Ich war zu diesem Zeitpunkt zu Hause. Ich erfuhr es über Facebook in einer Gruppe, weil jemand fragte was an der Aral in der Hauptstraße los wäre. Das ging schlag auf schlag. Fotos und Videos von der Tankstelle (ist mir bekannt, da ich dort oft getankt habe als ich noch mein Auto hatte. Sind auch sehr nette Leute.) mit Rettungswagen, Notarzt, SEK). Erst hieß es Überfall, dann Amokläufer usw. Dann kamen noch einige Falschmeldungen über 3 Todesopfer (auch in einer Diskothek die nicht weit entfernt von mir ist). Dann wurden noch Name und Alter des Todesopfers genannt, die sich ein zwei Tage später bestätigten. Es flog ein Polizeihubschrauber über unseren Dächern.
Ich hatte natürlich Angst und habe alles verrammelt (Fenster und Türen) war alleine zu Hause. Es kam die Meldung das Haus und die Gaststätten und Diskos nicht zu verlassen und keine Anhalter mitzunehmen.
Als der Täter sich am nächsten Morgen stellte (12 Stunden nach der Tat) waren wir etwas erleichtert. Umso schockierender war die Aussage und Geständnis des Täter.
Er fühlte sich durch die Coronapolitik in die Ecke gedrängt und wolle damit ein Zeichen setzen. Dies machte uns Fassungslos. Er hatte mit dem Kassierer der Tankstelle einen Streit angefangen wegen der Maskenpflicht in den Geschäften, da der Täter die Maske nicht anziehen wollte. Er verließ die Tankstelle und kehrte 1,5 Stunden später zurück. Er hatte die Maske auf, zog diesen aber runter um einen Streit zu provozieren. Daraufhin hat er ihn kaltblütig in den Kopf geschossen.
Bevor die Tat stattgefunden hat, war ich in einer depressiven Phase (bin in Behandlung). Die Einsamkeit (meine Katze ist ein Tag nach meinem Geburtstag verstorben), die gespaltene Gesellschaft und im allgemeinen die Gesellschaft besorgte mich. Diese Tat hat mir den Rest gegeben. Traurig genug, dass so eine Tat erstmalig in unserer Stadt passierte. Das nimmt einen umso mehr mit.