Die Frage ist relativ einfach zu beantworten:
Der Berliner Senat lässt jährlich eine Studie „Monitoring Soziale Stadtentwicklung“ erstellen, die als "Frühwarnsystem" dienen soll - genannt "Sozialatls".
Hier ein Beispiel einer Veröffentlichung:
Sozialatlas
Arm und reich sind in Berlin klar getrennt
Die Lage hat sich in vielen Berliner Kiezen verschlechtert, die soziale Spaltung der Stadt scheint sich zu verfestigen. Zu den bestehenden Problemkiezen sind zwei weitere Gebiete am Stadtrand dazugekommen: Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf sowie Spandau-Mitte. 25 Prozent der Berliner leben in diesen Vierteln.
Die Spaltung Berlins in arme und reiche Viertel hat sich weiter verfestigt. Wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Sozialatlas hervorgeht, konzentrieren sich die sozialen Probleme in der deutschen Hauptstadt im Wesentlichen auf fünf Stadtgebiete. Drei davon liegen im westlichen Innenstadtbereich: Wedding/Moabit, Kreuzberg-Nordost und Neukölln-Nord bilden jeweils große zusammenhängende Gebiete, in denen sich soziale Problemindikatoren wie Arbeitslosigkeit, Abhängigkeit von Transferleistungen, Abwanderung in andere Kieze und Kinderarmut ballen. Dazu kommen zwei weitere Gebiete am Stadtrand: Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf sowie Spandau-Mitte. 25 Prozent der Berliner leben in diesen Vierteln.
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Die jährlich aktualisierte Studie „Monitoring Soziale Stadtentwicklung“ im Auftrag von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) dient als Frühwarnsystem und soll einen besseren Einsatz der Fördermittel ermöglichen. Die zugrunde gelegten Daten des neuen Sozialatlas stammen dabei aus dem Jahr 2008. Der Berliner Stadtsoziologe Hartmut Häussermann hat die Hauptstadt dafür erstmals in 447 Quartiere eingeteilt. Zuvor waren es lediglich 338. Weil einige Quartiere aufgrund zu geringer Einwohnerzahlen nicht gewertet wurden, trägt das aktuelle Schlusslicht, Helle Mitte in Marzahn-Hellersdorf nun die Ziffer 434.
„Wir nehmen die Empfehlungen unserer Gutachter sehr ernst“, sagte die Senatorin. Mit Sozialprogrammen im Wert von jeweils 50 Millionen Euro für die Jahre 2010 und 2011 will Berlin der negativen Entwicklung entgegensteuern. „Damit steigern wir die bereits 2008 eingesetzten rund 30 Millionen Euro noch einmal um 20 Millionen Euro“, so Junge-Reyer. Um den Einsatz der Mittel zu optimieren, sollen in den fünf Gebieten die bereits bestehenden Förderprogramme durch ein gemeinsames Management besser vernetzt werden.
Während bei den früheren Förderprogrammen vor allem die Verbesserung des Wohnumfeldes durch neue Grünanlagen oder Sanierungsbeihilfen für marode Häuser im Mittelpunkt stand, sollen nun vor allem Hilfen für Schulen, Kitas, andere Bildungseinrichtungen sowie für Nachbarschafts- und Freizeitangebote im Vordergrund stehen. Den Vorschlag des Soziologen Häussermann, als erste Sofortmaßnahme zur Verbesserung der Bildungschancen insbesondere Kindern mit Migrationshintergrund an Schulen in bessere Wohnbezirken zu schicken, lehnt die Senatorin entschieden ab: „Wir sorgen lieber dafür, dass die schwächsten Viertel mit den besten Schulen ausgestattet werden.“
In der kleinräumigen Betrachtung zeigt sich, dass es auch innerhalb der Problemviertel Aufsteiger und Absteiger gibt. So verbesserte sich der Kreuzberger Wrangelkiez, jahrzehntelang das Schlusslicht bei der Sozialbetrachtung. Durch den Zuzug kreativer Berufsgruppen, die gestiegene Kaufkraft und den Neubezug leer stehender Wohnungen und Geschäfte kletterte der Kiez von Rang 366 auf Rang 334. Weiter zurückgefallen ist der Stephankiez (Moabit). Dort ziehen die Mieter weg, die Kinderarmut ist hoch, die Kaufkraft sinkt, viele Läden stehen leer, heißt es in der Analyse. Der Kiez rutschte um 38 Plätze auf Rang 376.
http://www.morgenpost.de/berlin/article1242599/Arm-und-reich-sind-in-Berlin-klar-getrennt.html