In der DDR war die Leistung der "Feierabendbrigaden" oder "Pfuscher" steuerfrei. Dass die Leute nach Feierabend noch ein bisschen mehr arbeiteten zum Aufbau des Arbeiter- und Bauernstaats war dem Staat mehr als recht.
Und auch heute hat der Staat dank Fachkräftemangel und demografischem Wandel und nicht zu vergessen der von den Arbeitnehmern für immer wichtiger empfundenen "Work-Life-Balance" wieder ein Interesse daran, dass die Leute einfach mehr arbeiten. Im Koalitionsvertrag ist daher vereinbart worden, dass Überstunden steuerfrei sein sollen. Das hat auf den ersten Blick nicht viel mit Schwarzarbeit zu tun, verdeutlicht aber, dass der Staat die Mehrarbeit attraktiver machen will.
Genau genommen ist nur verboten, dass man kein Gewerbe anmeldet und keine Sozialversicherungsbeiträge und Steuern zahlt. Ob das nicht nur verboten sondern auch verwerflich ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Persönlich verwerflich finde ich die Menschen, die dank Schwarzarbeit weniger Kindesunterhalt zahlen als sie müssten oder Sozialleistungen beziehen obwohl sie sich durch "reguläre" Arbeit selbst finanzieren könnten.