Solche Fragen werden immer wieder mal gestellt, nur in anderer Form. Und auch immer wieder beantwortet, nur in anderer Form.
Und da will ich mich zum x-ten Mal dran wagen, nur in anderer Form:
Da ich mit der Urknall-Theorie und der Singularität zu Beginn des Universums nichts anfangen, und respektive mir nicht vorstellen kann, dass unser beobachtbares Universum aus einem unvorstellbar kleinen Punkt entstanden sein soll nach der gängigen Theorie, die ja nur eine Theorie ist.
Die Idee eines unendlich dichten Punkts, aus dem alles entstand, ist für die Physik schwierig zu handhaben. Einige Theorien, wie die "Quantenschleifengravitation", schlagen vor, dass das Universum vor dem Urknall existierte und sich aus einem vorherigen Universum zusammengezogen hat (ein Zyklus aus Expansion und Kontraktion). Man spricht hier von einem zyklischen Universum. In diesem Modell gäbe es keinen wahren Anfang.
Und damit komme ich eher klar, weil es nachvollziehbar ist.
Logisch daraus folgernd wäre ein Argument, dass es nicht endet.
Ein zyklisches Modell würde auch die Frage nach einem Ende negieren, da auf eine Phase der Kontraktion eine neue Phase der Expansion folgen würde (der sogenannte Big Bounce). Ein anderes Argument könnte die Idee sein, dass das Universum zwar ewig existiert, aber sich in einer Art stationärem Zustand befindet, in dem Materie kontinuierlich neu entsteht, um die Expansion auszugleichen. Dieses Steady-State-Modell wurde jedoch durch die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung (CMB) widerlegt, die einen Anfang nahelegt.
Und die CMB kann man als das Nachglühen des "Big Bounce" interpretieren. Das würde bedeuten, dass die Strahlung nicht von einem singulären Anfang stammt, sondern von dem extrem heißen, dichten Zustand am Ende des letzten Universumszyklus.
Man erkennt, dass hier eine schlüssige Antwort kaum möglich ist.
Kurz gesagt für den normalen Leser, der interessiert ist, aber Schwierigkeiten beim Verstehen hat, sei vereinfacht gesagt, dass das Universum immer wieder neu an vielen Orten entstehen kann, so wie auf der Erde Leben entsteht und ausstirbt. Ein ständiges Kommen und Gehen. Und das möglicherweise ewig.
In einem zyklischen Modell ist die Zeitlinie linear, aber die Ereignisse wiederholen sich. Es gibt keinen "ersten" Urknall, sondern nur einen kontinuierlichen Prozess. Dies stützt die Ansicht, dass die grundlegenden Gesetze und die Existenz des Universums immer bestehen(werden).
Außerdem ist es so, dass die momentane Theorie der Entstehung des Universums auch von der Kirche abgesegnet wurde, weil sich ein göttlicher Schöpfer hineininterpretieren lässt.
Es ist ja bekannt, dass berühmte Astrophysiker Post vom Vatikan bekommen. Darin steht sinngemäß, dass "ihre" Theorie mit der Entstehung des Universums mit einem Gott vereinbar sein muss/sein sollte.
Papst Pius XII. sah in der Urknalltheorie einen wissenschaftlichen Hinweis auf die Schöpfung durch Gott. In einer Rede im Jahr 1951 vor der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften erklärte er, dass die derzeitige Urknalltheorie mit der Vorstellung eines göttlichen Schöpfungsaktes übereinstimme.
Und wenn die Kirche hier zustimmt, dann lassen wir das mal so stehen….
Dazu ein Gedanke von mir, in dem ich mir vorstellen kann, dass nicht nur unser Universum mit den bekannten Ausmaßen irgendwann völlig erkaltet sein wird, ohne dass jemals wieder Leben entstehen kann. Ein mögliches Szenario, das wir aber nicht miterleben werden….
Fazit 1:
Die Urknalltheorie mit einem klaren Anfang bleibt vorläufig das dominante Paradigma in der Kosmologie.
Fazit, 2, kurz gefasst:
Anstatt eines Urknalls aus einer Singularität, könnte das Universum eine unendliche Abfolge von Expansionen und Kontraktionen durchlaufen. In diesem Modell zieht sich ein früheres Universum zusammen, erreicht einen minimalen, aber nicht-singulären Zustand (den "Big Bounce") und expandiert dann wieder, um unser heutiges Universum zu bilden. Dies würde das Problem der Singularität umgehen und einen Kreislauf schaffen, der keinen Anfang und kein Ende hat.
Fazit 3:
Somit kann die Diskussion weitergehen, und wird wahrscheinlich niemals enden.