Ich glaube, dass viele Menschen das Gefühl haben, dass die Grünen eine Partei einer abgehobenen, gutverdienenden Akademiker-Elite seien, die über die Köpfe der Menschen hinweg irgendwelche Maßnahmen durchdrücken, die dann den kleinen Leuten im Geldbeutel wehtun.

Da steckt sicher einiges an Wahrheit drin. Vielleicht wäre diese Partei beliebter, wenn sie mehr mit den Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen das Gespräch suchen und ihnen gut zuhören würde, und bei Klimaschutzmaßnahmen, die ja an sich dringend nötig sind, auf sozialen Ausgleich bestehen würden, damit Geringverdiener*innen keine Nachteile erleiden. Also im Prinzip genau das, was die Linke macht. ;)

Außerdem leidet die Beliebtheit der Grünen auch darunter, dass sie sehr mächtige und rhetorisch geniale Gegner wie Merz, Söder, Weidel usw. haben, die es schaffen, viele Menschen davon zu überzeugen, die Grünen seien Spinner, Dilettanten, Wirtschafts- oder Freiheitsfeinde. Was natürlich Quatsch ist. Wenn sie es irgendwie besser schaffen würden, diese Gegner zu entlarven und zu schwächen, indem sie den rhetorisch etwas gleichwertiges entgegensetzen (schwierig, ich weiß), dann könnten sie meiner Meinung nach auch noch ein paar Stimmen gewinnen.

... Und sie sollten besser auf Social Media performen!

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Z.B durch Zucker/Fettsteuern, also alles wo viel Zucker oder viele ungesunde Fette sind, bekommt eine zusätzliche Steuer

Ja, könnte man machen. Ich meine es gibt auch in der deutschen Politik Leute, die das fordern. Wurde, glaube ich, bisher nicht eingeführt, weil man die Menschen einfach selbst entscheiden lassen will was sie essen. Und vielleicht auch ein Bisschen wegen Lobbyismus der Lebensmittelindustrie, denn mit Zucker lässt sich gutes Geld verdienen.

wer dort zu dick ist und ein Risiko für Diabetes entwickelt, hat dann 1 Jahr Zeit gesünder zu werden, wenn nicht muss er höhere Versicherungsbeiträge bezahlen

Das sehe ich kritisch. Eine gesetzliche Krankenversicherung soll ja allen die gleiche Gesundheitsversorgung und finanzielle Sicherheit bieten, egal welche Vorerkrankungen sie haben. Und Fettleibigkeit ist eine Krankheit. Außerdem kann Übergewicht auch Folge von anderen Krankheiten sein oder einfach genetisch bedingt. Ich würde sogar behaupten dass die Gene die größte Rolle spielen.

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Ich finde unsere repräsentative Demokratie nicht schlecht. Ich finde es macht Sinn, dass wir Leute ins Parlament wählen, von denen wir glauben dass sie neue Gesetze in unserem Interesse aushandeln. Auch, dass es viele Parteien gibt und nicht nur 2 wie in den USA, finde ich gut, sodass man sich nicht unbedingt immer für das "kleinere Übel" entscheiden muss. Vielleicht könnte man durch Volksabstimmungen noch etwas verbessern, wobei das die politische Entscheidungsfindung auch Träge und womöglich auch besser Manipulierbar (durch Medienmacht, social Media Kampagnen etc.) machen könnte.

Alles, was undemokratischer wäre als das System das wir haben, lehne ich ab, da die Rechten der Einzelnen Bürger*innen dann zu leicht eingeschränkt werden könnten. Auch wenn eine Regierung dann vielleicht schneller und effektiver agieren könnte, siehe z.B. Energiewende & Klimaschutz in China.

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Bislang bin ich eher positiv überrascht von seiner Kompromissfähigkeit mit der SPD und den Grünen. Er scheint, wenn es darauf ankommt, durchaus kommunikationsfähig zu sein und inhaltlich richtige Entscheidungen mittragen zu können, auch wenn er vor der Wahl komischerweise in großen Teilen das Gegenteil von dem verzapft hat, was er jetzt mitträgt.

Aber wen interessiert jetzt noch, welche Geräusche vor der Wahl aus diesem alten, weißen Lobbyistengesicht rauskamen. Nämlich größtenteils Lügen und Beleidigungen gegen große Teile der Bevölkerung.

Solange er jetzt weiter teilweise die Politik umsetzt, die Habeck vor der Wahl gefordert hat, soll es mir Recht sein. Wenn ihm jedoch allzu viele Sachen wieder einfallen sollten, die er vor der Wahl versprochen hat, dann würde das meiner Meinung nach eher eine Politik bedeuten, die das Leben vieler Menschen verschlechtern würde. In dem Fall würde ich sagen: Nein, er kann es einfach nicht.

Ich hätte gehofft die CDU/CSU geht mit der AFD zusammen

Bitte nicht. Warum, siehe z.B. hier: https://datajournal.org/schon-wieder/

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Ich denke, es ist ganz tief im menschlichen Denken verwurzelt, dass wir zwischen "wir" und "die" unterscheiden und denjenigen, die wir als "fremd" wahrnehmen, zunächst kritisch gegenüberstehen, solange wir sie noch nicht gut kennen. In der Steinzeit konnte dieses intuitive Denken lebenswichtig sein, denn die Menschen lebten in Stämmen und waren in der Evolution erfolgreich damit, innerhalb ihrer Stämme zusammenzuhalten und sich gegenseitig vor Gefahren von außen zu schützen.

Was hat die Steinzeit mit unserem heutigen Leben zu tun? So gut wie nichts. Leider sind unsere Gehirne allerdings noch weitestgehend die gleichen wie die unserer Vorfahren, denn Evolutionsgeschichtlich ist das alles noch gar nicht so lange her.

Heute wissen wir es eigentlich besser: Es ist egal wie jemand aussieht oder woher jemand kommt - im Prinzip ticken wir alle gleich und haben die gleichen grundlegenden Bedürfnisse, Hoffnungen, Sorgen und Ängste.

Nun gibt es allerdings einflussreiche Menschen (z.B. manche Politikerinnen und Politiker), die psychologisch versiert sind und es meisterhaft verstehen, unser Steinzeithirn anzusprechen, um uns zu manipulieren. So können sie zum Beispiel durch ständige Wiederholung von Halbwahrheiten oder schlichten Lügen zum Thema "Ausländerkriminalität" (Stichwort: Verfügbarkeitsheuristik) ein Angstgefühl in uns auslösen und uns gleichzeitig anbieten, uns mit einem Anti-Migkationskurs von dieser Angst zu erlösen, wenn wir sie nur in die Regierung wählen. Dass, wie schon vielfach wissenschaftlich belegt wurde, Migration nicht zu mehr Kriminalität führt, spielt dann keine Rolle mehr, denn unsere Instinkte sind stärker als die Vernunft.

In diesem Zusammenhang ist zum Beispiel interessant, dass in Gegenden mit niedrigem Ausländeranteil rechte Parteien im Schnitt bessere Wahlergebnisse erzielen als in Gegenden mit hohem Ausländeranteil. Sobald die Menschen die vormals "Fremden" mal näher kennenlernen, überwinden sie nämlich auch schnell ihre Vorurteile und betrachten sich und ihre neuen Freunde eher als ein Team, für das sie gerne einstehen.

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Die räumliche Trennung, die die Abbildung suggeriert, hätte wohl verheerend schlechte Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Menschen.

Interessant finde ich allerdings die rein politische Dimension deiner Fragestellung. Als Gedankenspiel stelle ich mir gerade zwei getrennte Parlamente für Männer und Frauen vor, die für wichtige Entscheidungen gleichberechtigt einen Konsens finden müssen. So könnte vielleicht dem Missstand entgegengewirkt werden, dass (etwas klischeehaft ausgedrückt) "typisch männliche" Denkmuster oft politische Debatten dominieren - z.B. ständiger Durchsetzungsdrang des stärkeren/schlaueren im Wettbewerb um den größten Einflussbereich, das höchste Bruttoinlandsprodukt, die größten Rohstoffvorkommen, die höchste Rendite von Großspendern etc.

Das führt meiner Meinung nach nämlich oft nicht zu den besten Entscheidungen für das Wohlergehen der Gesamtbevölkerung.

Stattdessen würden in der zwei-Parlamente-Demokratie "typisch weibliche" Denkmuster dasselbe Gewicht erhalten (ich erspare uns an dieser Stelle die gängigen Klischees). Ich könnte mir gut vorstellen, dass das eine Bereicherung für die politische Entscheidungsfindung wäre.

Natürlich ist das nur ein Gedankenspiel. Es gibt offensichtliche Unzulänglichkeiten dieses zwei-Parlamente-Systems - z.B., dass sich nicht 100% der Bevölkerung durch die binäre Unterscheidung zwischen Männern und Frauen repräsentiert sehen würden. Ein erster Schritt wäre es vielleicht, wenn die etablierten Parteien die Auswahl ihrer Kanditati*innen bei Wahlen möglichst repräsentativ für die Gesamtbevölkerung gestalten würden, also nach Geschlecht, Alter, Beruf, Migrationshintergrund etc.

Manche der etablierten Parteien geben sich dahingehend ja bereits etwas Mühe. Andere wiederum setzen nach wie vor z.B. überproportional viele alte, weiße Männer mit Jurastudium auf die Listen.

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Meinung des Tages: Studie offenbart - Migration steigert nicht die Kriminalität - wie bewertet Ihr die Studie?

Oft wird behauptet, dass Migration die Kriminalitätsrate erhöhen würde. Eine neue Studie zeigt nun, dass ein steigender Anteil an Zugewanderten keinen Einfluss auf die Kriminalitätsrate an einem Ort hat..

Neue ifo-Studie

Häufig ist zu lesen, dass Migration die Sicherheit in Deutschland gefährde, da Ausländer im Vergleich zu Deutschen in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) überrepräsentiert seien.

Das Münchner ifo-Institut kommt in einer neuen datenbasierten Analyse zu einem anderen Schluss: Die höhere Rate an Ausländern in der Statistik deute weder auf eine höhere Neigung von Ausländern zu Kriminalität hin, noch steige die Kriminalität an Orten, an denen sie sich niederlassen.

Für die Studie wurden PKS-Daten aus Landkreisen und kreisfreien Städten ausgewertet.

Gründe für höheren Ausländeranteil in der Statistik

Dass Ausländer in der PKS überrepräsentiert sind, liege z.B. am jüngeren Alter im Vgl. zur deutschen Bevölkerung sowie dem hohen Männeranteil. Zudem leben viele Migranten in Ballungsräumen, z.B. Großstädten, in denen es - auch unter Deutschen - wesentlich häufiger zu Straftaten komme.

Kriminalität unter Migranten verringern

Um zu verhindern, dass (junge) Migranten hierzulande kriminell werden, schlägt das ifo-Institut vor allem bessere Integration vor. Laut ifo "belegen [Studien], dass Integrationsmaßnahmen, insbesondere Sprachkurse, das Kriminalitätsrisiko von Geflüchteten reduzieren".

Eine weitere Maßnahme wäre eine bessere und ausbalanciertere Verteilung von Geflüchteten, um Integration zu fördern und Belastungen von Kommunen vorzubeugen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr die neueste Studie des ifo-Instituts?
  • Welche Faktoren haben Eurer Meinung nach Einfluss auf die Kriminalität?
  • Sollten Integrationsmaßnahmen mehr gefördert werden, um Kriminalitätsprävention zu betreiben?
  • Hilft ein besserer Verteilungsschlüssel, um Großstädte zu entlasten?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Ich halte die Studie für plausibel, da...

Es ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass die polizeiliche Kriminalstatistik Tatverdächtige erfasst, nicht erwiesen kriminelle Täter. Dadurch sind die Daten natürlich grundsätzlich verzerrt. So wird beispielsweise ein Ausländer für die selbe Straftat wahrscheinlicher verdächtigt als ein Deutscher. Auch werden in Gegenden mit mehr Polizeieinsatz (z.B. in Städten) auch mehr Straftaten gefunden — dort wo man sucht, findet man auch was. Weitere Unzulänglichkeiten der Kriminalstatistik werden z.B. hier erläutert: https://www.bpb.de/themen/innere-sicherheit/dossier-innere-sicherheit/76639/auslaenderkriminalitaet-statistische-daten-und-soziale-wirklichkeit/

Die neue Studie des ifo Instituts setzt sich sehr genau mit den vorliegenden Daten auseinander. Sie berücksichtigt dabei, so gut es mit gängigen wissenschaftlichen Methoden eben geht, auch solche fixen Effekte. Eine naive Auswertung der Rohdaten wird einer detaillierteren Analyse gegenübergestellt, bei der auch die regionale und demografische Verteilung berücksichtigt wird. Methodik und Ergebnisse werden sauber beschrieben und diskutiert.

Alles in allem finde ich die Studie wissenschaftlich in Ordnung. Ich denke, sie liefert einen wichtigen Beitrag zur aktuellen politischen Debatte um Migration und Kriminalität. Die Debatte wird in Politik und Gesellschaft leider oft nicht faktenbasiert geführt.

Ich nehme in den Medien und im privaten Umfeld häufig unterkomplexe Darstellungen oder "gefühlte Wahrheiten" zu diesem Thema wahr. Wenn diese Art zu denken auf der politischen Ebene Einzug hält, dann kann dies schnell zu vorschnellen politischen Entscheidungen treffen, die massiv negative Auswirkungen auf viele Menschen in Deutschland haben, während sie die Sicherheit im Land womöglich gar nicht verbessern. Dies sollte unbedingt vermieden werden.

Daher sollten meiner Meinung nach alle Mal einen Gang runterschalten und einmal sachlich im Detail die Fakten diskutieren, ohne dabei den Blick für die Gefühle von hier lebenden Ausländern und Deutschen aus dem Blick zu verlieren.

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