Hierzu muss man zwei Dinge wissen. Erstens gehört zu jeder Blattanzahl auch eine optimale Drehgeschwindigkeit. Je mehr Rotorblätter, desto langsamer muss das Blatt drehen, um effektiv angeströmt zu werden. Zweitens ergibt sich die erzeugte Leistung aus dem Produkt aus Drehzahl und Drehmoment. Hat man also weniger Drehzahl, braucht man ein höheres Drehmoment, um die gleiche Leistung zu übertragen. Das höhere Drehmoment bedeutet größere Kräfte in der Welle, größere Dimensionen und somit höhere Kosten.

Fazit: Das wirtschaftliche Optimum erreicht man mit wenigen Blättern, hoher Drehzahl, geringem Drehmoment und schlanker Welle. Im Extremfall also mit dem Einflügler Monopteros. Leider steht dieser wirtschaftlichen Überlegung aber entgegen, dass hohe Drehzahlen zu höherem Schall führen und Ungleichgewichte in den Kräften auftreten. Die dänischen Dreiflügler haben sich deshalb durchgesetzt.

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Natürlich hängt alles von den Windverhältnissen und den konkreten Verbräuchen ab. Aber ganz pauschal kann man folgendermaßen herangehen:

Der Stromverbrauch in D liegt etwa bei 600 TWh/a, also pro Person ca. 7,5 MWh/a. Davon entfallen 45% auf Industrie, 25% auf Haushalte und der Rest verteilt sich auf Gewerbe, öffentliche Einrichtungen, Verkehr etc.

In einer industriearmen Kleinstadt könnte man vielleicht von 3,0 MWh/a pro Einwohner ausgehen. Bei 14.000 Einwohnern also 42.000 MWh/a.

Windenergieanlagen in Deutschland produzieren je nach Standort natürlich unterschiedlich viel, aber durchschnittlich kann man etwa mit 2.000 Volllaststunden rechnen. Das heisst, dass pro installiertem MW etwa 2.000 MWh übers Jahr herauskommen.

Und daraus lässt sich ausrechnen, dass Du 21,0 MW installierte Leistung brauchst, um 42.000 MWh/a zu erzeugen. Deine Gemeinde liegt also demnach deutlich über dem Soll.

Viele Gemeinden sind sich gar nicht im Klaren, wie wenig getan werden muss, um den eigenen Stromverbrauch rechnerisch aus Wind abzudecken.

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Ein Bebauungsplan eröffnet eine Baumöglichkeit, keinen Bauzwang. Auch keinen Zwang zum Verkauf. Die Enteignungsgefahr entsteht nur nach Planfeststellungsverfahren z.B. im Straßenbau, aber nicht bei privaten Vorhaben wie Windenergie.

Wenn man mitten in einem ausgewiesenen Windenergiegebiet keine Mühlen haben will, muss man eben bei der Landwirtschaft bleiben.

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Erstens musst Du noch eine Vergütung bekommen (entweder laut EEG oder  durch Stromliefervertrag mit dem Versorger). Zweitens brauchst Du eine Verlängerung der Baugenehmigung, die wiederum nur erteilt wird, wenn ein Sachverständiger per Gutachten belegt, dass die Lebensdauer der WEA noch nicht erreicht ausgeschöpft ist.

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Wind erzeugt Auftriebskraft!!!! am Flügelprofil (das ist die gleiche Kraft, die auch ein Flugzeug in der Luft hält). Diese Kraft dreht den Rotor. Drehmoment wird über Welle (und Getriebe) in den Generator geleitet. Durch die Bewegung des stromführenden Ankers wird im Ständer ein Strom induziert, der ins Netz geleitet wird.

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Da Du nach der aufgewandten Energie fragst, macht es Sinn die "energetische Amortisation" zu nehmen, das heisst, nach welcher Zeit die für Herstellung und Betrieb eingesetzte Energie in Form von Strom zurückgewonnen wurde. Das sind - je nach Standortgüte - um die 6 Monate. Das schafft kein konventionelles Kraftwerk, denn die brauchen ja im Betrieb ständig Brennstoff.

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Windenergieanlagen sind durchschnittlich etwa 97% der Zeit im Einsatz. Das ist die sogenannte Verfügbarkeit. Nur während Wartung, Reparatur und willentlichen Abschaltungen (Ökologie, Netz etc.) ist die WEA nicht verfügbar. Ich vermute aber, dass sich hinter Deiner Frage etwas anderes verbirgt. Wenn man Windenergie mit konventionellen Kraftwerken vergleicht, muss man berücksichtigen, dass die Energiequelle ja nicht konstant in maximaler Menge zur Verfügung steht. Der Wind weht mal mehr mal weniger. Als Daumenwert in Deutschland kann man sagen, dass eine WEA so viel Energie erzeugt als würde sie 20% bis 25% der Zeit mit Volllast durchlaufen und 75% bis 80% stillstehen. Dann hat man im Jahr um die 2.000 sogenannte Volllaststunden. Im Gegensatz dazu kommt ein Kernkraftwerk eher auf 8.000 Volllaststunden.

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Der Fahrtwind ist leider keine Energiequelle, denn er wird durch den Motorantrieb erzeugt. Das heisst, die Energie, die Du aus dem Windrad holst, muss der Motor zusätzlich aufbringen. Daher kannst Du die Batterieladung getrost der Lichtmaschine überlassen, die es ja ohnehin gibt.

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Manches sollte man mal richtigstellen: 1. Windenergieanlagen werden niemals durch Strom angetrieben. Also wirklich niemals. Absolute Windstille gibt es praktisch nicht. Der Wind lässt den Rotor immer ein kleines Bisschen rotieren (manchmal kaum sichtbar). Das ist auch nötig, damit sich keine Lagerschäden durch Stillstandsmarkierungen entwickeln. Strom wird höchstens geringfügig gebraucht, wenn in der Anlaufphase die Mühle um die vertikale Achse gedreht wird und Strom für die Elektronik gebraucht wird. 2. Bei manchen Wartungsarbeiten werden WEA für kurze Zeit festgesetzt, z.B. wenn ein Monteur in die Nabe klettern muss. Monteure drehen sich mit Sicherheit niemals mit. 3. Alte WEA sind of drehzahlstarr, weil der Asynchrongenerator mit mehr oder weniger festem Schlupf der 50 Hz Frequenz des Netzes hinterherläuft. Das stufenlose Getriebe gibt die Drehzahl des Rotors vor. Alle neuen WEA haben Frequenzumrichter, sind also drehzahlvariabel.

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Es liegt fast nie daran, dass der Strom nicht gebraucht werden kann. Eine solche Abschaltung wird nur gemacht, wenn sehr viel Wind und Sonnenschein herrscht, und dann meist für den ganzen Park. Abkühlen müssen Windräder auch nicht. In der Regel liegt es an Wartungsarbeiten oder Defekten einzelner Anlagen. Aber Vorsicht: Oft sieht es nur so aus als wäre genug Wind. In Wirklichkeit ist der Wind aber so gering, dass manche gerade günstig stehende WEA sich ein bisschen dreht ohne nennenswert zu produzieren (Enercon z.B. läuft früh an), während andere gerade in die falsche Richtung zeigen.

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Was auch immer NWA ist. Wahrscheinlich will der Lehrer hören, dass du einen Darrieus-Rotor installieren würdest. Der hat eine vertikale Drehachse, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Darrieus-Rotor. Bei normalen Rotoren (an traditionellen Horizontalachsenanlagen) drückt ein großer Teil des Windes frontal gegen den Rotor. Dieser will die Mühle "umschmeissen" (Biegemoment auf das Fundament). Beim Darrieus-Rotor wird der anströmende Wind besser in Drehbewegung umgesetzt, ohne ein größeres Moment auf das Hochhaus zu erzeugen.

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Zu jeder Drehzahl ist eine passende Anzahl von Rotorblättern optimal. Gibt es zu viele Rotorblätter, nehmen sie sich in der Drehebene gegenseitig den Wind weg. Ein Extrem ist nur ein Blatt (Monopteros), der besonders schnell laufen kann. Oder die Western Mills in den USA mit ganz vielen Blättern, die zum Wasserpumpen nur langsam laufen müssen.

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Okay, Naturwatt verwendet seine Gewinne ausschließlich zum Bau neuer Ökostromanlagen. Das ermöglicht z.B. eine Solaranlage auf einem Altenheim im Jahr 2010, die zwei Haushalte sauber versorgt. Immerhin. Aber Naturwatt hat bestimmt Tausende von Kunden, die alle glauben, zur Deckung ihrer Stromnachfrage wären neue Ökokraftwerke gebaut worden. Dazu folgende Überlegung:

Naturwatt schließt eben keine Lieferverträge mit Krafterksbetreibern ab, denn sonst müsste Naturwatt z.B. 40 Cents/kWh für Solarstrom bezahlen, was sicher kein Geschäft würde. Sondern die Lieferverträge werden vielmehr mit Netzbetreibern, z.B. der EWE, abgeschlossen. Denn nur Netzbetreiber bekommen über die bundesweite Mehrkostenumlage die nötige "Subvention" des teureren Ökostroms. Die Tatsache, dass Naturwatt und nicht der Endkunde den Strom von der EWE kauft, bildet also überhaupt keinen Investitionsanreiz für den Kraftwerksbetreiber, denn die EWE muss den Strom sowieso abnehmen und nach EEG vergüten. Somit entstehen keine zusätzlichen Ökokraftwerke, die nicht sowieso entstanden wären. Im Ergebnis könnte die EWE also einen Teil der Gewinne zum Verschenken von ein paar Solarmodulen verwenden und sich den Vertriebsweg Naturwatt sparen. Oder die EWE betreibt selbst! Ich glaube, Lichtblick tut das.

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