zu 2 (Herausgabe der PC-Daten) würde ich sagen, es hängt davon ab, ob man nur direkt in der Firma an deinem Arbeitsplatz diese Abwesenheitsnotiz erstellen kann.
Wenn du dich auch von zu Hause übers Internet dort einloggen und selbst diese Abwesenheitsnotiz erstellen kannst, sehe ich keine Notwendigkeit, dass die das machen müssen.
Als Begründung, dass du das lieber selbst übernimmst, kannst du ja angeben, dass sie ja derzeit durch deine Krankheit schon genug belastet sind und du ihnen diese zusätzliche Aufgabe nicht auch noch zumuten willst/kannst, sondern sie diesbzgl. gerne entlastest.
Vielleicht kann dir der Betriebsrat auch sagen, ob und welche Regelung es dazu gibt.
Falls du die Schlüsselübergabe baldmöglichst machen musst, kannst du ihnen ja mitteilen, dass du dafür einfach ein paar Minuten früher kommen und dann persönlich die Abwesenheitsnotiz anfertigen kannst.
Ich denke, wenn man die Daten tatsächlich nur für die Anfertigung dieser Abwesenheitsnotiz braucht, musst du sie auch nicht rausrücken, sofern nicht jemand anderes unter deinem Account und damit deinen Einloggdaten deine Arbeit während deiner Krankheit erledigen muss.
Kannst du die Zugangsdaten vielleicht einer Person deines Vertrauens am Arbeitsplatz oder dem Betriebsrat geben, dass die im Bedarfsfall diese Abwesenheitsnotiz anfertigen?
Zu 3) Wie andere hier schon rieten, würde ich zur Schlüsselübergabe unbedingt einen
Zeugen mitnehmen. Dass sie vor dem dann rumzicken, kann ich mir schwer
vorstellen.
Kannst du dieses Übergabeprotokoll mit Freizeilen für Angabe der genauen Uhrzeit,
"in Anwesenheit von...." etc. vielleicht schon zu Hause anfertigen, ausdrucken, um
die Gegenseite auch zeitlich zu entlasten?
Sicherheitshalber heimlich von der Sprachmemofunktion eines geeigneten Handys
Gebrauch zu machen ist eine gute Dokumentationsmöglichkeit, die rechtliche
Zulässigkeit allerdings nicht gewährleistet.
Kann für dich aber sehr hilfreich sein, falls du dich durch die Aufregung, Angst
und vehemente Provokationsversuche der Gegenseite im Nachhinein nicht mehr
richtig an alles gesagte erinnern kannst.
Weitere Ratschläge:
- Beantrage Einsicht in deine Personalakte, am besten in Anwesenheit eines verläss-
lichen Zeugens! Diese Einsicht darf dir nicht verwehrt werden.
Kontrolliere, ob diese Akte durchgehend paginiert ist, und fotografiere einfach
darin eine Seite nach der anderen ab, um sicher zu gehen, dass sowohl vor als auch
nach deiner Einsichtnahme darin keine Seiten gegen andere mit gleicher Seitenzahl
ausgetauscht werden!
Auf jeden Fall notiere dir die Anzahl der Seiten und verlange, falls nötig, die nachträgli-
che Paginierung, welche dann nicht gerade mit einem Bleistift erfolgen sollte!
Versuche ein Mobbingtagebuch und Gedächtnisprotokolle von allen relevanten Mobbingvorfällen/-Gesprächen zu führen unter Vermerkung von Datum, Uhrzeit, Namen der Beteiligten, Beobachtern etc.!
Gedächtnisprotokoll und Mobbingtagebuch werden mittlerweile von Richtern als Beweismittel anerkannt. Wenn möglich solltest du darin auch Veränderungen an deiner Gesundheit schriftlich dokumentieren oder von Angehörigen protokollieren lassen: Beispielsweise: Kopfschmerzen, Schwindel, Zittern, Schweisausbrüche, Bauchschmerzen, Kolliken, Schlafstörungen, Heulkrämpfe, Appetitlosigkeit, Durchfall etc. dokumentieren. Denn sowas ist häufig die Folge von Mobbing und gleichzeitig auch Beweisindiz dafür.
Ich würde noch versuchen, abzuklären, ob du dein Arbeitszeugnis vor der endgültigen Überreichung einsehen und kontrollieren (lassen) kannst.
Mit der diesbzgl. Rechtslage kenne ich mich nicht aus. Aber dass dieses korrekt sein muss und keine negativen Geheimcodes enthalten darf, dürfte ja wohl selbstverständlich sein.
Falls du Rat und Hilfe eines Anwaltes in Anspruch nehmen willst, würde ich den vorher sehr genau abchecken, ob er nicht zufällig in der gleichen Partei wie deine Kontrahenten ist, oder aus anderen Gründen befangen sein könnte.
Nach meinem Wissen musst du bei Prozessen vor dem Arbeitsgericht immer die erste Instanz inklusive Rechtsanwalt aus eigener Tasche bezahlen.
Ich wünsche dir viel Kraft, Mut und Erfolg.
Und immer dran denken: "Lächeln ist die schönste Art, dem Gegner die Zähne zu zeigen!"