Ich bin weiblich und habe mich durchaus oft in meinem Leben beworben. Eine ganze Zeit lang wurde ich tatsächlich gefragt wann ich Kinder plane. Mir wurde auch hier und da erklärt dass von einer Anstellung abgesehen wird so lange ich nicht verheiratet bin und auch mein Mann versichert dass keine Kinder geplant sind.
In solchen Fällen habe ich mich nur die ersten zwei Mal aufgeregt. Beim dritten Mal habe ich mich lächelnd erhoben, meine Pluspunkte aufgezählt und erklärt: "Wenn Sie auf eine so gute Mitarbeiterin unbedingt verzichten wollen ist es ja Ihre Sache. Dass Sie es wollen ergibt sich aus Ihre Fragestellung denn diese könnte ich jetzt mit vollem Recht mit einer Lüge beantworten da sie verboten ist in diesem unserem Rechtsstaat. Lügen mag ich nicht, ,schon gar nicht wegen Ihnen. Ich wünsche Ihnen also einen Menschen der zu Ihnen passt. Ich tue es gewiss nicht."
In der Regel bin ich dann zufrieden gegangen.
Es gab tatsächlich Chefs die mich dann anriefen, sich entschuldigten und wir haben gut zusammen gearbeitet. Andere Betriebe habe ich verfolgt und festgestellt dass sie doch häufiger die ausgeschriebene Stelle neu besetzen mussten.
Du liest, auch Chefs bzw. Personaler sind nicht immer mit Intelligenz, Wissen oder gar sozialer Kompetenz gesegnet. Die Frage ist dann tatsächlich für mich als Bewerberin ob ich mit solchen Subjekten zusammen arbeiten will ,solche Lebewesen gar als Vorgesetzte akzeptieren kann. Und dass wir uns recht verstehen: Ich habe mich durchaus nicht immer um eine qualifizierte Arbeitsstelle beworben. Bei einer qualifizierten Arbeitsstelle aber, also einer Arbeitsstelle die von der sich bewerbenden Person eine abgeschlossene Ausbildung einfordert. erwarte ich schlicht dass solche Fragen absolutes Tabu sind.
Wer in diesem Staat lebt hat sich an die in diesem Staat geltenden Regeln zu halten. Eine dieser Regeln steht in unserer angeblichen Verfassung:
Artikel 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
In vielen Staaten der Welt versteht es sich von selbst die eigene Verfassung zu kennen. Ich persönlich bestehe darauf dass sie wenigstens dem Sinn nach bekannt ist.
Du könntest z.B. auf so eine hirnfreie Fragerei antworten in Deinem Fall:
"Wussten Sie, dass die Nachfahren der muslimischen Gastarbeiter, welche nach dem letzten Weltkrieg der von Deutschland entfacht wurde, heute 20% aller Arbeitsplätze stellen?"
Und wenn sie dann weiter auf eine Antwort auf solch hirnfreie Frage einfordern kannst Du durchaus auch erklären dass Du geantwortet hast. Willst Du Dir noch eine Freude machen kannst Du ja weiter fragen:
"Wussten Sie,, dass mehr als 700 junge Deutsche mit deutschen Vorfahren bereits Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung geworden sind wegen der Sie mir solche Fragen stellen? Wussten Sie dass der Attentäter von Paris aus Deutschland kam, aus katholischem Umfeld?"