vorhanden ist. Aus deiner Frage kann man die Punkte nicht entnehmen. Aufenthalte auf der Geschlossenen werden meistens so kurz wie möglich aber so lange wie nötig gehandhabt. Keiner kann dir eine Prognose geben ohne den genauen Stand ihrer Erkrankung zu kennen. Und selbst wenn wir jedes Detail wüssten, kommt es immer noch stark auf die behandelnden Ärzte an.