Ohne die Substanzen, die in Nüssen sind, funktioniert das Gehirn nicht - jedoch ist der Umkehrschluss leider nicht machbar: Mehr Nüsse = besser denken. Liest man die Statistiken zur kognitiven Reservekapazität (d.h. geistige Fitness im Alter – man schaut, wie sieht die Biographie (Leben, Beruf, Hobbies, etc.) von geistig fitten und von geistig unfitten älteren Menschen aus), dann ist gut für’s Gehirn: angemessene berufliche Beanspruchung und erfüllende Tätigkeit, Genießen können, lebenslange Begeisterung für bestimmte Dinge/Hobbies & Sport. Schaut man sich die bisher noch schlecht begriffenen Zusammenhänge über neuronale Stukturen an, dann bei allen Tätigkeiten wichtig, dass diese Spaß machen. Wenn Denksportafgaben eine Qual sind, dann ist es Quatsch. Der bedeutendste Aspekt ist offensichtlich Bewegung: Es gibt sogar akute Effekte zwischen Gedächtnis und sportlichen Tätigkeiten - die Befundlage ist aber noch sehr heterogen. Die langfristigen Effekte sind aber wissenschaftlich akzeptiert und dokumentiert: Die Arbeitsgruppen um Wildor Hollmann konnten zeigen, dass dynamische aerobe Tätigkeiten zu regionalen Durchblutungssteigerungen in vielen Gehirnbereichen führen. Dadurch wird sowohl die Regeneration von Nervenzellen und –verknüpfungen gesteigert (Neuroprotektive Wirkungen) als auch das Potenzial für die Verknüpfung von Nervenzellen in Lernprozessen (Neuroplastizität) erhöht. Körperliche Bewegung erwies sich zudem als starker Stimulus zur Neubildung von Synapsen und Neuronen. Neue Studien verweisen darauf, dass Schulsport die schulische Leistung in anderen Fächern positiv beeinflussen kann. Die Arbeitsgruppe Sport am Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) konnte bei Jugendlichen nachweisen, dass die sogenannten exekutiven Funktionen, wie Arbeitsgedächtnis, Inhibition und kognitive Kontrolle, durch eine 30-minütige Sportunterrichteinheit und eine gesteigerte körperliche Fitness gefördert werden kann. Wenn man nun Schlussfolgerungen hieraus ziehen will, dann erhöht man durch regelmäßigen Ausdauersport das Lernpotenzial des Gehirns. Weiterhin dreht sich gerade in der Neurowissenschaft viel um den Wirkstoff BDNF. BDNF fördert die Entstehung von Synapsen und synaptischen Veränderungen und stellt so etwas wie einen Gehirndünger da. BDNF wird am meisten hergestellt, wenn Versuchtiere „Ausdauersport“ (Laufrad, Laufband,..) treiben!! Humanexperimentelle Studien zu BDNF und Sport sind vielversprechend.Dieser Wirkstoff könnte für den Zusammenhang zwischen sinkendem Demenzrisiko und Sport verantwortlich sein. Ideal könnte eine Kombination aus Ausdauer und technischen Aspekte im Sport für Gehirngesundheit zu sein. Motorisches Lernen aktiviert deutlich mehr Botenstoff Dopamin als Ausdauersport, der – auch bei vergleichsweise geringer Anzahl von Dopaminzellen – großen Einfluss auf das allgemeine Lernpotenzial des Gehirns besitzt. Computer schädlich für s gehirn

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Es ist tatsächlich so, dass Muskelwachstum gemessen wurde. Was in den ("Werbe")-Befunden allerdings etwas in den Hintergrund gerückt wurde, ist die Tatsache, dass sich hierbei schnell "Deckeneffekte" einstellen. D.h. am Anfang ist eine Verbesserung der Muskulatur zu sehen, später passiert allerdings nicht viel mehr. Das zweite Problem, das sich hierbei ergibt: die Stimulation umgeht den "natürlichen" Weg vom Hirn zur motorischen Einheit. So ist davon auszugehen, dass die gesteigerte periphere Muskelleistung nicht in die sportliche Technik eingebunden werden kann. Eigentlich sind sogar negative Effekte auf die sportliche Technik zu erwarten..

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Nunbin's ich nochmal-nur GENAUER: es  wird bissle kompliziert: Nicotin führt dazu, dass Neurone im Mittelhirn der Bereiche A8, A9, und v.a. A10 (ventrales tegementales Areal (VTA) und substantia nigra (SN)) aktiv werden. Diese Neurone verwenden Dopamin als Botenstoff und senden Axone ins Striatum (Inputstation der Basalganglien), ins limbische System, PFC und andere Kortexbereiche. So führt Nikotin zu einer Dopaminausschüttung und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Aktivierung in diesen „angeschlossenen“ Netzwerkbereichen. Die Verbesserung der Gedächtnisleistungsfähigkeit unter Nikotin kann man darauf zurückführen. (VTA projiziert u.a. in präfrontalen Kortex und beeinflusst dort den Dopaminkatabolismus – und damit die exekutiven Funktionen (Arbeitsgedächtnis, Inhibition, kognitive Flexibilität). Die uneinheitliche Befundlage zu Nicotin & kognitiver Flexibilität ist vermutlich auf Genpolymorphismen im COMT-Gen zurückzuführen (evtl. im DAT-Gen für die Basalganglien, die von VTA und SN aktiviert werden).).

Nicotin aktiviert Dopaminneurone in der VTA, die im ventralen STriatum (Nucleus accumbens) Aktivität auslösen. Situationsbezüge, die gleichzeitig mit einer solchen striatalen Aktivität auftreten, wird ein hoher Anreiz zugeordnet. Deshalb ist die Suchtgefahr bei Nikotin sehr hoch. So vermittelt Dopamin ein starkes Streben nach der Zigarette. Erst die Aktivierung des Nucleus accumbens führt über eine Aktivierungskaskade zur Ausschüttung von Opioiden, die das gute Gefühl machen (und da gibt es Gewöhnungseffekte). Wenn Du abhängig bist, bist Du deshalb nicht glücklicher, sondern nur das Verlangen ist hochgesetzt – was wohl eher unglücklicher macht. Ich hoffe, das war nicht zu verwirrend.

Genpolymorphismen entscheiden, wie lange Dopamin im synaptischen Spalt ist und haben damit wohl Einfluss auf die Anreizzuschreibung…

 

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Dopamin kannst Du leider nicht über Nahrung aufnehmen. Du kannst künstlich den Dopaminspiegel zwischen den Zellen erhöhen über den Wirkstoff L-Dopa – einer Vorform von Dopamin, die es ins Gehirn schafft. Allerdings macht Dopamin nicht glücklich (das sind Opioide) und ist für ganz viele andere Sachen im Kopf zuständig - wie Motivation, Bewegungsinitiierung, Verhaltenssteuerung, Aufmerksamkeit, Selbstregulation, motorisches Lernen, usw. Und bei diesen Sachen ist ein optimaler Dopaminspiegel am besten und nicht ein erhöhter! So gehen im Kopf bei zu viel Dopamin viele Sachen schief; genauso wie bei zu wenig Dopamin. Bestimmte Medikamente wie Ritalin, aber auch Kaffee verändern die Spiegel von Dopamin über ihre Wirkung auf Dopaminrezeptoren –aber damit drehst Du in vielen Gehirnbereichen den Dopaminspiegel in einen suboptimalen Bereich…. Besorge Dir ein paar tolle, überraschende (auch sportliche) Erlebnisse - das ist die gesündeste Weise den Dopaminhaushalt zu optimieren..

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Zu Gehirntechnisch: Die Gehirnhälftenkommunikation wird insbesondere in der Psychologie diskutiert – aus neurowissenschaftlicher Perspektive scheint das Thema stark überschätz. Dass Jongliertraining gut für das Gehirn sein soll, stammt aus Studien, die Jongliertraining als Beispiel für motorisches Training verwendeten – es hätten auch andere Bewegungen sein können. Und dort zeigte sich: Lernen erhöht tatsächlich die Dichte der grauen und weißen Masse (vermutlich durch eine feinere Verästelung der Dendriten und eine erhöhte Anzahl von Synapsen). Nachgewiesen wurde dies u.a. für ein dreimonatiges Jongliertraining. Allerdings ging der Dichteffekt wieder zurück. Man geht davon aus, dass Dein ganzes Wissen in Deinen Synapsenstärken sitzt (d.h. die Übertragungsstärke) –für Schulwissen insbesondere im Kortex, für Motorik insbesondere Basalganglien, motorische Kortexbereiche und Kleinhirn. Über Veränderungen an den Synapsenstärken (LTP/LTD/STDP) und Erhöhung der Anzahl der Dendriten (wo die Synapsen draufsitzen) und Bildung neuer Synapsen wird Wissen im Hirn repräsentiert. Dabei entscheiden zwei kleine Gehirnstrukturen (Hippokampus und Striatum), was ins Hirn langfristig rein soll (über Dopamin). So ist eine Veränderungen der Synapsenzahl sehr positiv zu sehen. Allerdings gilt das für komplexere/intensivere sportliche Tätigkeiten als Jonglieren auch – mit vermutlich noch größeren Effekten im Gehirn: Sport hat dabei drei Effekte (natürlich nicht jeder Sport): Durch die Ausdauerkomponente werden neuroprotektive Faktoren im Gehirn wirksam, die die Leistungsfähigkeit und Reservekapazität Deiner Hirnsuppe erhöhen. Durch die Fertigkeitskomponente werden Plastizitätsvorgänge in der „Kommunikation“ zwischen Kortex und den Basalganglien angeschoben, die effektive Verhaltensteuerung fördern. Durch die belohnenden Momente, die Dir Sport (aber genauso auch Musik & bildende Künste) gibt, werden dopaminerge Strukturen häufig aktiviert und vermutlich gestärkt – die Du für Motivation und Lernen benötigst. Du erhöhst also durch sportliche Betätigung Deine Lernleistung und Deine sogenannten exekutiven Funktionen, die anteilig Deine schulische (wahrscheinlich auch berufliche) Leistung bestimmen.

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Lernen erhöht die Dichte der grauen und weißen Masse (vermutlich durch eine feinere Verästelung der Dendriten und eine erhöhte Anzahl von Synapsen). Nachgewiesen wurde dies u.a. für ein dreimonatiges Jongliertraining. Bestimmte Gehirnstrukturen legen durch spezifischen Gebrauch an Dichte zu. Allerdings ist fraglich, ob ein einmaliges Auswendiglernen strukturelle Veränderungen im Kortex hervorrufen kann. Sehr wahrscheinlich werden diese Veränderung zunächst nur im Verhältnis der Transmitter und andere Stoffe an den eingebundenen Neuronen niederschlagen.

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Bei "schlimmen" Situationen wird im Gehirn die Amygdala aktiviert. Diese Aktivierung (genauer die im basolateralen Teil der Amygdala) sorgt über Umwege im Gehirn dafür, dass alle Türen ins episodische Gedächtnis geöffnet werden. So sind die Erinnerungen unverhältnismäßig detailliert... wenn ein schack nicht alles löscht (hierbei wird der "Zwischenspeicher" gelöscht - so landet fast nix im Kortex, wo's erinnert werden kann)..

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