Wieso Doctor Who? Fangen wir anders herum an: wieso NICHT [...]
Game of Thrones: es unterscheidet sich inzwschen immer mehr von den Büchern und leider nicht im positiven Sinne. Die Handlung an sich ist nicht schlecht, tritt aber zu oft in den Hintergrund, um für Gewalt, Sex, Tod und massentauglichen Humor Platz zu machen; zweifelsohne in der Hoffnung dadurch mehr Zuschauer zu ziehen. Nicht per se schlecht, aber auch nichts, was einer absoluten gernreübergreifenden Lieblingsserie würdig wäre.
Breaking Bad/Better Call Saul: für meinen Geschmack nicht originell genug. Serien (und Filme), die den eigentlichen Antihelden in den Mittelpunkt stellen und zum sympathischen Protagonisten machen, der eigentlich ganz nett ist, aber aus der Not eine Tugend gemacht hat, gibt es wie Sand am Meer. Um nur mal ein paar aktuelle Beispiele zu nennen: SoA, einige Hauptcharaktere aus GoT, in gewisser Weise auch Elementary und natürlich Hannibal. Alle nicht schlecht, aber alle auch nicht überragend. Nette komödiantische Momente, aber nichts, was ich aktiv verfolgen würde. Und das Spin-off... naja, die Idee eine Vorgeschichte zu erzählen ist auch nicht gerade neu, wie man auch schön am nächsten Beispiel sieht:
The Walking Dead/FtWD: Schöne Zombieserie, aber weiter würde ich auch hier nicht gehen. Die Handlung ist leider in vielen Punkten vorhersehbar. Selbst Fans der Serie machen sich über einige Aspekte lustig und das Spin-off... naja, da muss ich nicht viel zu sagen, oder? Was macht der Ami, wenn er ein funktionierendes und höchst lukratives Franchise hat? Er bastelt ein Spin-off, um noch mehr Kohle zu scheffeln. Und worum geht es dann in dem Spin-off? Nun, wenn die Serie noch nicht abgeschlossen ist und einem sonst auf die Schnelle nichts einfällt, dann erzählt man halt die Vorgeschichte.
The Big Bang Theory: ist eine klasse Comedy-Serie, aber eben auch mit den Grenzen einer solchen. Ernste und tiefgründige Themen wird man dort nie behandeln können und die Charaktere können keine ernste Entwicklung durchmachen, da ihnen sonst eine Art von Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit verloren ginge. Ich gucke sehr gern TBBT, aber besser als eine "echte" Serie, deren vorrangiges Ziel keine Comedy ist, wird sie niemals werden.
How I Met Your Mother: siehe oben. Gute Serie, amüsant, aber nicht das nötige Material für DIE beste Serie.
Eigentlich würde ich an diesem Punkt sagen, dass Sherlock und DW verschieden genug sind, um beide auf ihrem jeweiligen Gebiet die beste Serie zu sein. Aber da hier explizit nach EINER Serie gefragt wurde:
Wieso nicht Sherlock: ein denkbar pragmatischer Grund: für eine absolute Lieblingsserie gibt es einfach zu wenig Material. Neun Episoden, das war's. Nach einer Woche ist man damit durch, wenn man es eilig hat klappt das auch an einem Tag (and believe me, I've tried...) Und danach? Das große Nichts. Keine Spin-offs, keine Bücher (außer natürlich den Bochvorlagen von Sir Doyle), keine Audios, keine Comics, nichts. Hinzu kommt, dass es sich eben nicht um eine "Originalserie" handelt, sondern um die x-te Verfilmung einer Buchreihe. Es ist die bisher beste Verfilmung der Sherlock Holmes-Bücher, I'll give you that. Vielleicht ist es sogar die beste Verfilmung eines Buches überhaupt. Aber strenggenommen ist es eben immer noch das: eine Verfilmung.
Also, wieso Doctor Who (mal abgesehen davon, dass es als einziges noch übrig ist ;)): es ist die am längsten laufende und erfolgreichste SciFi-Serie weltweit (schlagt es nach, zwei Einträge im Guinnesbuch) - und das muss schließlich für irgendetwas zählen. Die hochkarätigsten Schauspieler spielen darin mit - von John Cleese bis John Hurt, die großen Namen waren fast alle schon mal dabei. Es ist ein Programm, das nicht nur im klassischen Sinne lehrreich ist, sondern auch die wichtigsten Dinge des Lebens vermittelt: Zusammenhalt, Offenheit und an seine Träume zu glauben. Es ist die in jeder Hinsicht toleranteste Serie weltweit (ich könnte jetzt Beispiele geben, aber das würde die Zeichenzahl sprengen). Sie verbindet und inspiriert Generationen. Es ist eine echte Serie für die ganze Familie. Jeder wird mindestens einen Doctor finden, den er ins Herz schließt und nie wieder missen will. Und der Spaß hört einfach nie auf. Fast 900 Episoden, ein Dutzend Filme, ebensoviele Spin-offs, fast 600 Audiodramas, mehrere hundert Bücher und Comics, Bands, Conventions... es gibt nichts, was es nicht gibt. Und es gibt niemanden, der nicht willkommen wäre.
Willkommen bei den Whovians. Would you like a Jelly Baby? ;)