Warum wählen Leute rechte Parteien?

Die AfD holt ein gutes Wahlergebnis nach dem anderen. Nicht nur im Osten, sondern auch im Westen. Nicht nur in Deutschland ist rechte Politik derzeit erfolgreich, sondern auch in anderen Ländern (z.B. Trump und seine MAGA-Bewegung in den USA).

Ich selbst habe mit rechten (bzw. sogar rechtsextremen) Einstellungen überhaupt nichts am Hut, würde mich selbst als ziemlich weit links bezeichnen. Und man ist ja im Alltag oft von einer Blase aus ähnlich denkenden Menschen umgeben, daher kenne ich gar niemanden persönlich, der zugibt, die AfD zu wählen, und der mir erklären könnte, warum.

Deshalb wüsste ich von den AfD-Sympathisanten unter euch gerne: Warum findet ihr die gut? Ihr glaubt doch nicht im Ernst an die Märchen von den uns völlig überflutenden Migrationswellen, von den vermeintlich kriminellen Ausländern, an das diskriminierende und längst überholte Frauenbild der rechten Bewegung, an die rückwärtsgewandte und nicht nachhaltige Wirtschaftspolitik, die den Reichen nutzt und der Mitte schadet, und so weiter...? Wenn ihr gegen die da oben seid und wollt, dass sich mal richtig was ändert, warum wählt ihr dann nicht links?

Und an diejenigen unter euch, die keine rechte Partei unterstützen würden: Was glaubt ihr, warum so viele Menschen anderer Meinung sind? Die sind ja sicher nicht alle doof! Warum glaubt ihr, dass ihr richtig liegt? Und wie könnt ihr andere vielleicht davon überzeugen, auf eure Seite zu wechseln?

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Wird die Menschheit noch die Kurve kriegen? Und wenn ja, wie?

Bevor ich zu meinen eigentlichen Fragen komme, hier erstmal eine etwas längere Einleitung. Für alle die nur an kurzen Fragen interessiert sind und die keinen Bock haben so viel zu lesen: Springt einfach nach unten zu den drei mit *** gekennzeichneten Abschnitten oder lasst es bleiben. Ist jetzt auch nicht gerade das leichteste Thema, vielleicht als Triggerwarnung zu Beginn.

Mal ganz aus der Ferne betrachtet:

Den Homo Sapiens gibt es, soweit ich weiß, seit etwa 300 000 Jahren. Nach evolutionsgeschichtlichen Maßstäben gibt es unsere Spezies also noch nicht so mega lange.

Offenbar überschreitet die Menschheit massiv planetare Grenzen (z.B. Artensterben, Klimawandel) und zerstört so ihre eigene Lebensgrundlage. Ganz zu schweigen von Atomwaffen oder biologischen Kampfstoffen. Es sieht aus meiner Sicht aktuell so aus, als wäre die Population unserer Art in ein paar Jahrzehnten ernsthaft gefährdet.

Ich denke, dass uns neue Technologien nicht retten werden, denn die Naturgesetze sind leider nicht verhandelbar. Die Gesetze der Thermodynamik stehen aus meiner Sicht einem ewigen "weiter so" entgegen.

"Grünes Wachstum" gibt es nicht. Die "absolute Entkopplung" des Wirtschaftswachstums vom Energiebedarf, z.B. in Deutschland, die dafür gerne als Argument vorgebracht wird, hat ihre Ursache lediglich in Effizienzsteigerungen durch die Elektrifizierung von Stromerzeugung, Mobilität etc. Rechnet man diese Effizienzsteigerungen heraus, dann findet man so eine gute Korrelation zwischen Bruttoinlandsprodukt und Energieverbrauch, dass man das BIP im Prinzip genauso gut in Joule statt in Dollar messen könnte. Macht ja auch intuitiv Sinn, denn irgendwoher muss die stetig wachsende Menge an Gütern und Dienstleistungen ja kommen. Ökonomen sind halt keine Physiker.

Für andere Ressourcen als Energie, schätze ich, wird das wohl genauso sein. Hält man am immerwährenden Wachstum fest, so wird man über erneuerbare Energien zwar den steigenden Energiebedarf eine Zeit lang decken können, dafür aber schnell an andere Grenzen wie die der verfügbaren Rohstoffe oder Flächen stoßen. Kernkraft scheint mir auch keine plausible Lösungsmöglichkeit zu sein angesichts der Größenordnungen, mit denen wir es zu tun haben. Kernfusion? - Vielleicht kriegen wir da irgendwann noch einiges an Energie raus, vielleicht aber auch nicht.

Und damit habe ich immer noch nicht alle planetaren Grenzen erwähnt, die wir zu überschreiten drohen oder bereits überschritten haben.

*** Ist der Homo Sapiens also eine Randerscheinung der Erdgeschichte? Eine Evolutionsbiologische Sackgasse? Eine junge Spezies, die sich nicht langfristig etablieren wird?

*** Oder können wir auch anders? Ein grundlegend neues Wirtschaftssystem? Eine Welt, in der nicht mehr das Recht des Stärkeren und der Wettbewerb um die höchste Rendite, den größten Einflussbereich, die größten Rohstoffvorkommen etc. den Kurs vorgibt, sondern die Maximierung des Wohlergehens heutiger und zukünftiger Generationen?

*** Was meint ihr? Habt ihr noch Hoffnung? Was sollte getan werden, ausgehend von dem Stand, auf dem wir hier und heute sind? Wo seht ihr vielleicht einen Lichtblick?

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