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Zum internationalen Antikriegstag steht die Aula Carolina in Aachen am Freitagabend im Zeichen des Friedens und Miteinanders. Hier werden zwei Organisationen aus Russland und Israel ausgezeichnet.
Mit viel Mut und Zivilcourage gegen Unrecht - damit zeichnen sich laut Aachener Friedensverein die diesjährigen Preisträger aus. Konkret handelt es sich dabei um den "Feministischen Antikriegswiderstand" (FAR) aus Russland und den "Human Rights Defenders Fund" (HRDF) aus Israel/Palästina.
Größte Anti-Kriegs-Initiative Russlands
Die FAR hat sich vor rund eineinhalb Jahren kurz nach Putins Angriffskrieg auf die Ukraine gegründet. Seitdem engagiert sich die Gruppe für Frieden, Vielfalt und Menschenrechte in Russland und gegen Patriarchat, Autokratie und Militarismus. "Außerdem setzt sich die Initiative gegen das extrem konservative Bild von Geschlecht und Familie in Russland ein", sagt der Verein Aachener Friedenspreis. Demnach ist die FAR mittlerweile in Russland die größte Initiative gegen den Krieg.
Ende letzten Jahres ist die Gruppe vom russischen Staat in die Liste der so genannten "ausländischen Agenten" aufgenommen worden. Seitdem werden Aktivistinnen verhaftet, kriminalisiert und eingesperrt. Aus diesem Grund werden Mitglieder der Initiative bei der Preisverleihung am Freitagabend in Aachen anonym und mit verdeckten Gesichtern auftreten.
Juristische Unterstützung im Notfall
Die Organisation "Human Rights Defenders Fund" in Israel ist ein Netzwerk aus Anwältinnen und Anwälten. Sie geben israelischen und palästinensischen Menschen rechtlichen Beistand, die sich gewaltfrei für die Einhaltung von Menschenrechten einsetzen, deswegen aber auch vom israelischen Rechtssystem verfolgt werden, so der Aachener Friedensverein.
Dadurch werde die abschreckende Wirkung von juristischen Schikanen durch staatliche Behörden, Organisationen und Lobbygruppen von extremen Rechten und Siedlern gemildert.
Den diesjährigen Aachener Friedenspreis erhält der HRDF laut Verein unter anderem für sein Streben nach der Wahrung der Menschenrechte durch Unterstützung derjenigen, die für diese Rechte auf beiden Seiten des israelisch-palästinensischen Konflikts streiten.
Podiumsdiskussion, Konzert und Lesung
Vertreter beider Initiativen werden den Aachener Friedenspreis im Rahmen einer feierlichen Zeremonie entgegennehmen, und zwar vom rheinischen Kabarettisten Wilfried Schmickler. Die Veranstaltung startet Freitagabend um 19 Uhr.
Im Anschluss an die Preisverleihung geht es am Samstag mit einem Rahmenprogramm weiter. In der Nadelfabrik können sich Interessierte an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Die Zukunft der europäischen Friedensordnung" beteiligen.
Samstagabend geht es dann eher ums Zuhören: Im Eurogress Aachen gibt’s ein Konzert mit Lesung mit dem palästinensisch-syrischen Pianisten Aeham Ahmad.
Quelle & Bild: WDR (Westdeutscher Rundfunk)
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