Kurze Antwort: Jahreslosung 2025 - Prüfe alles, das Gute behalte.

Prüfen kannst du den Ruf Gottes an seinem Wort und daran, dass er ihn bestätigt, z.B. durch deine Mitmenschen.

Lange Antwort: Ich glaube durchaus, dass Gott ganz spezielle Berufungen hat, gleichzeitig ist nicht jeder Ruf gleich von Gott. Manchmal spiegeln sich darin die eigenen Herzenswünsche und das ist auch okay. Es gibt aus meiner Sicht auch nicht den einen Plan Gottes, den man verfehlen kann, sondern Gott öffnet Lebenswege und erwartet auch von uns als mündige Menschen, Entscheidungen zu treffen.

Mir hilft es, uns Menschen mit einer Gitarre zu vergleichen. Wir sind der Klangkörper und resonieren auf bestimmte Schwingungen. Dann bilden wir einen Ton. Wenn ich also merke, dass mein Herz resoniert, frage ich mich, woher die Schwingung kommt. Ob sie von Gott ist, prüfe ich wie oben beschrieben.

Unabhängig von speziellen Berufungen hat Gott auch eine klare Berufung für jeden: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn du das tust, lebst du im Ruf Gottes.

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Normalerweise hätte ich diese Frage verneint. Meiner Ansicht nach können Menschen sich aneinander binden, nicht nur auf formaler Ebene - sie können sich auch emotional so weit aneinander binden, dass etwas entsteht, was sich wie eine Seelenverbindung anfühlt. Nun hätte ich eigentlich gesagt, dass man diese Bindung (wenn auch mit Schmerz) lösen kann, sodass es nicht dem Verständnis der Seelenbindung entspricht, wie er von dir suggeriert wird.

Nichtsdestotrotz muss ich zugeben, dass es in meinem konkreten Fall eine Person gibt, die ich selbst nach vielen Jahren Funkstille nie vergessen konnte und in deren Gegenwart oder beim Ansehen von Bildern mein Herz resonniert. Und das obwohl ich mehrfach diese innerliche Bindung kappen wollte. Handelt es sich um eine Seelenbindung? Ich weiß es nicht, vielleicht war meine Sehnsucht nach einer Verbindung größer als mein Versuch diese zu kappen, aber vollkommen ausschließen kann ich etwas dergleichen nicht.

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Es gibt im Neuen Testament unterschiedliche Apostelkreise.

Erstens wird Jesus selbst im Hebräerbrief als Apostel Gottes bezeichnet.

Zweitens gibt es den Zwölferkreis der Jünger, die Jesus zu Aposteln berufen hat.Nachdem Judas den Kreis verlässt, wird nach Christi Himmelfahrt jemand neues berufen, um den Zwölferkreis vollständig zu halten. Der berufene Apostel soll Jesus vor seiner Kreuzigung und nach der Auferstehung erlebt haben.

Darüber hinaus gibt es weitere Apostel, die sich als Gesandte des Herrn verstanden. Ein prominentes Beispiel ist Paulus. Der wiederum sieht das z.B auch in Barnabas.

Zuletzt gibt es Apostel, die von Gemeinden ausgesandt werden für einen bestimmten Dienst. Da gibt es einige z.B. Priscilla und Aquilla.

Diese Unterscheidung ist wichtig. Ein Apostel ist ein Gesandter mit der Vollmacht des Sendenden. Es macht also durchaus einen Unterschied, ob jemand in der Autorität Jesu oder der Autorität der Kirche auftritt.

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Kurze Antwort: Nein.

Lange Antwort: Ich schätze die Vielfalt der der Kirchen und ich glaube, dass darin ein unterschätzter Schatz liegt. Es bedarf aber eines Herzens der Einheit. Wir sind gemeinsam eine globale christliche Kirche mit unterschiedlichen Ausgestaltungen. Gewiss sehen wir bestimmte Fragen unterschiedlich, aber meine Erfahrung ist, dass man so manches unterschiedlich sehen kann. Auch die Bibel kann durchaus in bestimmten Fragen unterschiedlich verstanden werden, ohne dass man direkt von unbiblische Kirchen sprechen kann.

Es muss aber auch Leitlinien, gemeinsame Überzeugungen, geben, die kennzeichnen, ob eine Glaubensgemeinschaft noch als christlich bezeichnet werden kann. Für mich liegt dieses gemeinsame Fundament im apostolischen Glaubensbekenntnis.

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Spannende Frage! Die Liebe Gottes hat für Gott selbst keinen Nutzen - er liebt nicht, weil er in irgendeiner Weise davon profitieren würde. Und genau das macht die Gnade Gottes unverdient.

Keiner von uns hat Gottes Liebe verdient - stattdessen entstammt die Liebe Gottes seinem Wesen. Er liebt schlicht, weil er liebt.

Und als Schöpfer des Lebens will er unser aller Bestes. Meiner Meinung nach könnte er allumfassend eingreifen, doch aus Liebe gibt er dem Menschen die Freiheit, seinen Weg selbst zu bestimmen. Und dieser Weg verursacht leider viel zu häufig Leid und Schmerz.

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Der Gedanke der sola fides entstammt dem Römerbrief, in dem Paulus durchaus ausführt, dass kein Mensch sich die Gerechtigkeit verdient hätte, stattdessen werde der Mensch aus Gnade ergriffen durch den Glauben gerechtfertigt.

Paulus geht aber auch explizit auf die Frage ein, ob das denn nun ein Freifahrtschein zum sündigen mit sich bringe, und verneint das vehement.

Ein Leben aus Glauben bedeutet schließlich auch ein Leben im Glauben. Insofern ist die Frage nach der Lebensführung durchaus wichtig, denn erst an der Lebensführung wird Buße im Sinne der Umkehr ersichtlich. Wie ein Leben im Glauben aussieht, führt Paulus im Römerbrief dann auch weiter aus.

Jakobus stellt die Frage anders. Er sagt: Zeige mir deinen Glauben anhand deiner Werke. Da liegt also kein Widerspruch vor, viel mehr fordert Jakobus auch, dass der Glaube an der Lebensführung sichtbar werden muss.

Kaum ein Christ behauptet demnach, dass der Glaube eine Freikarte zum sündigen ist. Aber ebenso behauptet kaum jemand, dass er sich die Gerechtigkeit durch seine Lebensführung verdient hätte.

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M. E. n. brauchst du dir darüber keine Gedanken zu machen. Da ist kein Dämon, der sich denkt "Ha, diese Bewegung kenne ich!"

Auch wenn es bei Yoga durchaus eine spirituelle Dimension gibt, bei der Körper und Geist in Einklang gebracht werden sollen, so ist nicht direkt die Bewegung entscheidend. Viel wichtiger scheint mir die persönliche Herzenshaltung. So oder so wird Yoga in weiten Teilen ohne die spirituelle Bedeutung praktiziert. Ich persönlich würde es vermutlich von dem Yoga-Lehrer abhängig machen - betont er das spirituelle, wäre es eher nichts für mich.

Aber nochmal: So oder so ist die persönliche Herzenshaltung wichtig. Wenn du gerne Sport machst, kannst du das genauso zur Ehre Gottes tun, indem du dich um den Körper, den er dir geschenkt hat, gut sorgst.

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Du hast ja gesagt, dass du kein Christ bist, insofern weiß ich nicht, ob du Ermutigung aus meiner Nachricht ziehen kannst.

Aber ich als Christ habe selbst verschiedene Phasen im Glauben erlebt und kenne auch die Momente, in denen die Gefühle ausblieben. Ich musste in dieser Zeit lernen, dass mein Glaube und mein Leben gemäß des Glaubens nicht an Gefühlen hängt. Stattdessen durfte ich lernen, Gott zu vertrauen und weiterhin das zu tun, was gut und vollkommen ist, unabhängig davon, wie ich mich jetzt dabei fühle.

Des Weiteren habe ich in dieser Zeit auch angefangen bewusst meine Gefühle zu erforschen und zu benennen. Im Gebet reflektierte ich mit Gott, was ich empfand und warum ich so empfand - das hat mir geholfen einen anderen Zugang zu meinen Gefühlen zu finden.

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Wie aus anderen Antworten hervorgeht war Jesus mit großer Sicherheit kein Veganer und fordert in seiner Lehre auch keinen Veganismus.

Nichtsdestotrotz kann man die ökologische Verantwortung des Menschen durchaus biblisch begründen. Gemäß der Schöpfungsordnung war der Mensch wohl in seinem Ursprungszustand Veganer, erst nach der Sintflutgeschichte wird Fleisch explizit als Nahrung aufgezählt. Auch im "Untertan sein" der Schöpfung unter dem Menschen liegt das verantwortungsbewusste Regieren verankert - gewiss keine Ausbeutung. Man könnte nun auch die endzeitlichen Aussagen hinzuziehen, das würde aber etwas zu weit reichen.

Hat Jesus etwas gegen Fleischkonsum gesagt? Nein. Hätte er etwas gegen die Massentierhaltung heutiger Zeit? Ich denke schon - aber das ist Spekulation.

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Bekehrung und Taufe nur wegen Höllenangst bringt überhaupt nichts

Ehrlich gesagt glaube ich, dass man das Evangelium nicht verstanden hat, wenn man sich nur aus Angst taufen lässt. Es geht dabei nicht um Angst vor etwaigen Konsequenzen. Es geht um Gottes unverdiente Liebe, die er uns Menschen entgegenbringt.

Die Frage nach der Rettung mache ich persönlich an Romer 10,9 fest:

"Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und wenn du in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden."

Die Taufe ist ein Bekenntnisrahmen, doch ein Bekenntnis ist erst aussagekräftig, wenn auch ein Glaube aus dem Herzen heraus dahinter ist.

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Die eigentliche zentrale Frage ist, wie will die Bibel verstanden werden. Und diese Frage ist nicht immer einfach zu beantworten.

Was die wörtliche oder sinnbildliche Auslegung angeht, hängt das von verschiedenen Fragen ab. Eine zentrale Frage ist die Textgattung des jeweiligen Bibelabschnittes. Wir alle wissen, dass z.B. Poesie nicht wörtlich verstanden werden will, sondern sinnbildlich. Daher werden poetische Texte der Bibel auch nicht wörtlich ausgelegt. Andere Texte hingegen sollten m.E.n. durchaus wörtlich verstanden werden.

Dann muss man immer vor Augen haben, dass die Bibel aus Schriften besteht, die aus einer anderen Zeit und Kultur stammen. Ich will damit nicht sagen, dass ihr Inhalt uns nicht betrifft, jedoch haben viele Aussagen einen kulturellen Kontext. Erst wenn man die Verse in ihrem kulturellen Kontext versteht, kann man sich an die Frage wagen: Was drückt der Text dann für mich aus?

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Sowas kann durchaus vorkommen. Ich hatte auch bereits ähnliche Erfahrungen. Gelegentlich ist es schwer zu unterscheiden, ob die Stimme nun von Gott oder von mir selbst kommt oder vielleicht doch einen bösen Ursprung hat.

Deswegen ist es wichtig damit weiße umzugehen:

1. Entsprechen die Gedanken Gottes Wesen? Man muss prüfen, ob die Gedanken mit der biblischen Offenbarung Gottes übereinstimmen oder ihr zuwider sind.

2. Gibt es irgendwie eine Form der Bestätigung? Nicht selten kam ein Gedanke, der von Gott gewesen sein könnte und ein Tag später kam ein Freund zu mir, der mir ähnliches gesagt hat oder ich schlug die Bibel auf und las ähnliche Worte. Ich würde solche Gedanken wahrnehmen, aber im Herzen bewegen und nicht zu sehr hochhalten, wenn sie sich nicht bestätigen.

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Also die Kirche hat vor allem erstmal ein Interesse: die Gemeinschaft im Glauben zu stärken.

Da steckt kein verborgenes Geheimnis, keine Geldgier, keine Manipulation und auch keine Sehnsucht nach Macht dahinter.

Gebet bringt dem Glaubenden vor allem erstmal eins - er kommt in Kontakt mit Gott. Es spielt dabei keine Rolle, ob das im kirchlichen Kontext oder mit einer Tasse Kaffee auf dem Balkon geschieht. In der Kirche kann man gemeinschaftliches Gebet erleben. Da habe ich persönlich bereits sehr ermutigend erlebt, aber Gebet kann und soll auch im Privaten vorkommen.

Wie gesagt, da steckt kein großes Geheimnis dahinter. Allenfalls will die Kirche die Glaubenden ermutigen, in ihrem Leben zu beten. Es gäbe nun sicherlich viel Interessantes über das Gebet zu sagen, aber da es hier um die Gedanken der Kirche geht, belasse ich es mal dabei.

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Halte nichts davon

Ich kann verstehen, dass in dem Omnismus etwas beruhigendes steckt, jedoch halte ich persönlich nicht viel davon. Das hat folgende Gründe:

1. Wenn man sich die unterschiedlichen Religionen anschaut, gibt es zwar ein paar Gemeinsamkeiten, aber sie unterscheiden sich zum Teil frappierend in ihren Gottesvorstellungen und in ihren Wegen zum Heil. Das ist nicht so einfach vereinbar.

2. Wir leben in der Postmoderne. Die Postmoderne ist gekennzeichnet von großer Ungewissheit, was man noch als Wahrheit anerkennen kann - wir akzeptieren, dass jeder seine eigene Wahrheit hat. Insofern fällt es uns schwer von objektiver Wahrheit zu reden und wir bleiben bei subjektiver. Ein religiöser Absolutheitsanspruch ist für einen Postmodernen Menschen problematisch - der Omnismus ist die perfekte Antwort darauf, um den unangenehmen Absolutheitsanspruch einfach zu missachten. Jedoch müssen wir uns an der Stelle auch selbst hinterfragen. Gibt es wirklich keine objektive Wahrheit? Wende ich mich dem Omnismus zu, weil ein Absolutheitsanspruch unangenehm ist?

3. Als Christ achte ich auch auf die Worte Jesu, der sagte: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich." Damit hat er einen Absolutheitsanspruch. Die Verkündigung der ersten Christen, die zur Buße und zum Glauben an Jesus aufgerufen haben, zeigt, dass auch sie den Absolutheitsanspruch Jesu begriffen. Die Lehre der Apostel war also ziemlich sicher alles andere als omnistisch.

Aufgrunddessen muss ich mir die Frage stellen, warum der Omnismus beruhigend - er stillt den Postmodernen Menschen in uns. Aus christlicher Sicht ist er aber weder biblisch gut haltbar noch entspricht er den Lehren der Apostel Jesu.

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Die anderen Antworten erklären ja bereits gut, was Hallelujah bedeutet. Um jetzt nochmal auf deine Frage einzugehen, ob du Hallelujah im Alltag sagen "darfst".

Grundsätzlich spricht da nichts dagegen. Ich persönlich sage Hallelujah immer dann, wenn etwas gutes passiert ist und ich Gott dafür loben möchte. Im Umgang mit Menschen, die nicht gläubig sind, ist es schlicht und ergreifend unüblich.

Um dein Beispiel aufzugreifen: Hallelujah, mir geht's gut. Würde so viel bedeuten wie: Preist den Herrn, mir geht's gut. Das ist als Satz denkbar, man hörts aber selten. Üblicher wiederum wäre es, wenn im Gespräch unter Christen einer berichtet, was ihm gutes passiert ist und der andere mit "Hallelujah" Gott für das Geschehene dankt.

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Tatsächlich hast du recht, die Bibel ist kein einfach zu verstehendes Buch. Immerhin ist das nicht einfach ein Buch, sondern es ist eine Sammlung aus 66 Büchern (protestantisch). Zudem sind die Schriften 2000 Jahre alt oder sogar nicht älter. Es ist vollkommen verständlich, dass da eine Kluft ist zwischen dem Leser heute und dem Autor damals.

Ich kann dir nur ein paar Tipps geben:

1. Lese fürs erste eine moderne Übersetzung. Der Inhalt ist schwer genug, da solltest du dich anfangs noch nicht mit der Form durchkämpfen. Ich persönlich habe die NeÜ schätzen gelernt, es gibt aber noch andere.

2. Achte auf den Kontext. Was steht davor? Was steht danach? Häufig ist ein roter Faden oder ein Argumentationsmuster erkennbar. Das hilft Bibelstellen einzuordnen.

3. Sofern es geht, achte auf die Gattung. Poetische Texte in der Bibel werden metaphorisch verstanden. Geschichtstexte sind in der Regel eher buchstäblich zu verstehen. Verliere dich nicht bei jedem Text in der Frage, ob da verborgener, tieferer Sinn steckt. Die meisten Texte haben das nicht. Suche also nicht in allem etwas metaphorisches, sondern nimm das meiste erstmal so wie es da steht. Was das für heute bedeutet, ist ein weiterer Schritt - da wirst du mit der Zeit bestimmt einiges begreifen.

Selbstverständlich gibt es Metaphern, die findest du aber vor allem in den klar sinnbildlichen Texten. Manche Predigten von Jesus enthalten Metaphern, aber auch Bücher wie Sprüche, Offenbarung, Psalmen, Daniel etc. Sind gefüllt mit Sinnbildern. Wie gesagt, die Gattung spielt dabei eine Rolle.

4. Suche das Gespräch zu anderen Christen. Im Austausch zueinander kann man viele neue Impulse aus den einzelnen Bibelstellen erfahren.

Um jetzt zu deiner Textstelle zu kommen: Als Text aus einem Geschichtsbuch, dem Matthäusevangelium, würde ich das erstmal buchstäblich nehmen. Jesus wurde zuvor bereits vorgestellt als jemand, der Wunder getan hat und interessante Lehren verkündete. Menschen sind ihm nachgefolgt, unter denen waren auch seine engsten Jünger, die er Apostel genannt hat - der Zwölferkreis. Diese Jünger werden an der Stelle von Jesus ausgesandt und bevollmächtigt Wunder zu tun.

Was das jetzt für heute bedeutet wäre ein extra Schritt. Man könnte darüber nachdenken, in welchem Rahmen wir heute auch gesandt sind und wozu Gott und heute auch bevollmächtigt. Ich habe jetzt nicht den Kontext aufgeschlagen, aber Jesus zeigte viel Mitgefühl den Menschen. Wie zeigt sich das bei uns?

Das sind jetzt nur angeschnittene Fragen - da müsste man natürlich noch tiefer reinschauen, wenn man diese Stelle wirklich auslegen will.

Letzter Tipp: Lese mit einem Bleistift in der Hand. Schreibe Gedanken in deine Bibel, markiere vlt wichtige Aussagen. Und wenn du etwas nicht verstehst, mach ein Fragezeichen an die Seite und lies weiter. Vielleicht kannst du dann eines Tages das Fragezeichen wegradieren.

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Ja, in der Bibel wird durchaus davor gewarnt, dass man sich nicht auf seinen Verstand verlassen soll und zurecht ermutigt Gottes Wort dazu, sich vertrauensvoll in Gottes Hand zu begeben.

Doch Jesus sagte auch:

“Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand"

Der Verstand spielt beim Glauben m.E.n. durchaus eine Rolle. So verdeutlichte Anselm von Canterbury im Mittelalter, dass Glauben nicht einfach eine Gefühlssache ist, sondern durchaus mit dem Verstand durchdrungen werden kann. Er entwickelte damals den ontologischen Gottesbeweis.

Ich vertraue Gott und brauche keine Beweise. Gleichzeitig halte ich es auch für vernünftig an Gott zu glauben. Unter anderem spiegelt die komplexe Welt für mich einen intelligenten Schöpfer. Das Nachsinnen über Gott mit meinem Verstand festigt meinen Glauben durchaus.

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Ich mache diese Frage gerne an Römer 10,9 fest:

Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.

Die Frage danach, ob jemand Christ ist beginnt mit Glauben und Bekenntnis. Ein typischer Bekenntnisrahmen ist die Taufe, da man (zumindest bei der Glaubenstaufe) aufgrund seines Bekenntnisses zum trinitarischen Gott getauft wird, darin steckt meinem Verständnis nach auch das Bekenntnis zum Heilshandeln in Jesus Christus.

Daraus ergibt sich für mich auch die Frage danach, wer mein Bruder oder meine Schwester ist. Jeder der dieses Bekenntnis teilt ist für mich mein Bruder oder meine Schwester im Glauben. Gewiss mag es zum Teil frappierende Unterschiede in Einzelfragen geben - deswegen gibt es schließlich auch unterschiedliche Kirchen, aber das ändert für mich nichts an der Einheit vor Gott.

Meinem biblischen Verständnis nach ergibt sich aus dem Glauben auch das Handeln. Glaube hat Auswirkungen auf die eigenen Verhaltensweisen. Sprich: Wer im Herzen glaubt, wird sich auch an den Worten Jesu orientieren. Jedoch folgt dieser Schritt erst in zweiter Instanz.

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Von modernem Islam zum Christentum wechseln – Wie überwinde ich meine Ängste und Zweifel?

Hallo zusammen,

ich bin ein Muslim im Alter zwischen 20 und 30 Jahren und wurde sehr modern erzogen. Meine Mutter, die keine Kopftuch trägt und in der Wissenschaft tätig ist, spricht fünf Sprachen (Türkisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Englisch). Sie hat mir immer die Freiheit gegeben, auch jüdische und christliche Freunde zu haben und mit ihnen zusammen zu beten, leben und Spaß zu haben. Mein Vater, der mittlerweile niczt mehr unter uns ist, war ebenfalls sehr tolerant und hat mich nie gezwungen, mit ihm in die Moschee zu gehen, sondern immer darauf bestanden, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe. Er glaubte, dass alle Religionen heilig sind, egal welche.

Trotz meiner positiven Erfahrungen und der Schönheit, die ich im Koran gefunden/gelesen habe, fühle ich seit einigen Monaten eine starke Anziehung zum Christentum. Wenn ich in einer Kirche bin, spüre ich Frieden und Geborgenheit, die ich im Islam nicht mehr finde. Besonders beeindruckt hat mich ein Erlebnis letzte Woche, als ich alleine in einer Kirche war. Anfangs fühlte ich mich wegen meines südländischen Aussehens skeptisch beäugt und unwohl, bis der Pfarrer kam und mir meine Sorgen nahm. Er beantwortete bereitwillig all meine Fragen, ohne mich zu drängen, die Religion zu wechseln.

Meine Familie würde nichts dagegen sagen, wenn ich mich für das Christentum entscheide. Als ich das einmal aus Spaß erwähnte, waren einige sogar glücklich darüber, dass ich Gott spüren würde. Besonders mein Onkel, der Muslim ist, hat mich ermutigt, mehr über das Christentum zu lernen, damit ich die Religion wirklich lieben kann. Seine alten Geschichten haben mich noch mehr inspiriert.

Ich esse und liebe Bratwurst, was im Islam als Haram gilt, aber ich frage mich, warum ich auf etwas verzichten sollte, das von Gott erschaffen wurde, um mir gut zu tun. Ich möchte wirklich Christ werden und das Kreuz tragen, habe aber Angst vor diesem großen Schritt und weiß nicht, wie ich meine Zweifel und Unsicherheiten überwinden kann.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr den Übergang zu einer anderen Religion gemeistert? Ich freue mich über jeden Rat und jede Unterstützung.

Vielen Dank im Voraus!

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Erstmal vielen Dank für deine Offenheit.

Ich habe zwar nicht dieselbe, aber eine ähnliche Hintergrundgeschichte: Ich komme aus einer muslimischen Familie, aber meine Eltern haben den Islam nicht praktiziert und haben mich ungläubig erzogen. Sie sagten mir, dass ich eines Tages selbst entscheiden soll, woran ich glaube. In meinen Jugendjahren habe ich aufgrund von Freunden und Bekannten die ein oder anderen Gottesdienste besucht und dort Gott erlebt. Nach einiger Zeit habe ich das erste Mal gebetet und Gottes Frieden gespürt - so bin ich Christ geworden.

Ich habe dann eine Kirche gesucht, in der ich mich wohl fühle, habe mich dort taufen lassen und bin Mitglied in der Kirche geworden. Gleichzeitig habe ich angefangen, die Bibel zu lesen und mehr über den christlichen Glauben zu lernen.

Was würde ich dir raten? Es ist gut, dass du dich mit deinem Glauben und Gott auseinandersetzt. Ich freue mich, dass deine Familie dir da den Weg offen lässt - viele fürchten, was ihre Angehörigen denken werden. Doch wir müssen uns nicht vor Menschen rechtfertigen, sondern vor Gott.

Nimm dir die Zeit, Gottesdienste zu besuchen und die Bibel zu lesen. Suche vielleicht Gespräche mit Christen, die dir mehr über ihren Glauben erzählen können und in alledem bitte Gott, dass er dich führt und dir klare Eindrücke gibt, damit du den rechten Weg erkennst. Und wenn du dich dafür entscheidest, Christ zu werden, dann lass dich taufen und bleib dran!

Falls du Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.

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Kurze Antwort: Nein, ist kein Problem. Tatsächlich hat man damals sogar zu Tisch gelegen.

Lange Antwort: Ich nutze mal die Gelegenheit, um eine grundsätzliche Frage der christlichen Ethik (Was soll ich tun?) zu klären. Hier lässt es sich nämlich nicht so einfach runterbrechen in Form von "Darf ich dieses und jenes?" Auch wenn es in der ganzen Bibel Einzelbestimmungen gibt, sind auch diese in Kontexte verortet - nicht alle davon gelten für uns noch. Jesus betont den Sinn, der hinter diesen Bestimmungen liegt und sagt letztlich: "Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Darin sind alle Gebote erfüllt."

D.h. immer wenn ich mir unsicher bin, ob dieses oder jenes erlaubt ist, dann muss ich mir die Frage stellen: Zeigt mein Verhalten, dass ich Gott liebe? Zeige ich damit meine Nächstenliebe? (Und im dritten Sinn auch, tue ich mir damit etwas Gutes?)

Beispiel: Wenn ich vor der Frage stehe, ob ich aus Rache das Auto meines Ex-Partners zerkratze, dann merke ich, dass dieses Verhalten keine Nächsten-/Feindesliebe widerspiegelt - also nicht christlich.

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